„Das tut weh“: Lewandowski verurteilt Ukraine-Konflikt - sein Nationalteam boykottiert nun die WM-Playoffs
Während des Ukraine-Konflikts ist auch Robert Lewandowski betroffen, der Bayern-Star boykottiert nun sogar mit seinen Polen die WM-Playoffs in Russland.
Frankfurt/München - Am gesamten Bundesliga-Wochenende setzten die Klubs allesamt Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine. Während Schalke 04 etwa das Logo des russischen Sponsoren Gazprom vom Trikot nahm, zeigten auch Akteure des FC Bayern* Haltung. So äußerte sich Cheftrainer Julian Nagelsmann zu dem bewaffneten Konflikt in Europa*, dem polnischen Superstar Robert Lewandowski ging die Angelegenheit sichtlich nah. Sein Nationalteam beschloss kürzlich einen Boykott der WM-Playoffs – der Grund ist das russische Nationalteam.
Robert Lewandowski: Stürmer des FC Bayern München - „Hätte nicht gedacht, dass so etwas passieren kann“
Am Samstagabend setzte sich der FC Bayern* in einer engen Partie mit 0:1 bei Eintracht Frankfurt durch. Beim Auswärtsspiel in der hessischen Metropole zeigte Robert Lewandowski* mit seiner blau-gelben Ukraine-Kapitänsbinde seine Position deutlich, im Interview bekräftigte der Pole seine Unterstützung für das angegriffene Land.
„Ich habe mich heute Morgen entschieden, die ukrainische Armbinde zu tragen, weil das, was gerade in der Ukraine passiert, für die ganze Welt inakzeptabel ist. Wir alle müssen die Ukraine unterstützen. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas passieren kann. Das tut weh“, sagte der Torjäger nach der Partie am Sky-Mikrofon. „Ich kann mir nicht vorstellen, auf den Platz zu gehen und dann vergessen, was passiert ist. Ich denke das war für uns und die ganze Welt nicht zu akzeptieren“, fügte der sichtlich angefasste Lewandowski hinzu.
Sein polnischer Verband befindet sich kurz vor den WM*-Playoffs in einer verzwickten Lage, denn Ende März werden noch drei Tickets für das Turnier in Katar* vergeben. Eines davon könnte an die Polen gehen, die im Halbfinale des Playoff-Turniers am 24. März in Moskau gegen Russland spielen müssten. Doch der Verband sperrt sich gegen die Partie auf russischem Boden und kündigte bereits im Vorfeld einen Boykott an.
Robert Lewandowski: Polen und zwei weitere Länder boykottieren WM-Playoffs auf russischem Boden
„Schluss mit Worten, es ist Zeit zum Handeln!“, gab Verbandspräsident Cezary Kulesza per Twitter zu verstehen. Am Samstag. „Im Zusammenhang mit der Eskalation der Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine wird die polnische Nationalmannschaft* kein Playoff-Spiel gegen das russische Team spielen. Das ist die einzige anständige Entscheidung“, schrieb er. Im Endspiel der Playoffs würden entweder Tschechien oder Schweden nach Polen oder Russland reisen, jedoch weigern sich auch die Verbände letzterer der beiden potenziellen Finalisten, bei einer eventuellen Partie in Russland anzutreten.
Selten zeigt sich Robert Lewandowski derart meinungsstark, den Verzicht seines Landesverbands PZPN kommentierte er zuletzt ebenfalls öffentlich. „Das ist die richtige Entscheidung! Ich kann mir nicht vorstellen, ein Spiel gegen das russische Nationalteam in einer Situation zu spielen, wenn die bewaffnete Aggression in der Ukraine weiter geht“, ließ der 33-Jährige über Twitter verlauten. Er selbst könne selbst als Athlet nicht so tun, als würde nichts passieren. (ajr) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA