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Nach Frankfurt-Pleite: Bayern-Trainer Nagelsmann übt versteckte Kritik an Abwehr-Star

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Julian Nagelsmann kassierte gegen Frankfurt die erste Niederlage als Bayern-Trainer.
Julian Nagelsmann kassierte gegen Frankfurt die erste Niederlage als Bayern-Trainer. © Imago

Der FC Bayern verlor am Sonntag mit 1:2 gegen Eintracht Frankfurt. Trainer Julian Nagelsmann ärgerte sich vor allem über das Abwehrverhalten.

München - Der FC Bayern* hat in der Allianz Arena* völlig überraschend gegen Eintracht Frankfurt* mit 1:2 verloren. Julian Nagelsmann kassierte die erste Pflichtspielpleite als Bayern-Trainer. Der Schock nach dem unerwarteten Rückschlag saß nach dem Spiel tief. Wir fassen die Reaktionen und Stimmen bei Streaming-Dienst DAZN zusammen:

Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern) nach der Partie über...

... seine erste Niederlage als Bayern-Coach: „Niederlagen schmerzen immer, auch die heute, weil es vermeidbar war. Wir wurden bestraft, hatten aber auch genügend Chancen.“

... die Gegentore: „Wir hingen oft zu tief und machen die letzten Schritte nicht. Wir gehen gegen Kostic nicht richtig hin. Auch von Spielern, die frisch drin waren, fehlt der defensive Anschluss.

DAZN-Experte Sebastian Kneißl über Dayot Upamecano (den Nagelsmann zuvor indirekt kritisiert hatte): „Er hatte nicht den Zugriff, es war oft wild von ihm.“

... den verpassten Ausgleich: „Kevin Trapp hat ein gutes Spiel gemacht. Wir hatten nicht immer das Glück im Abschluss. Heute haben wir nicht viel getroffen, deshalb haben wir verloren.“

... die späten Wechsel: „Wir haben unser bestes Personal in der ersten Elf gehabt. Sie haben es zuletzt gut gemacht, deshalb haben wir sie lange draufgelassen. King (Coman) kommt nach der Länderspielpause zurück, dann haben wir wieder mehr Optionen.“

Thomas Müller (Spieler FC Bayern) nach der Partie über...

... die Niederlage: „Wir sind enttäuscht oder sauer und verärgert, was auch immer man verwenden möchte. Wir hatten sehr viele Torchancen, der entscheidende Zentimeter hat gefehlt. Das wir so schnell den Ausgleich kassieren, war sehr ärgerlich. Wir waren hinten und vorne nicht effektiv. Wir sind bedient. Vom Gefühl her, hätten wir gewinnen müssen.“

... die schlechte Chancenverwertung: „Wenn wir die Chancen nutzen, kann es sein, dass es 3:1 oder 4:1 ausgeht. Dann singen wir wieder Super-Bayern. Aber jetzt ist nix mit Super-Bayern. Damit müssen wir jetzt umgehen.“

... das zweite Gegentor: „Was heißt zu viel Risiko. Der Torschuss war perfekt. Wir hatten bisschen Pech, dass die Kugel nicht zu uns gesprungen ist. Trapp hatte einen warmen Handschuh, er hat sehr gut gehalten.“

... den unerwarteten Rückschlag: „Man lässt sich von innen und außen schon beeinflussen. Wir haben uns sehr gut gefühlt und wollten im Flow bleiben. Das wird uns aber nicht umwerfen.“

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt) nach der Partie über...

... seine Stimme: „Morgen wird sie wahrscheinlich weg sein, jetzt ist sie noch da.“

... den Sieg: „Toll. Ich muss der Mannschaft ein Riesen-Kompliment aussprechen, wie sie gefightet hat. Wir brauchten eine starke Teamleistung und einen überragenden Torhüter, dann werden wir unsere Chance bekommen. Das freut mich mega.“

... das Spiel: „Sie hatten ein Chancenplus. Wir hatten kein einziges Training mit dieser Abwehr bestritten. Wahnsinn, dass das dann so funktioniert. Wenn du hier gewinnen willst, dann muss alles zusammenpassen. Wir hatten noch viele Konterchancen.“

... seinen ersten Sieg in München: „Es ist mein erster Sieg hier in München und das erste Mal vergisst man ja bekanntlich nicht.“

Kevin Trapp (Torwart Eintracht Frankfurt) nach der Partie über...

... den Sieg: „Niemand hat daran geglaubt, dass wir es schaffen können. Wir haben an uns geglaubt und hatten ein bisschen Glück. Wir hatten am Donnerstag ein schweres Spiel. Heute war es sehr intensiv. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir nicht daran geglaubt haben. Wir haben gegen diesen starken Gegner das Maximum herausgeholt.“

... die Taktik: „Wir hatten heute fünf Abwehrspieler, um die tiefen Laufwege der Bayern zu verhindern. Wir wussten, dass sie sehr hoch stehen und konnten dann unsere Konter fahren. Das ist richtig gut aufgegangen.“

... seine starke Leistung mit zehn Paraden: „Der Trainer hat gestern gesagt, wir brauchen einen super Torwart. Das habe ich mir zu Herzen genommen.“

Martin Hinteregger (Frankfurts Torschütze zum Ausgleich) nach der Partie über...

