1. tz
  2. Sport
  3. FC Bayern

Hansi flickt die Bayern: FCB-Bosse stellen Flick nach Gala gegen BVB Weiterbeschäftigung in Aussicht

Kommentare

Jubel, Trubel, Heiterkeit: So feierten die Bayern den Sieg über den BVB
Jubel, Trubel, Heiterkeit: So feierten die Bayern den Sieg über den BVB © MIS / Christian Kolb

Welche Rolle spielt der erfolgreiche Interimstrainer Hansi Flick beim Rekordmeister FC Bayern München? Mit zwei Siegen gegen Piräus und Dortmund signalisieren die Bayern-Bosse, dass Flick auch künftig auf der Trainerbank sitzen könnte.

Thomas Müller ist ein Tausendsassa, auf dem Platz sowieso, aber auch daneben. Am Samstag, als aus der Kabine des FC Bayern ausschließlich gut gelaunte Protagonisten schlenderten, stellte sich der 30-Jährige freiwillig zurück. Gerade zwei Minuten stand Müller vor den Mikrofonen, da blickte er über alle Köpfe hinweg und sagte: „Schaut mal, da hinten braut sich was zusammen. Da müsst ihr hin.“ Er hatte recht. Uli Hoeneß hatte sich positioniert, bereit für eines der letzten Statements als Präsident. Und er durfte die Botschaft bestätigen, die nach dem 4:0 gegen Borussia Dortmund nur logisch war: Hansi Flick bleibt Trainer.

FC Bayern: Die Ziellinie hat Hansi Flick „bravourös überschritten“

„Bis auf Weiteres“, das ist der Zusatz, der von den Bossen in dieser Personalie stets verwendet wird. Was am vergangenen Montag, Flicks erstem Amtstag, aber als Zeitspanne von sechs Tagen interpretiert wurde, hat nun ein offenes Ende. „Hansi hat vor der Woche gesagt, die zwei Spiele sind die Ziellinie. Die Ziellinie hat er bravourös überschritten“, sagte Karl-Heinz Rummenigge, der als Erster aus dem Triumvirat der Verantwortlichen gesprochen und Flicks Amtszeit somit so gut wie verlängert hatte. Er gehe davon aus, so der Vorstandschef, dass Flick nach der Länderspielpause beim Spiel in Düsseldorf auf der Bank sitzen werde.

Hoeneß fügte hinzu: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Karl-Heinz nur über diese Woche redet.“ Heißt: Flick bleibt, so lange es läuft. „Wir werden in Ruhe mit ihm weitermachen“, sagte Rummenigge.

Argumente auf seiner Seite hatte der Interimscoach nach dem sehr starken Auftritt gegen die sehr schwachen Borussen freilich genug. Die Krise, so versicherten die Spieler, sei schon nach dem 2:0 gegen Piräus überwunden gewesen, bei dem die Defensive deutlich organisierter wirkte als unter Niko Kovac. Im Topspiel, sagte Flick treffend, „haben wir nun den Fußball gespielt, den die Zuschauer gewohnt sind und auch sehen möchten“. Standing Ovations, „Oh wie ist das schön“ und ein hämisches „Deutscher Meister wird nur der BVB“ schallten nach den Toren von Robert Lewandowski (17./76.), Serge Gnabry (47.) und Pechvogel Mats Hummels (80., Eigentor) durch die Arena.

Gerade mal drei Trainingseinheiten hat Flick bisher geleitet, „aber er ist ein Menschenfänger“, sagte Manuel Neuer. Leon Goretzka attestierte dem 54-Jährigen „hohe Empathie und ein gutes Fingerspitzengefühl“. Das Drehen an kleinen Stellschrauben – die Stärkung von Thomas Müller, die Umstellung der Abwehr sowie eine hohe Verteidigung – hat genauso viel geholfen wie Einzelgespräche. Was unter Kovac nicht mehr lief, läuft nun wieder. Hoeneß bestätigte sogar, dass die Spieler an der Trennung einen entscheidenden Anteil hatten: „Es hat Strömungen innerhalb der Mannschaft gegeben, die Kovac weghaben wollten.“

Trotzdem sei man sich einig, „Niko gegenüber keine schmutzige Wäsche waschen“ zu wollen (Rummenigge). Bayern blickt seit Samstag nicht mehr zurück, sondern nur nach vorne.

hlr, jau, lop

Lesen Sie auch: Bayern-Präsident Uli Hoeneß sorgt mit einem Spontan-Anruf beim „Doppelpass“ für einen TV-Hammer. Grund für seinen Auftritt: die Kritik an Hasan Salihamidzic.

Auch interessant

Kommentare