Gerland-Aus beim FC Bayern: Julian Nagelsmann nennt erstmals die Hintergründe

Der plötzliche Abschied von Hermann Gerland wirft Fragen auf. Ist unter Nagelsmann kein Platz mehr für ihn? Nun hat sich der neue Trainer erstmals dazu geäußert.
München - Bald ist es soweit. Im Juli schlägt der neue Chefcoach Julian Nagelsmann seine Zelte in München auf. Gleichzeitig verlässt mit Beginn der neuen Saison der langjährige Co-Trainer Hermann Gerland den FC Bayern. Viele Fans sehen in diesen beiden Personalien einen Zusammenhang und fragen sich: Möchte Nagelsmann nicht mit dem Tiger zusammenarbeiten? Oder ist er gar verantwortlich für Gerlands überraschenden Abschied?
Hermann Gerland: Fans fragen Nagelsmann nach Abschied des Co-Traineres
In einem Interview mit der Sport Bild stellte sich Nagelsmann jetzt den Fragen der Bayern-Fans. Und die wollen von ihrem neuen Hoffnungsträger vor allem eins wissen: Welche Rolle spielte er bei der Vertragsauflösung des bei den Anhängern so beliebten Assistenten? Um entsprechende Spekulationen direkt im Keim zu ersticken, gab Nagelsmann dem besorgten Fragesteller eine klare Antwort.
„Dass Hermann nicht bleiben will, hat nichts mit mir zu tun“, machte der 33-Jährige deutlich. „Das wurde teilweise völlig falsch interpretiert.“ Viel mehr sei das Gegenteil der Fall: Er schätze den Kult-Co sehr, betonte Nagelsmann. Wie also kam es dann zu der öffentlichen Auffassung, der FC Bayern habe keine Verwendung mehr für den verdienten Tiger?
Video: Bayern-Legende fassungslos! Deswegen verlässt Hermann Gerland den Verein zum Saisonende
„Ich habe dem Verein gesagt, dass ich gerne zwei Co-Trainer und einen Analysten mitbringen würde“, erzählte Nagelsmann. „Ich habe aber nie gesagt, dass ich für diesen oder jenen Mitarbeiter keinen Platz habe oder dass jemand nicht gewünscht ist.“ Gerland soll also, wie schon von ihm selbst vermittelt, aus eigenen Stücken seinen Abgang aus München forciert haben - zum Leidwesen Nagelsmanns.
Nagelsmann: Gerland bei Schwierigkeiten einer der ersten Ansprechpartner
Der hätte nämlich sehr wohl Lust gehabt, die Mannschaft des deutschen Rekordmeisters gemeinsam mit dem routinierten Bochumer zu betreuen. „Aber er ist auch nicht mein Leibeigener, den ich am Klub festketten kann“, stellte der Landsberger klar. Trotzdem möchte Nagelsmann bei Schwierigkeiten auf die Erfahrung Gerlands bauen: „Es ist klar, dass ich mit Hermann im Austausch sein werde und ihn frage, wenn ich einen Rat brauche.“
Ganz auf sich allein gestellt ist der Neuzugang von RB Leipzig an der Säbener Straße aber natürlich nicht. Den Klub-Bossen hat er bereits eine Liste mit Wunschkandidaten für die Co-Trainer-Position zukommen lassen. „Es ist aber keiner dabei, der vertragslos ist. Von daher kann es noch etwas dauern, bis das Team steht“, sagte Nagelsmann. Ein neues Mitglied für den Trainerstab bringt er dann aber doch mit aus Sachsen: Chef-Analyst Benjamin Glück wird ihm in München assistieren. Das Duo arbeitete bereits in Hoffenheim erfolgreich zusammen. (jn)