Update vom 12. September: Nach Sticheleien von Serge Gnabry und Timo Werner, ist RB-Kapitän Willi Orban der nächste, der sich zu dem Spitzenduell der Bundesliga am Samstag äußert. Gegenüber dem kicker sprach er über die bisherigen Duelle gegen die Bayern und die Chancen auf einen Sieg am Samstag. Für Orban ist der FC Bayern München außerdem ein ganz besonderer Gegner. 2011 feierte er gegen den FCB sein Erstligadebüt. Im RB-Trikot spielte er bislang sechsmal gegen die Münchner - konnte bislang jedoch auch keinen einzigen Sieg gegen sie feiern, wenn er selbst auf dem Platz stand.
Primär ein guter Test sei das Duell mit den Bayern, so äußerte sich Orban. „Im Großen und Ganzen waren es relativ enge Spiele, in denen wir meistens wegen Kleinigkeiten das Nachsehen hatten. Ich glaube aber, dass wir Schritt für Schritt leistungstechnisch näher rankommen an die Bayern. Es ist an der Zeit, sie mal wieder zu schlagen. Das ist unsere Ambition.“
Gegen den FC Bayern werde die Art und Weise wie RB Leipzig Fußball spiele auf eine harte Probe gestellt, sagte der Kapitän im Hinblick darauf, dass Trainer Julian Nagelsmann bei Leipzig mehr Ballbesitz in das Spiel einbringen möchte.
Mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Bayern empfängt RB Leipzig die Münchner als aktueller Tabellenführer. Auf die Frage, ob RB auch als Favorit in die Partie gehe, reagierte Orban eher zurückhaltend: „Es ist noch sehr früh in der Saison, aber dennoch sind wir selbstbewusst genug, um zu sagen: Wir wollen das Spiel gegen die Bayern gewinnen.“ Eine gute Balance zwischen Ballbesitz und der Arbeit gegen den Ball müsse man finden und so wenige Torchancen wie möglich zulassen. Auch Robert Lewandowski und die beiden Außenspieler Serge Gnabry und Kingsley Coman, die zuletzt in ihrer Nationalmannschaft wieder starke Leistung zeigten, müsse man versuchen auszuschalten. All das müsse man im Verbund lösen. „Und du musst versuchen, die Bayern zu stressen.“
Die Erfahrung sei es, die RB Leipzig aktuell noch von Bayern unterscheide. „Zudem haben sie enorme Spielintelligenz und viele abgezockte Spieler, die eine Partie in einer Situation entscheiden können, selbst wenn sie vorher nicht gut im Spiel waren. Das ist momentan noch der Unterschied, von der fußballerischen Qualität der Einzelspieler bringen wir inzwischen ähnlich viel mit.“
Einen Vorteil habe sein Team jedoch, meint Orban: „Wir haben nichts zu verlieren.“ Die Bayern hingegen müssten immer gewinnen, sagt er. „Wir sind unbeschwert und können zeigen, was wir draufhaben. Wir können nur gewinnen.“
Update vom 10. September: Am Ende gab es doch noch einen einigermaßen versöhnlichen Abschluss der Länderspielpause - Deutschland bezwang Nordirland am Montagabend in der EM-Qualifikation mit 2:0.
Die Tore erzielten dabei ausgerechnet zwei Spieler, die sich am Samstag in der Bundesliga gleich im direkten Duell gegenüber stehen: Leipzigs Marcel Halstenberg und Bayern Münchens Serge Gnabry. Hinter vorgehaltener Hand begannen in Nordirland (Live-Ticker zum Nachlesen) schon die Psycho-Spielchen vor dem Topspiel.
„Klar spricht man auch in der Kabine darüber. Serge kam nach seinem Tor zu mir und sagte: 'Am Samstag haue ich euch auch einen rein'“, meinte Halstenberg in Belfast. Doch die Leipziger stehen dem Klassenprimus aus dem Süden in Nichts nach. Allen voran Stürmer Timo Werner.
Die Tore, die er im DFB-Dress gegen die Niederlande und die Nordiren schuldig geblieben war, soll jetzt sein einstiger Wunschklub kassieren. „Ich habe mir eine Tor-Pause bei den Länderspielen genommen, jetzt kann ich ruhig wieder treffen“, sagte Werner, der vor der Länderspielpause noch seinen Vertrag bei RB bis 2023 verlängert hatte, nachdem sich ein Wechsel nach München zerschlagen hatte. tz.de* berichtete von dem Transfer-Hickhack.
Der neue Kontrakt scheint ihn beflügelt zu haben. Mit fünf Toren aus den ersten drei Bundesliga-Spielen explodierte Werner förmlich. Das werden auch die Bayern gesehen haben und vielleicht ist es ein Grund, weshalb der ungewohnte Liga-Zweite schon knapp eine Woche im Voraus zur Attacke bläst. Denn selbst ein ehemaliger Bayern-Star hat Leipzig mittlerweile als Titelanwärter neben dem Rekordmeister und Vize Borussia Dortmund auf dem Zettel.
