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Aufregung um Upamecano-Szene: Schiri rechtfertigt sich

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Von: Manuel Bonke

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Upamecano (li.) kommt in dieser Szene etwas zu spät und brachte Szoboszlai zu Fall.
Upamecano (li.) kommt in dieser Szene etwas zu spät und brachte Szoboszlai zu Fall. © Imago

Beim Spitzenspiel RB Leipzig gegen den FC Bayern hatte Schiedsrichter Daniel Siebert einige strittige Szenen zu beurteilen. Jetzt rechtfertigt er sich.

München - „Ein bisschen Kontakt muss bei einem Bundesliga-Spitzenspiel erlaubt sein“, sagte Siebert dazu, dass er eine Aktion des Leipzigers Silva nicht pfiff. Von der großzügigen Regel-Auslegung des Unparteiischen profitierten später indes auch die Münchner.

Der Sportvorstand hatte Redebedarf. In den Katakomben der Red Bull Arena diskutierte Hasan Salihamidzic (46) minutenlang mit Schiedsrichter Daniel Siebert und Lutz Michael Fröhlich (Geschäftsführer der Schiedsrichter GmbH des DFB), auch Ex-Nationalspieler Michael Ballack gesellte sich hinzu. Es ging um die Szene unmittelbar vor dem 1:1-Ausgleichstreffer, als Joshua Kimmich (27) im eigenen Sechzehner nach einem Zweikampf mit Andre Silva (27) zu Boden ging. Wild gestikulierend vertrat Salihamidzic seinen Standpunkt. „Es war ein klares Foul. Er wird nach unten gezogen. Wir können uns nicht über den Schiedsrichter beschweren, wobei er heute keinen Glanztag hatte“, erklärte er zuvor bereits den anwesenden Medienvertretern.

FC Bayern: Kimmich nimmt den Ausgleichstreffer auf seine Kappe

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Unparteiische seinen Standpunkt bereits an diversen TV-Mikrofonen vertreten: Der Kontakt sei da gewesen, räumte der Schiedsrichter ein, „aber insgesamt ist das für mich kein Foul. Ein bisschen Kontakt muss bei einem Bundesliga-Spitzenspiel erlaubt sein“. Und was sagt der betroffene Spieler selbst? Kimmich räumte ebenfalls ein, dass es kein Foulspiel gewesen sei und nahm den Ausgleichstreffer auf seine Kappe: „Ich muss den Ball einfach rausprügeln. Dann passiert nicht viel.“

FC Bayern: Upamecanos Notbremse nur mit Gelb geahndet, obwohl er als letzter Mann foulte

Aber nicht nur die Bayern, auch die Leipziger in Person von Trainer Marco Rose (46) hatten etwas zu beanstanden. Die RB-Protagonisten wunderten sich, weshalb Dayot Upamecano (23) nach einem ungestümen Zweikampf Dominik Szoboszlai (22) zu Fall brachte - und nur die Gelbe Karte sah, obwohl er als letzter Mann das Foul beging.

Schiedsrichter Siebert zeigte dem Münchner Innenverteidiger nur die Gelbe Karte - zum Unmut der Leipziger.
Schiedsrichter Siebert zeigte dem Münchner Innenverteidiger nur die Gelbe Karte - zum Unmut der Leipziger. © Imago

„Wenn dieses Vergehen zentral direkt vor dem Strafraum oder im Strafraum stattgefunden hätte, wäre das eine andere Situation. Wenn de Ligt nicht im Vollsprint ist, wäre es auch eine andere Situation“, rechtfertigte sich der Schiedsrichter und erklärte: „Ich hatte das Gefühl, dass de Ligt so nah bei der Szene dran ist, dass er noch nicht überspielt ist. Dementsprechend keine Rote Karte für Upamecano.“ Letztendlich akzeptierte auch Rose die Entscheidung: „Es ist ein klares Foul, Upamecano war auch kurz letzter Mann, aber de Ligt läuft ein, zwei Meter daneben im Vollsprint. Aber wir waren noch 40 Meter weg vom Tor. Ich kann die Argumentation des Schiedsrichters total nachvollziehen.” Am Ende hatten sich also alle wieder lieb. (bok)

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