FC Bayern: Vier Kandidaten für die Zehner-Position - „Haben die Qual der Wahl“

Vor insgesamt vier Alternativen steht Niko Kovac bei der zukünftigen Wahl seines Zehners. „Wir haben die Qual der Wahl“, bestätigt auch ein Spieler.
München - Ein bisschen Lob schadet nicht - ganz besonders nicht nach all den Hieben, die Niko Kovac während der Hinrunde hat einstecken müssen. Der Meinung war auch Thomas Müller nach dem Hinrundenauftakt bei der TSG Hoffenheim (3:1) und brach vor den Pressevertretern eine Lanze für seinen Trainer. Mit Blick auf Leon Goretzkas Berufung zum Spielmacher auf der Zehn, wo der gebürtige Bochumer mit einem Doppelpack zum Matchwinner avancierte, stellte sein Offensivkollege fest: „Der Trainer hat das entschieden. Und wenn es funktioniert, was der Trainer macht, muss man ihn auch mal loben.“
Thomas Müller: „Wir haben sogar mehrere Zehner, das wisst ihr bloß noch nicht“
In der Tat. Kovac, der den Ex-Schalker bislang überwiegend auf der Sechs eingesetzt hatte, bewies mit seinem taktischen Kniff in Sinsheim ein goldenes Händchen - und machte damit die Position des Spielgestalters beim FCB zum neuen Ballungsraum. Den Grund dafür fasste ebenfalls Müller zusammen: „Wir haben sogar noch mehrere Zehner, das wisst ihr bloß noch nicht“, konstatierte er mit schelmischem Grinsen in Richtung der Journalisten. „Bei uns kann jeder auf der Zehn spielen, wir sind ja variabel.“
Doch mal ganz abgesehen von Manuel Neuers Talent als Mittelfeldstratege steht Kovac bei der Wahl seines zukünftigen Zehners vor insgesamt vier Alternativen: -Toretzka, Raumdeuter Müller, Edeltechniker Thiago und Luxusreservist James. Letzterer startete bei der Goretzka-Show im Kraichgau einmal mehr von der Bank aus, leitete dafür bei gut zehn Minuten Einsatzzeit Robert Lewandowskis Treffer zum 3:1-Endstand ein. Müller (wich bei der TSG für den verletzten Arjen Robben auf rechts aus) hat schon zu Genüge unterstrichen, dass die Position im Schatten seines polnischen Sturmkollegen am besten zu ihm passt - und Thiago kann in der Zentrale überall den Taktstock schwingen.
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Manuel Neuer vom FC Bayern: „Wir haben die Qual der Wahl“
Wen also spielen lassen? „Wir haben die Qual der Wahl“, stellte auch Neuer fest. „Es sind alles Top-Spieler, die diese Position spielen können.“ Den nackten Zahlenvergleich entscheidet Müller (fünf Tore, sechs Assists) im Vergleich zu Goretzka (4/3), Thiago (1/3) und James (3/2) für sich, Kovac selbst dürfte diesen Leistungsdaten nur wenig Aufmerksamkeit schenken.
Der Cheftrainer der Roten hat während der Saison gezeigt, dass er Spieler wie Goretzka oder auch Joshua Kimmich gerne auf mehreren Positionen einsetzt und seine Elf in den meisten Fällen an die Schwächen des Gegners anpasst - so bestätigt es auch Manuel Neuer. „Es ist immer auch eine Frage, wer auf den Außenpositionen spielt. Deswegen kann man auch nicht generell sagen, dass eine Lösung die richtige ist“, so der Keeper des Rekordmeisters. „Es hängt auch ein bisschen vom Gegner ab und gegen wen man spielt. Grundsätzlich sind wir variabel und flexibel.“ Und das geht vor Einzelschicksalen - zumindest aus Kovacs Sicht.
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José Carlos Menzel López