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„Es ist für mich nicht einfach“: Süle wendet sich mit emotionalem Statement an Bayern-Fans

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Von: José Carlos Menzel López

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Loyal, professionell – und jetzt auch noch treffsicher: Torschütze Niklas Süle, Dortmund-Profi in spe.
Loyal, professionell – und jetzt auch noch treffsicher: Torschütze Niklas Süle, Dortmund-Profi in spe. © S. Matzke/sampics

Ist Niklas Süle mit dem Kopf schon woanders? Ist ihm der FC Bayern überhaupt noch wichtig? Der Verteidiger macht den Münchner Fans ein Versprechen.

München - Denkt er womöglich schon in Schwarz-Gelb? Diese und einige Fragen mehr dürften sich die Fans der Münchner vor ziemlich genau einem Monat gestellt haben, als Borussia Dortmund die ablösefreie Verpflichtung von Niklas Süle zum Saisonende offiziell machte.

Jetzt, insgesamt fünf Spiele und vier Startelfeinsätze später, sieht es so aus, als gebe es wenige Spieler mit mehr Professionalität an der Säbener Straße als besagter Niklas Süle. Nicht nur, dass der Nationalspieler aktuell einen der wenigen Lichtblicke in der bayerischen Abwehranstalt darstellt, auch seine ersten Worte über die jüngsten Ereignisse zeugen von reichlich Reife.

FC Bayern: Wofür Niklas Süle den Bayern-Fans dankbar ist

Kaum war der Punkt gegen die Werkself eingefahren, stellte sich Süle vor das Sport1-Mikro, um sein Schweigen zu brechen und warme Worte an diejenigen zu richten, die bis spätestens Ende Mai noch seine Fans, die Bayern-Fans sind. „Es ist für mich nicht einfach“, sagte der Verteidiger, der die Bayern mit einem Volleyschuss, seinem ersten Saisontor, in Führung gebracht hatte. Dass die 25 000 im Fröttmaninger Rund über den Treffer jubelten, versteht sich von selbst. Was Süle vielmehr beeindruckte, war die Art und Weise, wie die Anhänger des Rekordmeisters bei anderen, unbedeutenderen Szenen auf seine Aktionen reagierten. „Ich bin dankbar, weil es nicht selbstverständlich ist, dass ich nach Dortmund wechsle und die Zuschauer trotzdem meinen Namen rufen, wenn ich eine Grätsche mache – und nicht pfeifen“, so der gerührte Noch-Bayer.

FC Bayern: Süle ist die einzige Konstante in der Münchner Hintermannschaft

Fakt ist: Speziell in den Wochen nach der Verkündung seines Wechsels zum Rivalen bildet Süle die einzige Konstante in der Münchner Hintermannschaft. In einer Defensivriege, in der die insgesamt 122,5 Millionen Euro teuren Lucas Hernández und Dayot Upamecano weiterhin wenig bis gar nicht überzeugen, gibt der Ex-Hoffenheimer, der 2017 für gerade einmal 20 Millionen an die Isar wechselte, mehr denn je den Abwehrchef. Und er will, so versprach er es den Fans des Rekordmeisters, auch bis zum seinem Ende in München keinen Millimeter nachlassen. „Ich habe in den fünf Jahren alles gegeben, habe alles gewonnen und bin dankbar, wie die Leute hier mit meiner Entscheidung umgehen. Ich werde bis zum letzten Tag alles geben und hoffentlich noch zwei Titel holen“, so Süle.

Aus Gründen der Loyalität wollte sich der Nationalspieler auch nicht über den BVB oder die Beweggründe seines Wechsels äußern. Er wolle keine „Unruhe“ erzeugen, so Süle, der anfügte: „Es wird der Tag kommen, an dem ich über meinen neuen Club spreche.“ Bis dahin hat er nur eines im Kopf: den FC Bayern. „Wenn der Spieler alles gibt dafür, dass sein Arbeitgeber erfolgreich ist, dann soll er auch spielen“, erklärte Trainer Julian Nagelsmann vor dem Anpfiff bei Sky. „Du arbeitest am Ende immer noch mit dem Menschen zusammen.“ Und wie sehr die Einstellung bei diesem Menschen stimmt, zeigte auch eine Szene in der Nachspielzeit, bei der er Jeremie Frimpong ein letztes Mal per sauberer Grätsche daran hinderte, Leverkusen zum Sieg zu schießen. Es gab Szenenapplaus für Süle. Für einen Bald-Borussen, dessen Herz – noch – für Rot-Weiß schlägt. JOSÉ CARLOS MENZEL LÓPEZ

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