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Nübel-Kehrtwende beim FC Bayern plötzlich wieder möglich

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Von: Hanna Raif, Philipp Kessler

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Wird Alexander Nübel möglicherweise doch die künftige Nummer eins beim FC Bayern München? Der neue Torwarttrainer Michael Rechner könnte es möglich machen.

München - Drei Zeilen, mehr waren da nicht zu lesen, als der FC Bayern die offizielle Verpflichtung von Michael Rechner am Mittwoch verkündete.

Julian Nagelsmann ist in seiner offiziellen Begrüßungsansprache auf dem Rasen zwar etwas ausführlicher geworden, aber auch der Mannschaft wurde die Neuverpflichtung des Torwarttrainers als das verkauft, was sie intern sein soll: keine große Sache, sondern ein einfacher Personalwechsel, der die Vorbereitung auf das erste „Spiel des Jahres“ am kommenden Dienstag gegen Paris nicht stören soll.

Hildebrand über Bayerns-Torwarttrainer Rechner: „Ich habe ihn als akribischen Arbeiter kennengelernt“

Öffentlich wird der Transfer des 42-Jährigen aus Hoffenheim an die Säbener Straße freilich etwas anders gesehen. Rechner mag auf den ersten Blick kein auffälliger Mann sein. Er steht beim FC Bayern aber ab sofort als Symbolbild eines Machtkampfes.

Dass Julian Nagelsmann seinen guten alten Bekannten schon lange nach München lotsen wollte, lag zum einen an der Unzufriedenheit mit seinem Vorgänger Toni Tapalovic, zum anderen aber auch an Rechners Expertise. „Ich habe ihn als akribischen Arbeiter kennengelernt“, sagt etwa Timo Hildebrand, von 2009 bis 2010 in Hoffenheim.

Rechner ist neuer Torwarttrainer beim FC Bayern: Schwäbe, Casteels, Baumann und Kobel als Schützlinge

Der ehemalige Nationalkeeper hatte nicht allzu viele Berührungspunkte, beschreibt Rechner aber im Gespräch als „professionell“ und betont: „Er legt sehr viel Wert auf Details.“ Der optimale Standpunkt im Tor, der richtige Bewegungsablauf: Bei der TSG ging es für die Keeper um Exaktheit. Trotzdem ließ Rechner seinen Schützlingen – unter anderem Marvin Schwäbe, Koen Casteels, Oliver Baumann und Gregor Kobel – genug Freiräume.

Hildebrand betont: „Er lässt die Torhüter so sein, wie sie sind, und will ihren Stil nicht verändern. Er möchte nicht mit aller Macht seine Philosophie durchdrücken.“ Für den Routinier ist das „ein wichtiger Aspekt“. Einer, den Kritiker bei Tapalovic vermisst haben. Das zu einem großen Teil auf die Nummer eins zugeschnittene Torwarttraining hat nicht jedem gefallen.

Nübel-Kehrtwende beim FC Bayern plötzlich wieder möglich

Rechner verfolgt da einen anderen Ansatz; einen, der für alle Keeper im Kader, die nicht Manuel Neuer heißen, nur gut sein kann. Er soll das Training auf seine Weise prägen, jeden Torwart für sich besser machen. Für die Bayern war daher auch klar, dass Rechner seinen Job als Interimstrainer der türkischen Nationalmannschaft nicht weiter ausüben kann. Schon in der kommenden Abstellperiode im März muss Stefan Kuntz ohne ihn auskommen.

Der Fokus soll in München bleiben – oder sich höchstens bis nach Monaco richten. Denn dort hat Alexander Nübel schon mitbekommen, dass die Zeichen für eine Rückkehr nach München unter Rechner deutlich besser stehen. Der neue Trainer wird den Konkurrenzkampf neutral moderieren, das kam an. Und sorgte dafür, dass in der Personalie Nübel aktuell auch Stillstand herrscht.

Kehrt Alexander Nübel noch einmal ins Tor des FC Bayern zurück?
Kehrt Alexander Nübel noch einmal ins Tor des FC Bayern zurück? © Tom Weller/dpa

Tapalovic-Nachfolger Rechner: Neue Chancen für Alexander Nübel beim FC Bayern

Monaco hat das Interesse an einer festen Verpflichtung bei Bayern hinterlegt, bisher aber noch nichts gehört. Zum Sommer will man reden. Stand jetzt hätte Rechner ab Juni Neuer, Nübel, Yann Sommer und Sven Ulreich unter sich. Zudem ist sein Interesse an Zögling Kobel, aktuell im BVB-Tor, bekannt. Der gab sich zwar zuletzt zurückhaltend, als er auf einen möglichen Wechsel nach München angesprochen wurde. Aber er sagte auch über Rechner: „Als Torwarttrainer ist er einer der Besten in Deutschland.“ Eine interessantere Aussage als die drei Zeilen des FC Bayern.

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