Bayerns Strafstoß-König: Die (fast) perfekte Elfmeter-Taktik von Lewandowski
FC-Bayern-Stürmer Robert Lewandowski hat seine Elfmeter-Technik über viele Jahre perfektioniert – mit einer klaren Vorliebe. 31 von 34 Versuchen waren drin - nur zwei Fußballstars trafen öfter.
- Beim Sieg des FC Bayern in Berlin war auf Elfmeterschütze Robert Lewandowski wieder Verlass.
- Der Pole versenkte den 31. Schuss im 34. Versuch - eine überragende Quote.
- Nur zwei Fußballstars schossen seit 2014 mehr Elfertore als der Stürmer.
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München – Bei 231 Toren verliert man leicht den Überblick. So oft hat Robert Lewandowski in knapp sechs Jahren beim FC Bayern bereits getroffen. In der ewigen Torschützenliste des Klubs belegt er damit Platz zwei hinter Gerd Müller (515 Tore).
Was die wenigsten wissen dürften: 31 Pflichtspieltreffer davon erzielte der 31-Jährige vom Punkt aus. Nach dem ein oder anderen Disput auf dem Platz übernahm der Profi des FC Bayern München 2016 endgültig das Amt von Thomas Müller und ist seitdem Elferschütze Nummer eins.
Robert Lewandowski: Elfmeterquote beim FC Bayern München 91 Prozent
Bei 34 Versuchen landeten nur drei Strafstöße nicht im Kasten. Ergibt eine Erfolgsquote von rund 91 Prozent. Und die kommt nicht von ungefähr. Robert Lewandowski hat seine Technik im Laufe der Jahre perfektioniert. Suchte er sich anfangs noch vor dem Anlauf eine Ecke aus, guckt er mittlerweile den Keeper aus. Der Pole läuft an, bremst kurz vor dem Schuss ab und beobachtet dabei die Bewegungen des Torwarts, um sich dann in Sekundenbruchteilen für die richtige Ecke zu entscheiden.

Was sich auch beim 2:0-Sieg bei Union Berlin wieder zeigte: Nationalspieler Lewandowski reagiert auf die kleinste Regung seines Gegenübers, die ihm verrät, in welche Ecke er springt. Rührt er sich nicht, hat der Torwart dennoch keine Chance, den stets platzierten Schuss des Polen noch zu erreichen. Was ebenfalls auffällt: „RL9“ zieht in den meisten Fällen eine flache Ausführung vor.
FC-Bayern-Gegner sollten aufpassen - So schießt „RL9“ seine Elfmeter
Von seinen 34 Versuchen gingen 22 in die unteren Ecken. 21 davon waren drin. Halbhoch zielte er neun Mal und verwandelte acht davon. Bei einen hohen Schuss ist das Risiko stets größer, dass der Ball zu weit nach oben fliegt und das Tor verfehlt, weshalb Lewandowski diese Variante auch nur in drei Fällen wählte – zweimal mit Erfolg. Das jahrelange Training vom Punkt zahlt sich aus: Seit 2014 gibt es lediglich zwei Spieler, die mehr Elfmetertore aufweisen als Lewandowski: Ciro Immobile kommt auf 32 Treffer, Cristiano Ronaldo auf 49. Mit Cristiano Ronaldo wird sich Lewandowski auch bei der Wahl des „Ballon d‘Or“ duellieren - der Pole hat dieses Jahr so gute Chancen wie wohl noch nie.
Statt beim FC Bayern hätte Robert Lewandowski 2014 wohl auch bei Real Madrid landen können - doch die „Königlichen“ ließen eine Billig-Klausel verstreichen. Ob er gegen den BVB wieder trifft? Hier gibt es das Spiel im Live-Ticker.