Nach Hoeneß‘ Ankündigung: So könnte Brazzos Mannschaft der Zukunft aussehen

Beim Doppelpass preschte Bayern-Präsident Uli Hoeneß hervor und kündigte eine Transferoffensive an. Klappen soll das auch, weil Brazzo das Scouting-System revolutioniert.
München - Der Satz von Bayern-Patron Uli Hoeneß am Sonntag im Doppelpass sorgte bei vielen für große Verwunderung. „In unserer Transfer-Politik haben wir diese Saison beschlossen, nicht zu klotzen, aber nächste Saison. Der Engländer würde sagen: It’s more to come (Es kommt noch mehr). Wenn Sie wüssten, was wir schon alles sicher haben für die neue Saison“, verkündete der FCB-Präsident.
FC Bayern München: Hasan Salihamidzic hat sein Schatten-Team in der Hinterhand
Welche Neuzugänge schon fix sind, wollte Hoeneß freilich nicht verraten: „Das Problem ist doch für uns: Wenn wir jetzt schon bekannt geben, wen wir haben, dann sind die, die dann vielleicht nicht mehr spielen, ja böse.“ Obwohl Hoeneß mit seinem Transfer-Vorpreschen zum jetzigen Zeitpunkt durchaus überrascht, sind die Kaderplanungen für die neue Saison beim deutschen Rekordmeister in der Tat schon weiter vorangeschritten als viele gedacht haben. Das liegt vor allem an Sportdirektor Hasan Salihamidzic und seinem Scouting-Team um Chefscout Marco Neppe. Wichtiger Bestandteil der Zukunftsplanungen beim deutschen Rekordmeisters ist Brazzos Schatten-Team. Diese Vorgehensweise hat Salihamidzic installiert, seitdem er das Scouting-System bei den Roten revolutioniert hat, um stets eine Elf mit potenziellen Neuzugängen präsentieren zu können.
FC Bayern: Chefscout Neppe wird immer öfter an der Seite von Brazzo gesichtet
Zu Zeiten von Matthias Sammer verließ man sich beim Rekordmeister noch in erster Linie auf ein großes Berater-Netzwerk, erst Kaderplaner Michael Reschke professionalisierte das System, als er 2014 kam. Für das Schatten-Team wird von Zeit zu Zeit eine Mannschaft von allen gescouteten Spielern mit realistischen Transfer-Objekten erstellt. Jede Position wird von Salihamidzic und den Mitarbeitern der Scouting-Abteilung ausdiskutiert, basierend auf den Auswertungen zahlreicher Daten und Statistiken von Scouting-Einsätzen vor Ort und Video-Studien der Spieler. Auffällig: Seit einiger Zeit zeigt sich Chefscout Neppe vermehrt öffentlich, war unter anderem mit Salihamidzic beim Champions-League-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Real Madrid vor Ort, um Innenverteidiger Matthijs de Ligt zu beobachten. Auch vergangene Woche in Liverpool war Neppe übrigens vor Ort (tz berichtete). Fakt ist: Im möglichen Schatten-Team der vergangenen Monate kann Salihamidzic hinter Stuttgarts Benjamin Pavard und HSV-Stürmer Jan-Fiete Arp bereits ein Häkchen setzen. Die endgültige Entscheidung für eine Pavard-Verpflichtung fiel im Sommer nach seinen Auftritten bei der WM.
FC Bayern: Hoeneß würde für Hernandez neue Rekordsumme zahlen
Im Rahmen seines Scoutings wurden die FCB-Verantwortlichen auch auf Lucas Hernandez von Atlético Madrid aufmerksam. Über ihn sagte Hoeneß am Sonntag: „Wenn wir Hernandez kriegen könnten, könnte ich mir vorstellen, 80 Millionen zu bezahlen.“ Die Viererkette im Schatten-Team komplettiert Leipzigs Dayot Upamecano, der nach tz-Informationen ebenfalls Thema in München ist. Nachdem Javi Martinez derzeit seinen zweiten Frühling als Sechser erlebt, ist eine Verpflichtung eines defensiv orientierten und zweikampfstarken zentralen Mittelfeldspielers wie Adrien Rabiot von PSG eher unwahrscheinlich. Dortmund-Juwel und U 19-Kapitän Tobias Raschl könnte perspektivisch gesehen in den nächsten Jahren hingegen durchaus eine Rolle spielen.
Transfergerüchte beim FC Bayern: Werner? Havertz? Odoi? Alles nur eine Frage der Zeit
In der Offensive beschäftigt man sich in München schon seit einiger Zeit mit Timo Werner (RB Leipzig), Kai Havertz (Leverkusen) und Callum Hudson-Odoi (Chelsea). Auf den Engländer wurde der FCB bereits bei der U 17-WM vor zwei Jahren aufmerksam und hat sich seitdem in CHO verliebt. Auch Havertz wird den nächsten Schritt in München machen, die Frage ist nur noch, wann – auch darum hat er seinen Platz im Schatten-Team sicher. Und Timo Werner? Auf ihn angesprochen reagierte Hoeneß im Doppelpass auffällig ausweichend und meinte: „Timo Werner? Ist das ein Fußballspieler?“ Gut möglich, dass die Bayern auch hinter ihn bald den nächsten Haken setzen können.
Alle Transfergerüchte um den FC Bayern können Sie hier nachlesen: FC Bayern München: Winter-Transfergerüchte 2018/19 und aktuelle News