Julian Nagelsmann reagiert bei ernster Bayern-Frage ganz locker - „Das darf ich nicht sagen“
Der FC Bayern bedient sich bei RB Leipzig. Trainer Julian Nagelsmann und Dayot Upamecano sind schon da - weitere Stars könnten folgen. Oder doch nicht?
Update vom 29. April: Am Freitag trifft Julian Nagelsmann mit Leipzig im ersten Spiel nach der Verkündung seines Wechsels zu den Bayern auf Werder Bremen. Wir begleiten das Pokal-Halbfinale im Live-Ticker.
Update vom 28. April, 13.22 Uhr: Julian Nagelsmann wird Bayern-Trainer! Der Rekord-Deal ging am 27. April über die Bühne, am selben Nachmittag stellte sich der 33-Jährige noch auf einer Pressekonferenz den Fragen der Journalisten. Mit dabei war auch sein aktueller Boss: RB-Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.
Ihm merkte man schon eine gewisse Verbissenheit an. Wer mag es ihm verdenken - schließlich hat man gerade einen der vielversprechendsten Trainer der Welt verloren und das ausgerechnet an den großen Konkurrenten. Trotzdem gab sich Mintzlaff kämpferisch - und gab direkt das Versprechen ab, Nagelsmann und den Bayern in der kommenden Saison einzuheizen.
Julian Nagelsmann will sich keinen „Bus mieten und ein paar Spieler einpacken“
Mit Abwehr-Ass Dayot Upamecano haben die Bullen ja ohnehin schon eine Säule an die Münchner verloren. Nun also auch noch den Trainer. War das etwa noch nicht alles? Klar, dass Nagelsmann auf der Pressekonferenz gefragt wurde, ob er denn noch weitere Leipziger mit in den Süden nimmt. Der Trainer antwortete in seiner gewohnt lockeren Art mit einem Lachen: „Das darf ich jetzt nicht sagen, weil Oli neben mir sitzt“, meinte er mit Blick auf Mintzlaff. Ein klassischer Nagelsmann-Moment, der auf Pressekonferenzen gerne einmal einen lässigen Spruch auf den Lippen hat.
Sein Boss dürfte in diesem ernsten Moment eher weniger Spaß daran gehabt haben. Aber Nagelsmann legte dann wieder seriös nach (siehe Video oben): „Nein, natürlich nicht. In der besonderen Situation, in der RB etwas für mich getan, da fange ich jetzt nicht an, an den Spielern zu graben. Ich werde mir jetzt nicht einen Bus mieten und ein paar Spieler einpacken.“
Möglicherweise wirft der neue Trainer aber einen Blick nach Hoffenheim. Schließlich steht dort einer seiner Lieblingsspieler unter Vertrag.
Bringt Julian Nagelsmann Leipzig-Stars mit zum FC Bayern München?
Erstmeldung vom 27. April, 09.52 Uhr: München/Leipzig - Der FC Bayern hat es mal wieder getan. Mit der Verpflichtung von Dayot Upamecano von RB Leipzig wird der schärfste Konkurrent geschwächt - dieser Spieler-Transfer stand schon seit einigen Wochen fest. Doch dabei bleibt es nicht, mit Julian Nagelsmann wechselt auch der RB-Trainer nach München. Ihm könnten nun weitere Stars folgen - droht Leipzig der Ausverkauf?
FC Bayern schwächt Leipzig - Nagelsmann und Upamecano sind schon fix
Es ist keine Neuigkeit, dass sich der FC Bayern bei den nationalen Konkurrenten bedient. Schließlich sollen nach eigenem Selbstverständnis die besten Spieler Deutschlands, am liebsten deutsche Nationalspieler, beim Branchenprimus unter Vertrag stehen. Dass die Rivalen dadurch geschwächt werden, ist sicherlich ein positiver Nebeneffekt. Dayot Upamecano konnte den Verlockungen nicht widerstehen und wechselt für die festgeschriebene Ablösesumme von 42,5 Millionen Euro im Sommer nach München.
