Bayerns klarer Sieg gegen Real: Was es bei dem Test (noch) zu bemängeln gab

Die Vereinigten Staaten waren am Wochenende in Feierlaune - das lag jedoch nicht daran, dass mit dem FC Bayern und Real Madrid zwei Größen des Klubfußballs aufeinandergetroffen sind.
Nein, die erste bemannte Mondlandung des Raumschiffs Apollo 11 jährte sich an diesem Tag zum 50. Mal. Die Partystimmung in Texas übertrug sich auch auf die Münchner Gäste, Anzeichen dafür war der überzeugende 3:1-Sieg im Testkick gegen die Königlichen. Coach Niko Kovac durfte anschließend funken: Houston, wir haben kein Problem!
Zugegeben: Der Original-Spruch („Houston, wir haben ein Problem“) stammt nicht von der erfolgreichen Exkursion gen Mond, sondern vom misslungenen Versuch der Apollo 13 im April 1970. Damit aber genug Raumfahrtwissen, denn auch sportlich trug sich im hypermodernen NRG Stadium vor 60 413 Zuschauern genug Bemerkenswertes zu. Zunächst einmal beendete der FCB seine schwarze Serie gegen Angstgegner Real, holte den ersten Sieg seit April 2012. Karl-Heinz Rummenigge hatte bereits vorab erklärt: „Wir haben eine freundschaftliche Rivalität mit Real Madrid. Wir sind zwei der größten Mannschaften in der Fußballwelt. Wenn die gegeneinander spielen, möchten wir natürlich gut aussehen.“
FC-Bayern-Testspiel: Auch Real Madrid mit allen Stars auf dem Rasen
Das gelang dem deutschen Rekordmeister mit Bravour. Corentin Tolisso schoss den FCB nach einer tollen Kombination über Thomas Müller und David Alaba in Führung (16.). Reals Trainerrückkehrer Zinedine Zidane hatte ebenfalls alle Stars auf den Rasen geschickt, seine Mannschaft brauchte aber, um in Schwung zu kommen. Bayern hielt im 4-1-4-1-System mit Dreh- und Angelpunkt Thiago spielerisch wie kämpferisch stark dagegen. Kurz vor der Pause wurde es dennoch mehrfach brenzlig, aber entweder rettete Manuel Neuer oder Madrid vergab.
Der FCB-Kapitän lobte: „Wir haben drei Tore gegen Real Madrid erzielt und uns viele Torchancen erspielt. Es wird vorher abgesprochen, wie viel Spielzeit jeder hat. Deswegen gibt es für uns Spieler keine Phasen, in denen wir uns schonen dürfen.“ Das taten die Bayern auch in Durchgang zwei nicht. Kovac nahm fünf Wechsel vor, testete Benjamin Pavard als Rechtsverteidiger und Joshua Kimmich als Sechser. Beide Akteure betrieben eher verhaltene Eigenwerbung. Trotzdem zündeten die Münchner die nächste Stufe – zugegeben gegen eine absolute B-Elf der Spanier um den Ex-Frankfurter Luka Jovic.
Ein perfektes Zuspiel von Niklas Süle veredelte Robert Lewandowski technisch anspruchsvoll zum 2:0 (67.), Serge Gnabry legte den dritten Treffer nach (69.). Neben Thiago wirken vor allem diese beiden Torschützen topfit, präsentieren sich in absoluter Frühform. Kimmich hingegen machte auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld zunächst einen unauffälligen Job, patzte dann aber bei einem Rückpassversuch mit der Hacke (!) ganz böse. Reals Rodrygo steuerte alleine auf Sven Ulreich zu, ließ sich nach einer vermeintlichen Berührung fallen. Ulreich sah Rot, wohl eine Fehlentscheidung. Rodrygo war’s egal, er wuchtete den fälligen Freistoß gegen Bayerns dritten Keeper Ron-Thorben Hoffmann in den rechten Winkel (84.). Das änderte nichts am Gemütszustand von Chef-Astronaut Kovac, der meinte: „Offensiv war es richtig gut, defensiv kann man noch nachlegen.“
Real Madrid gegen Tottenham ist das Eröffnungsspiel des Audi Cups 2019.
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