... das Spiel: „Jedes Spiel in der Allianz Arena ist intensiv. Bayern hat uns keine Luft zum Atmen gegeben. Es war sehr schwer für uns, aber wir haben unsere Chancen genutzt.“

... den Plan: „Wir brauchten einen guten Umschaltspieler. Filip Kostic hat es sehr gut gemacht. Wir können extrem froh sein, Bayern hatte auch viele Chancen.“

... das Gegentor: „Wenn man den Fehler selbst macht, ist das nicht so geil. Es war ein Weckruf. Im Nachhinein war es gar kein unwichtiger Fehler.“

... den ersten Sieg in dieser Bundesliga-Saison: „Sehr wichtig, für uns alle. Wir sind dem nachgelaufen, dass es ausgerechnet gegen die Bayern passiert, ist umso schöner. Jetzt wollen wir eine kleine Serie starten.“

Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern) vor der Partie über:

... Verbesserungsbedarf seiner Mannschaft: „Es gibt immer etwas zu verbessern, das ist wichtig. Das kommt auch aus der Mannschaft, sie wollen sich entwickeln und besser werden. Gegen Kiew hätte der Gegner auch zwei Tore machen können. Ich habe den Anspruch, was zu entwickeln und den erfolgreichen Weg fortzusetzen und eigene Aspekte reinzubringen.“

... Die Strategie, ohne Wechsel im Vergleich zum Kiev-Spiel zu starten: „Sie haben es gut gemacht. Wir kriegen es mit der Belastungssteuerung auch so ganz gut hin.“

... den Gegner Eintracht Frankfurt: „Sie werden kompakt auf Konter lauern. Wir müssen die Kampfelemente übernehmen und dann werden wir unsere Qualität auf den Platz bringen.“

... Frankfurts Flügelspieler Filip Kostic: „Wir müssen ihn hinten binden. Er verteidigt nicht gerne in der letzten Linie. Nach Umschalten ist er sehr gefährlich. Niki (Süle) hat ein gutes Tempo und Zweikampfverhalten, er wird das hinkriegen.“

... den im Stadion anwesenden Giovane Elber: „Er war ein herausragender Stürmer, das muss an seinem Geburtstag liegen. Wir haben am selben Tag Geburtstag (23. Juli, d. Red.).

Hasan Salihamidzic (Sportvorstand FC Bayern) vor der Partie über:

... ein Fazit der bisherigen Saison: Ich bin nicht überrascht. Es ist sehr schön, wenn es in die richtige Richtung läuft. Es ist aber noch zu früh, ein Fazit zu ziehen. Wir sind sehr froh über die Entwicklung der Mannschaft. Wir können aber sicherlich noch mehr, wir sind manchmal noch anfällig hinten. Wenn man gewinnt, kann man besser arbeiten.

... das Klima im Klub: Wir haben tatsächlich gute Stimmung. Das hat natürlich auch mit dem Trainerteam zu tun, die Truppe ist toll. Die Führungsspieler versuchen jeden einzubinden.

... Leroy Sané: Wir glauben an jeden einzelnen Spieler, das war bei Leroy nicht anders. Wir haben miteinander gesprochen und hatten auch unterschiedliche Meinungen. Wir haben eine Richtung festgelegt. Er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns. Er ist ein Spieler, den es so nicht oft auf der Welt gibt.

Hasan Salihamidzic stand vor dem Spiel bei DAZN Rede und Antwort.
Hasan Salihamidzic stand vor dem Spiel bei DAZN Rede und Antwort. © Mladen Lackovic/imago-images

Giovane Elber (Ex-Spieler FC Bayern) vor der Partie über:

...einen Transfer von Dortmunds Stürmer Erling Haaland: „Der Junge hat sehr gute Fortschritte gemacht, jedes Jahr wird er besser. So ein guter Spieler würde beim FC Bayern passen.“

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt) vor der Partie über:

... den Sieg gegen in der Europa League gegen Antwerpen: „Das war sehr gut, jeder Sieg tut gut. Wir hatten viele Unentschieden, waren lange sieglos. Jetzt sind wir seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen, Fußball ist manchmal verrückt.“

... die Leistung seiner Mannschaft und die Herangehensweise gegen die Bayern: „Wir machen noch zu viele Fehler im letzten Drittel, das ist sehr kräfeaufreibend. Wir müssen zu mehr Abschlüssen kommen. Wir müssen physisch an unsere Grenzen gehen. Wir werden aber Umschaltmomente bekommen, Bayern ist aber wahnsinning aggressiv im Gegenpressing. Wenn es uns gelingt, werden wir Räume bekommen. Es heißt effizient zu sein.“ (ck) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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