„Weil die Karriere nicht so lange dauert“: Labbadia kritisiert Neuers Ski-Leichtsinn

Manuel Neuer hat sich beim Skitourengehen schwer verletzt. Der neue VfB-Trainer Bruno Labbadia appelliert an seine Spieler, im Sinne des Vereins zu denken.
Stuttgart/München - Ein Nationalspieler, ein DFB-Kapitän gar, verletzt sich in seiner Freizeit beim Skitourengehen schwer - und natürlich hat nun ganz Fußballdeutschland eine Meinung dazu. Hat Manuel Neuer unverantwortlich gehandelt? Wie viel Risiko dürfen Profis in ihrer Freizeit gehen, wo doch ihr Körper ihr wichtigstes Gut ist?
Labbadia fuhr als Profi kein Ski: „Risiko war mir einfach zu groß“
Auch der neue Trainer des VfB Stuttgart äußerte sich nach dem Saison-Aus des Fußball-Nationaltorhüter. Labbadia, einst selbst Stürmer bei Neuers Verein FC Bayern München, hält die Eigenverantwortung der Profis für wichtig. Er appelliere an die Spieler, dass sie Entscheidungen pro Verein treffen, sagte der 56-Jährige: „Ich persönlich habe für mich damals immer entschieden, kein Ski zu fahren, weil mir das Risiko einfach zu groß war.“ Drei Monate auszufallen bedeute „im normalen Leben drei Jahre gefühlt, weil die Karriere nicht solange dauert. Das muss jeder für sich entscheiden.“
Neuer hat rechtlich gesehen nichts falsch gemacht
Labbadia merkte aber auch an, dass dies jeder für sich entscheiden müsse. Bayern-Keeper Neuer hatte sich bei einer Ski-Tour den Unterschenkel gebrochen und am Samstag bekannt gegeben, dass er für den Rest der Spielzeit ausfallen werde. Zuvor hatte Neuer mit dem DFB-Team in Katar bei der WM 2022 enttäuscht und war nach der Gruppenphase ausgeschieden. (Spielplan der WM 2022 in Katar)
Rechtlich gesehen hat Neuer nichts falsch gemacht. Gefährliche Sportarten sind zwar vertraglich verboten, eine konkrete Skiklausel beinhaltet der Kontrakt des FCB-Kapitäns allerdings nicht. Demnach musste der Schlussmann den Rekordmeister auch nicht vorab von seinen Pistenplänen in Kenntnis setzen. (cgsc)