Ehemaliger Weggefährte gibt Bayern-Bossen Tipp zu Tuchel: „Dann wird es schwierig“
Thomas Tuchel ist der neue Mann an der Seitenlinie beim FC Bayern. Ein Ex-Wegbegleiter weiß um die Stärken des Trainers – hat aber auch einen Tipp für die Bayern-Bosse.
München – Ein neuer Wind weht an der Säbener Straße. Julian Nagelsmann ist beim FC Bayern als Trainer raus. Der neue Mann am Steuer: Thomas Tuchel. Der ist im internationalen Fußball natürlich bestens bekannt. Nicht zuletzt dank seiner Stationen bei Top-Klubs wie Borussia Dortmund, Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea.
Nagelsmann-Nachfolger: Der Name Tuchel steht für Erfolg
Mit Tuchel erhoffen die Bayern sich, die zuletzt fehlende Konstanz im Spiel unter Nagelsmann wieder in die Mannschaft zu bekommen. Bereits am Montag soll der gebürtige Bayer erstmalig das Training der Münchner leiten. Am Samstag, dem 1. April steht dann direkt der Kracher gegen den BVB, immerhin Tuchels Ex-Klub, als erstes Spiel unter dem neuen Coach auf dem Programm. Der Trainerwechsel erinnert unweigerlich an die letzte Trainerentlassung an der Säbener Straße. Damals übernahm Hansi Flick vom geschassten Niko Kovac. Auch Flick bestritt sein erstes Spiel als Bayern-Trainer gegen den BVB, gewann 4:0 und holte später das Triple. Ein Weg, der für Tuchel genauso möglich wäre, der FC Bayern ist immerhin in allen drei großen Wettbewerben noch im Rennen.
Was den Bayern-Bossen bei der Freistellung Nagelsmanns – die ein Millionengrab hinterlassen dürfte – und der Verpflichtung seines Nachfolgers klar gewesen sein dürfte: Der Name Tuchel steht für Erfolg. Zweifellos prägte der 49-Jährige alle Mannschaften, die er trainierte. Mit dem BVB gewann er den DFB-Pokal. Mit Paris Saint-Germain heimste er zahlreiche nationale Titel ein. Mit dem FC Chelsea holte er sensationell den Henkelpott in der Champions League. Ex-Spieler wie Gianluigi Buffon schwärmen von ihm.
Ex-Weggefährte Heidel schwärmt von Tuchel – und hat einen Rat für die Bayern-Bosse
Aber auch an seiner ersten professionellen Trainer-Station ist Tuchel in guter Erinnerung geblieben. Von 2009 bis 2014 coachte er den FSV Mainz 05, sorgte mit seiner modernen Spielweise für großes Aufsehen beim vergleichsweise kleinen Klub. Eine Szene aus einem Tuchel-Training aus Mainz geht gerade wieder viral. Christian Heidel arbeitete damals als Klubboss mit Tuchel zusammen, kennt ihn daher gut und weiß auch, dass es als Vereinsvorstand nicht immer leicht ist, mit ihm zusammenzuarbeiten. Ein paar Tipps für die Bayern-Bosse hat er auch parat.

„Man muss bereit sein, sich auf ihn einzulassen“, erzählt Heidel gegenüber der Bild über Tuchel. Wenn man dies tue, sei der „Erfolg fast garantiert“, das hätten nicht zuletzt die Stationen Dortmund, Paris, Chelsea und auch seine Zeit in Mainz eindrucksvoll bewiesen. Einen Tipp hat Heidel aber an die Chef-Riege der Bayern: „Will man versuchen, ihn zu verändern und ihm in seinen Job reinzureden, wird es schwierig“, so Heidel weiter. Der 59-Jährige ist sich aber sicher: „Das werden Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic aber wissen“.
Heidel-Warnung an Brazzo und Kahn: Tuchels schwierige Beziehungen zu Ex-Bossen
Dass Tuchel durchaus dafür bekannt ist, sich mit der Vereinsführung zu überwerfen, ist kein Geheimnis. Bestes Beispiel dafür ist sicherlich das Verhältnis von Tuchel und Ex-BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, das nach Meinungsverschiedenheiten über den Umgang mit dem Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus am Abend des CL-Viertelfinals gegen Monaco im April 2017 in die Brüche ging. Auch vor seinem Rauswurf beim FC Chelsea soll es Zoff mit dem Klubboss gegeben haben.
Derweil haben auch andere Stars Meinungen zum Trainerwechsel. Während Spieler wie Leon Goretzka sich bei Nagelsmann bedanken, kritisiert TV-Experte Lothar Matthäus lieber die Bayern-Vereinsführung. tz.de-Kolumnist Flaucherfranzl hingegen hat eine eigene pikante These zum Nagelsmann-Aus. (han)