Hat der FC Bayern seinen Alaba-Nachfolger schon längst verpflichtet? Flick: „Ich traue ihm das zu“
Wer wird Nachfolger von David Alaba beim FC Bayern München? Trainer Hansi Flick hat da womöglich schon eine Idee.
- Beim 1:0 gegen Augsburg stach Bayern-Spieler Lucas Hernandez hervor.
- Hat der Rekord-Transfer das Zeug zum Alaba-Nachfolger? Zuvor hatte Hansi Flick den Druck auf ihn erhöht.
- Lothar Matthäus indes warnt, was Jerome Boateng angeht, vor einem großen Fehler.
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München - Der „Lucki“ war am Mittwoch in Augsburg sehr präsent, verbal wie optisch. „Gut so, Lucki“, „weiter, Lucki“, „geh, Lucki“ – der so bairisch klingende Spitzname hallte in Dauerschleife durch die leere Arena. Mal vorne, mal hinten, also da, wo der gar nicht mal so bajuwarisch daherkommende Franzose Lucas Hernandez auf dem Feld zu finden war. Um genau zu sein: überall.
„Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, war aggressiv und hat auch nach vorne gute Akzente gesetzt“, sagte Hansi Flick nach dem 1:0 des FC Bayern im Schwabenland. Es war das einzige Sonderlob, das der Trainer an diesem Abend verteilte – und es traf den Richtigen. Denn Hernandez war nicht nur deutlich besser als Benjamin Pavard auf der rechten Defensiv-Seite, sondern stach generell aus dem Team des Tabellenführers heraus.
FC-Bayern-Star Lucas Hernandez: Nachfolger von David Alaba? Hansi Flick äußert sich
Er bestritt die meisten Zweikämpfe, gewann 58 Prozent von diesen, belebte die Offensive und warf sich ab und an so energisch rein, dass er am Boden blieb. Da war einer motiviert bis in die Haarspitzen. Als wolle er unbedingt zeigen, dass er das Zeug dazu hat, in dieser Bayern-Abwehr eine tragende Säule zu werden. Haben die Münchner ihren Alaba-Nachfolger also schon längst verpflichtet?
Den Druck hatte Flick am Tag vor dem Spiel selbst erhöht. „Ich traue ihm das zu“, hatte der Coach auf die Frage erwidert, ob er den Weltmeister als Nachfolger von David Alaba sehe. Noch stand Alaba neben ihm, in ein paar Monaten aber wird es ohne den Österreicher gehen müssen. Und es ist nur logisch, dass man sich in den oberen Etagen an der Säbener Straße Gedanken macht, wie das gelingen soll.

Alaba-Nachfolger beim FC Bayern? „Abwarten, wie sich alles entwickelt“
„Wenn ein Spieler mit der Qualität den Verein verlässt, ist es klar, dass man einen anderen Spieler holen muss“, hatte Flick jüngst betont, wohl wissend, dass die „Aufgabe für den Verein und für Hasan (Salihamidzic, d. Red.) ganz schön schwierig“ ist. Auch die Konten der Bayern sind in der Corona-Krise nicht mehr üppig gefüllt, der Leistungsdruck aber bleibt ungebrochen hoch.
Leipzigs Dayot Upamecano ist eine (kostspielige) Option, zudem ist die Zukunft von Jerome Boateng bisher ungeklärt. „Abwarten, wie sich alles entwickelt“, wird man in dieser Causa, sagt Flick. Das allerdings ist – wenn man Lothar Matthäus Gehör schenkt – ein großer Fehler.
Rummenigge zu Boateng-Verbleib: „Er spielt eine gute Rolle, der Trainer ist mit ihm zufrieden“
Der Sky-Experte rät seinem Ex-Klub dazu, das Gespräch mit Boateng schnell zu suchen „und über ein oder zwei Jahre Verlängerung“ nachzudenken. Denn sollte neben Alaba auch der Ex-Nationalspieler im Sommer gehen, würde in der Abwehr ein „Riesen-Loch“ klaffen, das kaum zu stopfen sei. Die Bayern sind sich der Problematik bewusst, Karl-Heinz Rummenigge aber ist „der Zeitpunkt zu früh“. Immerhin betonte der Boss gestern bei bild.de, dass man sich die Frage nach einem Boateng-Verbleib stellen werde: „Er spielt eine gute Rolle, der Trainer ist mit ihm zufrieden.“
So wie am Mittwoch mit Hernandez. Der hat die Statistik auf seiner Seite. 25 Siege, vier Remis: Wann immer der „Lucki“ in der Bundesliga auf dem Platz stand, hat Bayern nicht verloren. *tz.de gehört zum Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.