„Unvermögen? Wenn er das sagt...“: Erste Risse beim FCB - Stars schieben sich Schuld zu

Vier Spiele ohne Sieg, der Absturz auf Platz fünf: Beim FC Bayern ist die Stimmung im Keller. Doch anstatt sich gegenseitig zu stärken, entstehen erste Risse in der Mannschaft.
Es brodelt, es brennt, es bebt: Nach der Klatsche gegen Borussia Mönchengladbach – und der damit verbundenen höchsten Pleite in der Allianz Arena - hat die Stimmung beim FC Bayern München den Tiefpunkt erreicht. Nach vier Spielen ohne Sieg und dem Absturz auf Platz fünf in der Bundesliga herrscht Untergangsstimmung.
Vor allem die Art und Weise der Niederlage gibt Spielern und Trainer zu denken. Das Kuriose dabei: Statt Einheit und Geschlossenheit zu demonstrieren – wie man es doch sonst vom FC Bayern gewohnt ist, inklusive Kampfansagen - tun sich erste Risse in der Mannschaft auf. Die Spieler schieben sich plötzlich die Schuld gegenseitig zu, machen öffentlich keinen Hehl aus ihrer Unzufriedenheit. Ungewöhnlich.
Mats Hummels poltert gegen System des FC Bayern München
„Das Problem ist: Wir haben den Ball, aber in ungefährlichen Räumen“, analysiert Mats Hummels. „Wir haben zu wenige Leute da, wo es dem Gegner weh tut.“ Der Innenverteidiger ist dafür bekannt, deutliche Worte zu finden. Als Führungsspieler ist das durchaus auch seine Aufgabe. Gleichzeitig läuft auch der 29 Jahre alte Nationalspieler seiner Form hinterher.

Seine Selbstkritik, dass sie sich die Bälle selber reinschießen würden, verpufft ganz schnell durch das Nachlegen in seiner System-Kritik: „Das ist das Problem, seitdem ich bei Bayern bin. Das ist immer mal wieder der Fall.“
Kritik an Offensive des FC Bayern München: Auch Joshua Kimmich mosert
Mit seiner Schelte steht er jedoch nicht alleine da. Auch Joshua Kimmich prescht gegen das Offensiv-Spiel des Rekordmeisters vor. „Wir haben ein Abseitstor erzielt. Ansonsten erinnere ich mich an keine Möglichkeit von uns. Das ist ein bisschen wenig.“ Außerdem betont der 23-jährige Nationalspieler: „Der FC Bayern muss normal für zwei, drei Tore gut sein. Es war nicht so, dass wir die Chancen versemmelt haben. Wir hatten einfach keine.“

Zwei Abwehrspieler mosern über Bayerns Angriff, obwohl sie hinten teilweise selbst offen wie ein Scheunentor standen und brutal fehleranfällig waren.
Pleite des FC Bayern München: Thomas Müller lässt Frust freien Lauf
Dass die Offensive das Spiel anders gesehen haben, verwundert nicht gerade. Thomas Müller (29) sah im Bayern-Spiel „eine Mischung aus Fehlern, Unvermögen und einem Anti-Lauf“. So betreibe man seiner Meinung nach viel Aufwand, mache aber aktuell „nicht die richtigen Dinge“. Es würden die Ergebnisse fehlen, die Situation für die Mannschaft sei „brutal“.

Den Vorwurf des Unvermögens wollte Mitspieler Leon Goretzka jedoch nicht einfach so stehen lassen. „Unvermögen? Wenn Thomas das sagt…“, entgegnete er Reportern. Mit einem gewissen Unterton, der deutlich macht, was er von Müllers Aussage wirklich hält.
Niko Kovac verliert die Rückendeckung im Verein
Und was ist mit dem Trainer? Niko Kovac (46) scheint nach der Hoeneß-Kritik („Dafür muss er den Kopf hinhalten“) auch die Rückendeckung seiner Spieler so langsam zu verlieren. „Normalste Sache der Welt“, empfindet Kimmich die Aussage seines Präsidenten. Ein Trainer müsse sich eben für ausbleibenden Erfolg rechtfertigen. Auch Hasan Salihamidzic ließ nach dem Spiel verlauten, dass er sich an ein solches Spiel des FC Bayern in der Allianz Arena nicht erinnern könne.

Sollte Kovac mit seiner Mannschaft nicht die Kurve kriegen, könnte es einen noch größeren Tiefpunkt geben. Rudi Völler kann ein Lied davon singen.
Derweil gab es die erste Trainerentlassung der noch jungen Bundesliga-Saison. Ein Krisen-Klub hat nun die Reißleine gezogen.
Das Bayern-Beben: Kovac lässt mit Statement aufhorchen - kritisiert er hier Salihamidzic?
Währenddessen stellt ein Bundesliga-Profi eine kuriose Forderung bei Twitter an Wikipedia - mit Erfolg.
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