FC Bayern: Sechs Stars im neuen Mannschaftsrat - Kimmich mit großer Verantwortung

Niko Kovac etabliert beim FC Bayern München wieder einen Mannschaftsrat. Er setzt auf Spieler, die diese Rolle schon einmal eingenommen haben.
Update vom 18. September 2019, 13.17 Uhr: Neben Manuel Neuer, Thomas Müller, Robert Lewandowski, David Alaba und Thiago zählt Kimmich zum neuen Mannschaftsrat des FC Bayern München. Vor dem ersten Gruppenspiel in der Champions League gegen Roter Stern Belgrad meldete er sich zu Wort. Gegenüber Sportbild (Ausgabe 38/2019) sprach er über seine neue Aufgabe und die Verantwortung.
FC Bayern München: Joshua Kimmich im Mannschaftsrat
„Es ist schön im Mannschaftsrat dabei zu sein“, sagte Kimmich. Schon vor seiner Zeit im Mannschaftsrat hatte Kimmich sich nicht gescheut seine Meinung kundzutun. Nach dem ersten Bundesligaspiel der Saison hatte er die späten Einwechslungen von Niko Kovac infrage gestellt. Der Trainer hatte erst in der 85. und 87. Minute ausgewechselt. Die kritischen Aussagen blieben für den Rechtsverteidiger ohne Folgen, was vor allem daran gelegen haben soll, dass sich Kimmich im Nachhinein bei Kovac entschuldigt haben soll.
Durch seine Wahl in den Mannschaftsrat werde er nun nicht großartig anders auftreten und auf den Putz hauen, sagte Kimmich. Er habe vorher schon immer versucht authentisch seine Meinung zu sagen. „Es ist mir aber bewusst, dass ich mehr Verantwortung bekomme, speziell in Sachen Integration von den Neuzugängen. Ich denke, dass ich auch deshalb in diesem Gremium dabei bin.“
FC Bayern München: Joshua Kimmich auch für Spielerrat in der Nationalmannschaft vorgesehen
Kovac soll Kimmich als Ansprechpartner für die jungen deutschen Spieler um Goretzka, Gnabry und Süle ausgewählt haben. Wie die Sportbild aber berichtet will er auch für die ausländischen Spieler zur Stelle sein: „Ich kann gut mit den jungen Spielern, aber auch mit den ausländischen Spielern. Ich versuche, mich da einzubringen.“
Dass Kimmich ein Leader-Typ ist, der am Platz auch vorangehen kann, ist auch Nationaltrainer Jogi Löw nicht verborgen geblieben. Auch in der Nationalmannschaft ist er für den Spielerrat vorgesehen. Dieser soll aber erst vor der EM 2020 neu installiert werden. Wichtig für Kimmich ist auch seine Position. Immer wieder macht er darauf aufmerksam, dass er lieber im zentralen Mittelfeld spielt, als auf der Position des Außenverteidigers. „Auf dem Platz kann ich im Zentrum mehr Einfluss nehmen, ich bin näher dran an den Mitspielern, habe auch mehr Kontakt mit Gegnern. Dort kann ich das Spiel viel mehr beeinflussen.“
Ob er am Mittwochabend im Champions-League-Gruppenspiel zentral oder doch außen rechts spielen wird? Außerdem plagt den FC Bayern ein verletzter David Alaba und auch Coutinho ist noch nicht fit. Wen stellt Kovac gegen Roter Stern Belgrad auf?
Unsere Erstmeldung: FC Bayern: Sechs Stars im neuen Mannschaftsrat - Auf wen vertraut Trainer Niko Kovac?
Erstmeldung 11. September 2019: München - Beim FC Bayern München bekommen die Spieler wieder mehr Gehör beim Trainer und der Vereinsführung. Denn Niko Kovac reaktiviert nun den Mannschaftsrat. Der war unter Trainer Carlo Ancelotti aufgelöst worden, nachdem Philipp Lahm 2017 zurückgetreten war.
Wie die Sport Bild (Mittwochsausgabe) berichtet, sollen sechs Spieler in den Mannschaftsrat berufen werden: Neben den drei Kapitänen Manuel Neuer, Thomas Müller und Robert Lewandowski sind Thiago, David Alaba und Joshua Kimmich Teil des Mannschaftsrats. „Ich habe den Mannschaftsrat wieder eingeführt und so bestimmt, dass er das ganze Team repräsentiert“, zitiert das Blatt Trainer Kovac.
FC Bayern: Darum führte Kovac den Mannschaftsrat wieder ein
„Thiago ist auf und neben dem Platz ein absoluter Führungsspieler. David Alaba ist schon lange dabei und hat sich diese Rolle erarbeitet. Joshua Kimmich vertritt auch die jüngere Generation“, begründet Kovac die Auswahl der Spieler gegenüber der Sport Bild.
Warum Kovac nun die Entscheidung revidierte, die einst von Ancelotti getroffen wurde, scheint offensichtlich zu sein: Als der Klub vor einem knappen Jahr in der Krise steckte, wurden vier Führungsspieler einbestellt. Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Hasan Salihamidzic sprachen sich mit Neuer, Müller, Lewandowski und Franck Ribéry aus. Anschließend suchten die Spieler den Kontakt zu Trainer Kovac.
FC Bayern: Lewandowski eine gute Wahl für den Mannschaftsrat
Die Sport Bild berichtet, dass die Spieler in der jüngsten Vergangenheit eher durch Alleingänge ihre Forderungen an die Führung gerichtet hatten. Ein Beispiel dafür ist die Transferpolitik. Vor der aktuellen Saison wurden die Spieler zu möglichen Neuzugängen für die Mannschaft gefragt. Sie traten demnach nicht als geschlossenes Team auf, sondern äußerten sich individuell und unkoordiniert.
Zum Teil entwickelte sich sogar ein Schlagabtausch: Als Lewandowski nach der Niederlage im Supercup gegen Borussia Dortmund forderte, drei neue Spieler zu transferieren, konterte Sportdirektor Salihamidzic: „Das steht ihm nicht zu.“ Ein Mannschaftsrat könnte in einer solchen Debatte eine andere Autorität haben.
Neuer Mannschaftsrat: Lewandowski, Müller und Neuer kennen die Aufgabe
Ein permanenter Mannschaftsrat, der die Interessen der Spieler bündelt und für die Chefetage der zentrale Ansprechpartner ist, scheint in jedem Fall die bessere Lösung zu sein. Außerdem will Kovac die Kommunikation zwischen ihm und der Mannschaft vereinfachen und verbessern.
Für Lewandowski, Müller und Neuer ist die Aufgabe im Mannschaftsrat nicht neu. Alle gehörten schon vor der Auflösung zu dem Gremium. Weil sich Lewandowski langfristig an den Verein gebunden hat, scheint er eine gute Wahl für die Rolle zu sein. Kann der Mannschaftsrat auch Neuzugängen wie Philippe Coutinho bei der Integration helfen? Thomas Müller ging schon mal in die Vollen.
Vor dem Gastspiel bei Tabellenführer RB Leipzig gibt Trainer Niko Kovac wie gewohnt in der Pressenkonferenz Auskunft zu den wirklich wichtigen Themen. Wir begleiten den Talk im Live-Ticker.
Video: "Rentenvertrag" bis 2023 - Lewandowski verlängert bei den Bayern
Glomex
*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks
dg