Nach dem verkündeten Abschied von Hansi Flick zum Saisonende hatten die Bayern auch auf der Trainer-Position kurzfristig Handlungsbedarf. Die Bosse entschieden sich für die „logische“ Lösung Nagelsmann, der bereits in der Vergangenheit mit dem Klub in Verbindung gebracht wurde. Leipzig muss nun die wichtigste Position in einem Fußballverein neu besetzen. Als Nagelsmann-Nachfolger wird Jesse Marsch vom Schwester-Klub RB Salzburg gehandelt. „Wir haben einen klaren Plan“, sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff im Bild-Interview. Zudem verlässt Sportdirektor Markus Krösche den Verein.
RB Leipzig: Droht jetzt der Ausverkauf? RB-Boss kündigt weitere Abgänge an
Mit Ibrahima Konaté steht das nächste Supertalent vor dem Abflug, der 21-Jährige könnte dank einer 42-Mio.-Klausel zu Liverpool gehen. Damit müssten sich die Leipziger nicht nur nach einem neuen Trainer, sondern nach dem bereits feststehenden Wechsel von Upamecano auch nach einer neuen Stamm-Innenverteidigung umsehen.
Mit Josko Gvardiol, Mohamed Simakan und Brian Brobbey hat sich RB bereits mit neuen Talenten verstärkt, deshalb schließt Mintzlaff weitere Abgänge nicht aus. „Wir haben Stand jetzt für die neue Saison eine Kadergröße von 25 Feldspielern. Uns schwebt eher eine Größe von 21 vor. Es wird also noch etwas auf der Abgabenseite passieren. Das ist ja logisch: Wir können nicht nur kaufen, sondern müssen auch mal Spieler abgeben“, erklärt Mintzlaff.
Fraglich, ob Stars wie Marcel Sabitzer oder Emil Forsberg einen erneuten Umbruch mitgehen wollen. Stattdessen könnten sie wie ihr Trainer den nächsten Schritt zu einem absoluten Topklub machen - möglicherweise zum FC Bayern. Beide befinden sich im besten Fußballer-Alter und haben noch ein Jahr Vertrag. Heißt im Klartext für Leipzig: Entweder verlängern oder im Sommer die letzte Chance auf Ablöse durch einen Verkauf nutzen.
FC Bayern könnte noch mehr Stars aus Leipzig locken
Der 27-jährige Sabitzer ist Kapitän und gilt als verlängerter Arm von Trainer Nagelsmann. Der Österreicher kann im Mittelfeld nahezu jede Position ausfüllen. Sabitzer galt lange Zeit als Offensivspieler, wuchs unter Nagelsmann aber in eine defensivere Rolle hinein und war häufig auf der Sechs zu finden. Sabitzer würde gut ins Mittelfeld-Prunkstück der Bayern mit Joshua Kimmich und Leon Goretzka passen, erst Recht, wenn Verkaufs-Kandidat Coco Tolisso den Verein verlassen sollte.
Forsberg steht vor einer weitreichenden Entscheidung seiner Karriere, der nächste Vertrag wird wohl der letzte große Deal werden. Im Oktober wird der Schwede 30 Jahre alt und hat aus seinen Ambitionen, eines Tages zu einem Topklub zu wechseln, nie ein Geheimnis gemacht.
In der Vergangenheit wurde der dribbelstarke Offensivspieler auch mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht, das lag nicht zuletzt an seinen starken Leistungen gegen den Lieblingsgegner. In zehn Duellen mit den Bayern weist Forsberg drei Tore und vier Vorlagen auf - gegen kein Team kommt er auf mehr als sieben Torbeteiligungen. Beim wilden 3:3 in der Hinrunde überragte Forsberg mit einem Treffer und einem Assist. Als spielstarker Zehner könnte Forsberg ein neues Element neben den pfeilschnellen Flügelläufern ins Bayern-Spiel implementieren. Der heiße Transfer-Sommer hat noch nicht einmal begonnen, doch schon die nächsten Wochen versprechen Spannung. Auch beim FC Bayern könnten einige Spieler dem Nagelsmann-Coup zum Opfer fallen. (ck)