„Die Mannschaft ist sehr stark, das haben sie in der letzten Saison bewiesen. Sie waren auf Platz drei, ein paar Punkte hinter Bayern und Dortmund. Sie haben die Balance zwischen Defensive und Offensive gefunden“, sagte Lothar Matthäus im Interview mit dem SID. Als entscheidenden Faktor im Duell mit dem FC Bayern - vielleicht schon für einen Sieg am Samstag - sieht der Weltmeister von 1990 den neuen Trainer Julian Nagelsmann.
„Mit Nagelsmann haben sie einen Trainer, der vielleicht noch etwas mehr Frische reinbringt und auch mehr die Kommunikation mit den Spielern sucht als Ralf Rangnick“, sagte Matthäus. Er würde es, nach heutigen Maßstäben, auf einen beeindruckenden Marktwert bringen. Und welche Stärke hätte er bei FIFA? Die Fans diskutierten das Rating der neuen Version. Währenddessen hat ein ehemaliger Bayern-Star seine Spieler zum Weinen gebracht. Und ein anderer machte eine pikante Äußerung zu seiner Zukunft, wie wa.de* berichtet.
Erstmeldung vom 9. September: Leipzig - Fußball-Deutschland blickt auf ein Wochenende ohne Bundesliga zurück. Die Länderspielpause sorgt für eine Unterbrechung des Ligaalltags. Während einige Klubs die vergangenen Tage für Testspiele nutzten, scheint ein Verein nicht wirklich Lust auf Fußball zu haben - RB Leipzig. Und das ausgerechnet vor dem Showdown gegen den FC Bayern.
Leipzig ist in der noch jungen Saison bislang ohne Punktverlust und grüßt nach drei Siegen von der Tabellenspitze. Am Samstagabend kommt es für die Sachsen zum Härtetest gegen den FC Bayern. Um sich bestmöglich auf den Double-Sieger vorzubereiten, setzt RB-Trainer Julian Nagelsmann wohl auf intensives Training - oder etwa doch nicht? Der Jungcoach gab seinem Team kurzerhand eine Woche Sonderurlaub, gewissermaßen als Belohnung für den gelungenen Saisonstart.
Die zusätzliche freie Woche nutzten die Spieler, um Zeit mit ihren Familien zu verbringen. Christopher Nkunku reiste nach Frankreich, Nordi Mukiele machte einen kleinen Abstecher nach Barcelona. Kevin Kampl brach nach Mallorca auf, um zusammen mit Freundin Vanessa und seinen beiden Söhnen zu regenerieren. Nach Informationen der Bild flog auch Diego Demme auf die spanische Mittelmeerinsel.
Etliche Spieler im Kader der Bullen weilten zudem bei ihren Nationalteams. Für Deutschland sind am Montag gegen Nordirland (wir berichten im Live-Ticker) Marcel Halstenberg, Lukas Klostermann und Timo Werner im Einsatz. Auch Emil Forsberg (Schweden), Yussuf Poulsen (Dänemark), Marcel Sabitzer, Stefan Ilsanker, Konrad Laimer (alle Österreich), Yvon Mvogo (Schweiz) Amadou Haidara (Mali), Marcelo Saracchi (Uruguay), Ethan Ampadu (Wales), Patrik Schick (Tschechien), Peter Gulacsi und Willi Orban (beide Ungarn) sowie einige Jugendspieler sind mit ihren Nationalmannschaften unterwegs.
Zugegeben: Eine ordentliche Menge an potenziellen Stammspielern, doch auch beim FC Bayern weilen viele Kicker bei der Nationalmannschaft - und dennoch schickte Niko Kovac seine Spieler auf den Trainingsplatz. Mit dabei: Thomas Müller, Javi Martinez, Michael Cuisance, Fiete Arp und Jerome Boateng, der sich aktuell mit schweren Vorwürfen konfrontiert sieht. Stellt sich die Frage, ob die Woche ohne Training zum Problem für RB werden kann.
Bei den Leipzigern sieht man die Entscheidung des Neu-Coaches, der die Zeit bei seiner Familie in München verbrachte, insgesamt positiv. „Ich kannte diese Variante mit dem Urlaub vorher auch nicht“, erklärte Sportdirektor Markus Krösche gegenüber der Bild. „Aber ich habe nichts dagegen, finde die Idee sehr interessant und gut. Denn die nächsten Wochen werden mit Liga, Champions League und Pokal sehr fordernd. Und die Spieler haben ja alle Pläne mit, da gibt es keinen Fitnessverlust.“ Zwischen 45 und 60 Minuten mussten die RB-Stars pro Tag laufen. Ob das ausreicht, um gegen die Bayern erfolgreich zu sein? Ob dem Tabellenführer der Sonderurlaub um die Ohren fliegen wird, zeigt sich am Samstag.
*wa.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks
as