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Schwieriger Charakter? Bayern-Trainer Tuchel reagiert auf Vorurteil

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Von: Antonio José Riether

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Bei der Spieltags-PK vor dem Spitzenspiel gegen Dortmund wurde FC-Bayern-Coach Thomas Tuchel auf seinen vermeintlich schwierigen Charakter angesprochen.

München - Locker und freundlich, aber vor allem fokussiert ging Thomas Tuchel seine erste Spieltags-Pressekonferenz beim FC Bayern an. Ähnlich wie sein Vorgänger Julian Nagelsmann antwortete er am Tag vor dem Spitzenspiel gegen den BVB ausführlich auf die Fragen der Pressevertreter. Bei einer Nachfrage sah sich der neue Bayern-Cheftrainer gezwungen, noch einmal nachzuhaken – dabei ging es um seinen vermeintlich schwierigen Charakter.

Thomas Tuchel
Geboren: 29. August 1973 in Krumbach
Stationen als Spieler: Stuttgarter Kickers, SSV Ulm
Profi-Trainerstationen: 1. FSV Mainz 05, Borussia Dortmund, Paris Saint-Germain, FC Chelsea, FC Bayern
Größte Erfolge: Champions-League-Sieger, Klub-Weltmeister, UEFA-Super-Cup-Sieger, DFB-Pokal-Sieger, 2 x Französischer Meister, FIFA-Welttrainer des Jahres 2021

Thomas Tuchel hakt bei Frage bei Pressekonferenz nach: „Was sagt man mit denn nach?“

Wenn Tuchel am Samstagabend erstmals in der Allianz Arena in der Coaching Zone des FC Bayern steht, schwingt auch viel Vergangenheit mit. Denn es geht gegen Borussia Dortmund, hier war Tuchel zwischen 2015 und 2017 Trainer und holte in seiner letzten Saison den DFB-Pokal. Allerdings geriet er mit der Vereinsführung aneinander, menschlich fand er vor allem mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nicht zusammen.

Bei der PK am Freitagnachmittag wurde der 49-Jährige auf sein Image in Deutschland angesprochen. Dies sei laut dem Fragesteller Stefan Kumberger von Ran „sehr geprägt davon, was man Ihnen in Dortmund nachsagt“. Daraufhin nahm Tuchel erst einmal einen Schluck Wasser, ehe er grinsend, mit einer Vorahnung im Blick erwiderte: „Was sagt man mir denn dort in Dortmund nach?“

Thomas Tuchel hakte bei einer Frage eines Journalisten noch einmal nach.
Thomas Tuchel hakte bei einer Frage eines Journalisten über seinen Charakter noch einmal nach. © Screenshot YouTube (@fcbayernmatchdaycenter)

Thomas Tuchel reagiert auf Charakter-Frage bei PK: „Das ist lang genug vorbei“

„Sie wären ein schwieriger Charakter und es hätte auf der zwischenmenschlichen Ebene Probleme gegeben“, antwortete der Redakteur, Tuchel entgegnete daraufhin mit überlegten Worten. „Ich glaube es ist besser, wir lassen es ruhen“, meinte der bayerische Schwabe. „Es ist sechs Jahre her. Es macht wenig Sinn, das vor allem öffentlich umzurühren. Das ist lang genug vorbei für mich, einen Haken dranzumachen. Die Stimmung ist eher sehr versöhnlich.“

Dies nehme er jedenfalls so wahr, meint Tuchel, der offenbar auch viele Fürsprecher bei seinem Ex-Klub hatte. „Als ich mit Paris in Dortmund gespielt habe, bin ich von vielen Leuten umarmt worden. Wir hatten ein ausgezeichnetes Verhältnis am Trainingsgelände, würde ich nach wie vor sagen. Viele Leute haben es bedauert, als es zu Ende gegangen ist. Ich auch“, meinte Tuchel.

Thomas Tuchel freut sich auf Duell mit dem BVB: „Fokus ist klar bei Bayern“

Ergänzend fügte er hinzu, dass „die Dinge manchmal so sind“, nun sei er selbst „Nutznießer einer solchen Situation“. Aussagen eines erfahrenen Cheftrainers, der schon vieles erlebt hat und bei einigen Spitzenklubs vor die Tür gesetzt wurde. Auch Paris Saint-Germain und der FC Chelsea trennten sich keineswegs aufgrund einer sportlichen Misere von Tuchel.

Der Krach mit dem BVB sei also „zu lange her, um nachtragend zu sein“, meint der Übungsleiter, der sich gegen die „eindimensionale“ Beschreibung seiner Person als schwieriger Charakter wehrt. Im Mittelpunkt stehen für Tuchel ganz andere Themen. „Ich freue mich auf morgen, auch darauf, Leute zu treffen, aber der Fokus ist klar bei Bayern und unserer Mannschaft.“ (ajr)

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