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Kimmich-Zukunft: Will Rummenigge alle überraschen?

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Von: Marcus Giebel

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Was will er mit seinen Aussagen bezwecken: Bayerns Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat die Nachfolge von Philipp Lahm offiziell bereits vergeben.
Was will er mit seinen Aussagen bezwecken: Bayerns Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat die Nachfolge von Philipp Lahm offiziell bereits vergeben. © Christina Pahnke / sampics

München - In der Bayern-Elf sind nach dieser Saison einige Positionen neu zu besetzen. Bei der Rolle des Rechtsverteidigers scheint eine Entscheidung gefallen zu sein. Wirklich?

Karl-Heinz Rummenigge lässt mit seinen Aussagen eigentlich keine Zweifel aufkommen. Bayerns Vorstands-Boss wiederholt seit einigen Wochen, dass Joshua Kimmichs Zukunft beim Rekordmeister rechts hinten in der Abwehrkette liegen wird. „Er wird, das ist ziemlich klar, bei uns Nachfolger von Philipp Lahm. Ab der nächsten Saison hat er dann gesicherte Einsatzminuten. So jedenfalls plant es Carlo Ancelotti“, sagte der Ex-Stürmer im Interview mit Sky Sport News HD. In einem anderen Gespräch fasste er sich kürzer: „Carlo will auf der Lahm-Position Joshua Kimmich einsetzen.“

Doch die Frage muss gestattet sein: Ist das die ganze Wahrheit? Wer auf die Saisonbilanz des 22-Jährigen schaut, könnte da so seine Zweifel bekommen. Denn unter dem italienischen Trainer kam Kimmich seit Dezember nicht mehr als Rechtsverteidiger zum Einsatz, agierte insgesamt nur 205 Saison-Minuten auf der vermeintlichen Position seiner Zukunft.

User setzen auf Kimmich als Rechtsverteidiger

Unsere User hatten sich bereits kurz nach Lahms Rücktrittsankündigung für Kimmich als Nachfolger des Eigengewächses und damit gegen eine externe Lösung ausgesprochen. Doch Gerüchte über Transfers von möglichen Konkurrenten auf der Position reißen nicht ab. So soll Kaderplaner Michael Reschke am Wochenende in London Englands Nationalspieler Kyle Walker von Tottenham Hotspur im FA-Cup-Halbfinale gegen den FC Chelsea beobachtet haben. Zuvor waren bereits Leverkusens Benjamin Henrichs oder auch Rick Karsdorp von Feyenoord Rotterdam gehandelt worden - Letzterer verlängerte allerdings erst kürzlich seinen Vertrag bis 2021.

Auch intern scheint Ancelotti eine andere Lahm-Alternative zu bevorzugen. Dessen langjähriger Backup Rafinha stand allein in diesem Jahr sechsmal als Rechtsverteidiger in der Startelf. Wie der Trainer seine Wahl pro Kimmich-Konkurrent erklärte? Vor dem Champions-League-Spiel beim FC Arsenal witzelte er: „Weil Rafinha älter ist als Kimmich.“ Die Zusage für den Youngster bei der Suche nach einem künftigen Rechtsverteidiger dürfte also bei weitem nicht so sicher sein, wie Rummenigges Sätze es suggerieren.

Voller Einsatz: Joshua Kimmich kämpft um einen Stammplatz beim FC Bayern.
Voller Einsatz: Joshua Kimmich kämpft um einen Stammplatz beim FC Bayern. © sampics / Stefan Matzke

Sagnol sieht Probleme im Zweikampf bei Kimmich

Willy Sagnol kann die offensichtlichen Zweifel Ancelottis nachvollziehen. „ Ein Außenverteidiger ist zuerst ein Verteidiger. Kimmich hat mehr Potenzial, um in der Mitte zu spielen“, betonte der langjährige Bayern-Profi bei Sky und erklärte: „Im Zweikampf hat er im letzten Jahr einige Probleme gehabt.“

Auch Kimmich selbst sieht seine Stärken offenbar woanders und macht sich eher angesichts von Xabi Alonsos Karriereende im Sommer Hoffnungen auf mehr Einsätze. „Es ist klar, dass ich noch nicht die Erfahrung auf den Platz bringen kann wie er, aber natürlich ist es irgendwann das Ziel, mehr Einsatzzeiten auf dieser Position zu bekommen“, sagte er mit Blick auf den defensiven Mittelfeldspieler im FAZ-Interview: „Den Anspruch habe ich an mich selbst - auch wenn die Konkurrenz bei uns natürlich groß ist.“

Bleibt die Frage, warum Rummenigge in Interviews so sehr darauf beharrt, dass Kimmich die erste Option als Rechtsverteidiger sein wird. Die naheliegendste Vermutung: Der FC Bayern bastelt bereits an einem Transfer auf dieser Position und will mit der Verkündung mal wieder ganz Fußball-Deutschland oder im Idealfall sogar -Europa überraschen. Ähnliches gelang den Roten erst im vergangenen Sommer mit der Verpflichtung von Renato Sanches. Oder im Jahr zuvor mit Douglas Costa und eben Kimmich.

Willkommen beim FC Bayern: Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge (l.) und der damalige Sportorstand Matthias Sammer (r.) präsentieren im Sommer 2015 die Zugänge Joshua Kimmich (2. v. l.) und Douglas Costa.
Willkommen beim FC Bayern: Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge (l.) und der damalige Sportorstand Matthias Sammer (r.) präsentieren im Sommer 2015 die Zugänge Joshua Kimmich (2. v. l.) und Douglas Costa. © dpa

mg

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