Lewandowski mit Ego-Auftritt - gibt‘s Knatsch mit Robben?

Keine spielerische Glanzleistung, aber ein Sieg über Anderlecht. Doch beim FC Bayern liegt trotzdem einiges im Argen. Robert Lewandowski macht mit einem egoistischen Auftritt von sich reden.
München - Eigentlich kann man beim FC Bayern München zufrieden sein, denn zumindest das Ergebnis lässt keine Wünsche übrig: 3:0 gegen den RSC Anderlecht, damit kann man zum Auftakt in die Champions League leben. Doch rund um den Auftritt der Münchner gibt es einige Nebenschauplätze, die den FCB wohl noch einige Zeit beschäftigen werden.
Zum einen war da der Ausraster Franck Ribérys, nachdem Trainer Carlo Ancelotti den Franzosen eine knappe Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt hatte. Der Franzose warf erzürnt sein Trikot weg, Sportdirektor Hasan Salihamidzic kündigte Konsequenzen an. Und dann war da noch ein Ego-Auftritt von Robert Lewandowski.
Lewandowski trifft - übersieht aber Mitspieler
Der Top-Stürmer der Bayern hatte im Vorfeld der Partie noch mit einem Interview für Aufsehen gesorgt, in dem er unter anderem mehr Star-Spieler, also teurere Transfers, von den FCB-Granden gefordert hatte. Nach der Aufregung um seine Person merkte man Lewandowski an, dass er eine starke Leistung auf dem Platz als Antwort zeigen wollte. Doch das funktionierte nur teilweise.
Den Elfmeter-Treffer zum 1:0 hatte sich der Pole verdient, doch danach verfiel er zu oft in einen Ego-Modus, in dem er besser postierte Mitspieler häufig übersah. In der ersten Halbzeit versuchte er sich bei einem schnellen Tempo-Gegenstoß gegen drei Gegenspieler durchzusetzen, anstatt auf den mitgelaufenen Rafinha auf der linken Außenbahn zu legen. Und nur wenig später ignorierte er Arjen Robben in einer ähnlichen Szene. Das passte dem niederländischen Nationalspieler natürlich überhaupt nicht.
Lewandowski ignoriert Robben - der ist sauer
Doch damit nicht genug. In der 72. Minute enteilte Lewandowski auf dem linken Flügel seinem Gegenspieler und hätte eigentlich nur den in der Mitte mitgelaufenen Robben anspielen müssen. Stattdessen zog er selbst nach innen und verstolperte daraufhin den Ball, Anderlecht konnte klären. Und Robben reagierte entsprechend sauer, winkte ab und schüttelte den Kopf. Eine Szene, in der der Pole zwingend hätte abspielen müssen.

Umgekehrt reagierte Lewandowski selbst leicht säuerlich auf eine Aktion kurz vor Schluss. Jerome Boateng hatte den starken Rechtsverteidiger Joshua Kimmich mit einem tollen Pass in Szene gesetzt, Kimmich tänzelte RSC-Torwart Sels aus und schob lässig ein - anstatt auf den freien Lewandowski in der Mitte zu legen. Der drehte ab und zeigte keine Regung.
Im Kontext seines kritischen Interviews und der dadurch neu befeuerten Spekulationen, Lewandowski wolle sich selbst mehr als Marke positionieren und sei sehr auf sich fokussiert, ein mehr als unglücklicher Auftritt. Robbens Kommentar zum Lewandowski-Interview nach der Partie spricht Bände: „Wir müssen nicht so viel reden, sondern es auf dem Platz zeigen.“
Den Verlauf der Partie zwischen dem FC Bayern und RSC Anderlecht können Sie in unserem Ticker nachlesen.
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sdm