Nagelsmann-Qual, Defensivfragen und Mané-Comeback: Drei Lehren zum Bayern-Sieg gegen Augsburg
Der FC Bayern feiert eine gelungene Woche. Nach der PSG-Gala unter der Woche siegten die Münchner auch in der Bundesliga – aus drei Gründen.
München – Vor dem Spiel hatte Uli Hoeneß dem FC Bayern noch „große Probleme“ gegen den FC Augsburg attestiert. Als dann Mergim Berisha in der 2. Minute das unkoordinierte Verteidigen von Benjamin Pavard und Joao Cancelo ausnutzte und den ersten FCA-Angriff zur frühen Führung grandios vollendete, dürfte sich der FCB-Patron bestätigt gefühlt haben.
Dass am Ende aber dennoch sowohl die Bayern-Stars, als auch die Bosse zufrieden nach Hause gingen, lag vor allem an der starken Leistung nach dem Schock zu Beginn und der Darbietung im ersten Durchgang. Mit 5:3 (4:1) siegten die Bayern gegen die Fuggerstädter. Allerdings war nicht alles Gold, was glänzt, an diesem Tag. Die drei Lehren zum Bayern-Sieg über den FCA.
FC Bayern legt nach Paris-Gala nach: Sané und Co. überzeugen gegen FCA
Der zweite Anzug passt! Zumindest an diesem Samstag. In der vergangenen Woche beim VfB Stuttgart gab‘s nach der Einwechslung von Leroy Sané, Serge Gnabry und Sadio Mané einen kleinen Bruch im FCB-Spiel. Gegen den FCA aber zeigten vor allem Sané und Mané, dass sich eigentlich in die Bayern-Startelf gehören (beide tz-Note 2).
„Der Trainer hat fünf Wechsel (im Vergleich zur Startelf gegen PSG, Anm.d.Red.) vollzogen und die Qualität wird sogar noch erhöht. Das freut mich sehr“, zeigte sich Hasan Salihamidzic in den Katakomben der Arena begeistert. Auch Joshua Kimmich freute sich für die Stars, die gegen PSG zunächst nicht spielen durften. „Heute war extrem wichtig, dass wir ein paar frische Kräfte hatten“, so der Stellvertreter von Kapitän Manuel Neuer: „Sie haben uns heute das Spiel gewonnen. Serge und Leroy haben beide ein Super-Spiel gemacht, auch Sadio.“

Vor allem von Sané sind sie beim FC Bayern begeistert. „Ich habe schon vor dem Spiel gesagt: Leroy hat die Qualität“, sagte Brazzo in den Katakomben der Arena: „Wenn wir es schaffen, die rauszukitzeln, kann er meiner Meinung nach einer der besten Spieler in Europa werden. Es liegt an ihm. Ich glaube an ihn.“
Am Samstag gegen den FCA ließ Sané seine Klasse immer wieder aufblitzen und gehörte zu den auffälligsten Akteuren. Nun hat Nagelsmann die „Qual der Wahl“, wie Salihamidzic sagte. Spannend wird zu sehen, wie der Trainer dies in den kommenden Wochen moderiert.
FC Bayern gegen Augsburg: Gefestigt, aber nicht stabil
Bei aller Freude über den verdienten Erfolg gegen die Augsburger. Drei Tore gegen das Team von Enrico Maaßen, das sich eher im unteren Teil der Tabellen befindet, sind zu bei den Ansprüchen der Bayern zu viel. „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden“, sagt Julian Nagelsmann nach der Partie auf der Pressekonferenz.
Im Vergleich zu den fahrigen und wenig inspirierenden Bayern-Auftritten zum Beginn des Jahres, ist der Rekordmeister inzwischen zwar gefestigt, aber noch nicht komplett stabil. „Offensiv war das sehr gut, defensiv nicht immer“, so Nagelsmann: „Ich denke, drei Tore sind am Ende des Tages zu viel“, um dann aber die Quintessenz aus der FCA-Partie mitzunehmen: „Am wichtigsten war heute, dass wir drei Punkte geholt haben nach dem Champions-League-Spiel. Wir haben unseren Job erledigt.“
Defensiv müssen die Bayern in den kommenden Wochen allerdings wieder deutlich stabiler auftreten. Auffällig ist das Gefälle zwischen Champions League (zweimal zu null gegen PSG, insgesamt nur zwei Gegentore in achte Partien) und der Liga, wo die Münchner bereits in 24 Partien 25 Gegentreffer kassiert haben.
FC Bayern ist gewappnet für das Topspiel: BVB kann kommen
Während der FC Bayern seine Pflichtaufgabe gegen den FC Augsburg nach der Königsklasse unter der Woche gelöst hat, tat sich der BVB schwer. Die Schwarz-Gelben, die auf bittere Art und Weise gegen den FC Chelsea aus der Champions League geflogen sind, hatten im Revierderby am Samstagabend gegen den FC Schalke so ihre Probleme.
Sadio Mané, der erstmals seit seiner Verletzung Anfang November wieder in der Bayern-Startelf stand, hoffte nach dem eigenen Spiel auf eine Dortmunder Niederlage. „Sie haben noch zwei Spiele, hoffentlich verlieren sie beide. Ich könnte mir vorstellen, dass sie beide verlieren.“ Der Wunsch wurde letztlich nicht ganz erfüllt, am Ende spielte das Team von Trainer Edin Terzic auf Schalke allerdings trotz zweimaliger Führung nur 2:2 (0:1).
Während die Münchner kommenden Sonntag bei Bayer Leverkusen zu Gast sind, empfängt der BVB zu Hause den 1. FC Köln. Anschließend kommt die Länderspielpause, ehe es am 1. April in der Allianz Arena zum Showdown zwischen Bayern und Dortmund kommt. „Das wird ein wichtiges Spiel“, sagt Mané in der Mixed Zone: „Wir spielen zu Hause gegen sie, hoffentlich schlagen wir sie da.“
Nach dieser Woche liegt das Momentum ganz klar auf der Bayern-Seite. (smk/pm)
Aus der Allianz Arena berichtete Florian Schimak