Matthäus schießt erneut gegen Salihamidzic: „Da würde ich hellhörig werden“
Bleibt Robert Lewandowski dem FC Bayern München erhalten? Lothar Matthäus mischt sich in die Diskussion über das Vertragsende des Weltfußballers ein und kritisiert Hasan Salihamidžić erneut scharf.
München - Die Fehde zwischen Ex-Bayern-Star Lothar Matthäus und Hasan Salihamidzic geht in die nächste Runde. Dieses Mal attackiert der Sky-Experte den Sportvorstand des FC Bayern, nachdem dieser eine Aussage über Robert Lewandowskis mögliche Zukunft gemacht hatte – übrigens zur Verwunderung des Stürmers. Matthäus mischt sich jetzt mit ein und spricht Klartext, wie er mit dem baldigen Vertragsende des Torjägers umgehen würde.
FC Bayern: Brazzo will Lewandowski unbedingt behalten – Stürmer hört davon zum ersten Mal
Doch der Reihe nach: Brazzo hatte bei Sky über eine mögliche Verlängerung von Robert Lewandowski* gesprochen. Im Sommer nächsten Jahres läuft der Kontrakt des 33-Jährigen aus. Wie es danach für den Weltfußballer weitergeht, ist bislang noch ungewiss. Fest steht aber: Kommt eine Verlängerung mit dem FC Bayern München nicht zustande, könnte die Tormaschine schon in der kommenden Transferperiode den Verein verlassen.
Der Sportvorstand sagt aber: „Lewandowski ist ein ganz, ganz wichtiger Teil unserer Mannschaft. Er hat in dieser Saison schon 28 Tore geschossen und ist auf dem Weg, unser Team hoffentlich wieder zu Titeln zu schießen. Deshalb kommt das überhaupt nicht in Frage.“
- Robert Lewandowski
- FC Bayern München
- Mittelfeldstürmer
- Geboren: 21. August 1988 (Alter 33 Jahre), Warszawa in Polen
- Marktwert: 50 Millionen Euro
- Vertrag beim FC Bayern bis: 30. Juni 2023
An und für sich also ein klares Statement vom FC Bayern, allerdings hat Robert Lewandowski von diesen Floskeln zunächst gar nichts mitbekommen. Erst durch einen Sport-Reporter erfährt der Pole von der Aussage des Sportvorstandes. „Ich höre das zum ersten Mal“, meint der Stürmer und fügt sachlich hinzu: „Ich bleibe da ganz ruhig. Für mich ist es wichtig, dass ich mich auf mein Spiel fokussieren kann. Ich bin für alles offen, aber für mich ist erstmal nur wichtig, was in der nächsten Woche im Spiel passiert. Alles zum Thema Vertrag ist für mich Thema Nummer zwei, das rückt in den Hintergrund.“
FC Bayern: Lothar Matthäus spricht Klartext über Vertrag von Lewandowski – „Würde hellhörig werden“
Für Matthäus ist diese nachlässige Kommunikation ein klares No-Go. In seiner Sky-Kolumne gibt der Weltmeister von 1990 seinen Senf dazu ab – und kritisiert Salihamidzic dabei scharf. Für ihn steht fest, dass Lewandowski beim Traditionsclub bleiben muss. „Für die Bayern gilt wiederum, dass sie alles dafür tun müssen, um auch nach vielen Jahren weiterhin zu den Top-Teams in Europa zu gehören. Dafür ist ein Mann ganz besonders wichtig. Und das ist Robert Lewandowski“, so der 60-Jährige.
Bayern solle alles unternehmen, damit der Spieler noch viele Jahre für den Verein auf Torejagd gehen kann. „Er passt perfekt zum Spielstil dieser Mannschaft und den Werten dieses Klubs. Er schießt Jahr für Jahr 40, 50 oder noch mehr Tore*. Er ist im Grunde nie verletzt. Er pflegt seinen Körper wie kaum ein Zweiter. Er wird immer besser. Und wenn der Weltfußballer vor laufender Kamera verrät, man habe ihm noch nicht mitgeteilt, dass man ihn unbedingt behalten möchte, dann würde ich hellhörig werden“, schreibt Matthäus weiter.
Er könne nicht nachvollziehen, warum kein Gespräch zwischen Sportvorstand und Stürmer stattgefunden habe. „Die interne Kommunikation scheint bei Lewandowski genauso unglücklich zu sein wie bei Süle*. Da hätte ich mir von Hasan ein viel klareres und deutlicheres Statement in Richtung Lewandowski gewünscht“, so Matthäus. Entscheidend sei nun ein Statement vom Verein. „Aber auch das scheint nicht der Fall zu sein“, stellt der ehemalige Bayern-Spieler klar. Seit einiger Zeit liegen der Sky-Experte und der Sportchef im Clinch.
FC Bayern: Haarland statt Lewandowski? Lothar Matthäus gibt Theorie für offenes Vertragende ab
Matthäus hat aber bereits eine Theorie, warum sich der FC Bayern München bedeckt hält. Möglicherweise könnte das mit der Verpflichtung von Erling Haaland zusammenhängen. Zwar ist hier noch lange nichts spruchreif, aber der Verein müsste sich zwischen Haaland und Lewandowski entscheiden – wenn es denn zu Verhandlungen mit dem Dortmund-Spieler kommt. „Aber das Versprechen müsste man schon ziemlich sicher haben, bevor man Lewandowski ziehen lässt. Und selbst dann würde ich es nicht machen“, meint Matthäus.

Der ehemalige Bayern-Star rät dem Verein das zu tun, was Franz Beckenbauer mit ihm gemacht habe. Man solle Lewandowski selbst entscheiden lassen, wie lange seine Vertragslaufzeit gehen soll.
Das letzte Wort ist bei der ganzen Angelegenheit also noch lange nicht gesprochen. Es ist abzuwarten, wer den nächsten Schritt wagt. Währenddessen bereitet sich Lewandowski zusammen mit seinen Mannschaftskameraden für das nächste Spiel gegen Leverkusen vor.
Nach einem halben Jahr Pause fand am Faschingsdienstag erstmals wieder ein öffentliches Training statt. Neben dem Stürmer sind auch wieder Manuel Neuer und Thomas Müller auf dem Platz. Der Offensivspieler hatte wegen einer Corona-Erkrankung für mehrere Tage ausgesetzt. (jol) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA