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Sky90: Nach Piranha-Wutrede spricht Rummenigge über Koi-Karpfen - Alaba-Zwist läuft weiter

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Bundesliga-Fans müssen sich am Sonntagvormittag künftig entscheiden: Doppelpass oder Sky90? Zum Start am neuen Sendeplatz empfängt Patrick Wasserziehr Karl-Heinz Rummenigge. Was sagt er zu Alaba?

München - Für viele Fußballfans ist es am Sonntagvormittag ein fixer Termin: Nach dem Großteil des Spieltags diskutieren Experten die Geschehnisse im Sport1-Doppelpass. Das altbekannte Format bekommt nun Konkurrenz: Sky hat sein Format „Sky90“, ebenfalls eine Expertenrunde, auf 11:30 Uhr am Sonntag gelegt und misst sich nun direkt mit dem Doppelpass. Sky90 wird von Patrick Wasserziehr moderiert.

Am Sonntag empfängt Wasserziehr gleich einen Hochkaräter: FC-Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge wird zweifellos Auskunft darüber geben müssen, wie die Lage im Fall David Alaba aussieht. Und sich natürlich viele Glückwünsche zur 8:0-Gala der von Hansi Flick trainierten Bayern gegen Schalke abholen. Doch auch Kritik gab es für den FCB, der sich mit der Chefetage nicht an die Corona-Abstandsregeln hielt.

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG,
Karl-Heinz Rummenigge © Robert Michael/dpa-Zentralbild/Pool/dpa

Sky90 bisher in den Zuscherzahlen hinter Doppelpass zurück - aber nun frei empfangbar

Wie die SportBild berichtet, war der Doppelpass mit konstant 950.000 Zuschauern bislang das erfolgreichere Format. Sky90 sahen bislang meist zwischen 150.000 und 200.000 Zuschauern. Ob der neue Sendeplatz (bisher lief die Sendung nach dem letzten Sonntagsspiel) dabei hilft?

Ab sofort läuft Sky90 auch auf einem anderen Kanal: Auf Sky Sport News HD. Damit ist das Format frei empfangbar, nicht nur für Sky-Kunden. Neben Rummenigge ist am Sonntag auch die Sportjournalistin Anna Kraft zu Gast, genauso wie Weltmeister Lothar Matthäus. Bei der Konkurrenz vom Doppelpass stellt sich Gladbach-Manager Max Eberl den Fragen. Die Runde bei Sport1 komplettieren die Experten Stefan Effenberg und Mario Basler sowie Alfred Draxler (BILD), Patrick Berger (Sport1) und Philipp Selldorf (Süddeutsche Zeitung).

Wir haben die besten Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge zusammengefasst:

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern) über ...

... die aktuelle Form der Mannschaft: „Die Mannschaft ist gut aufgebaut. Wir haben mit Flick einen spannenden erstklassigen Trainer. Ich war am Freitag neugierig, wie sich die Mannschaft nach der kurzen Vorbereitung präsentiert. Hansi hatte nur sieben bis acht Trainingseinheiten. Diese Freude und dieser Spaß, den die diese Mannschaft vermittelt, hab ich bisher noch nicht sehr oft bei anderen Bayern-Mannschaften erlebt.“

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern) über ...

... die Kritik am Verhalten der Vorstände auf der Tribüne beim Spiel gegen Schalke: „Ich habe gestern mit Christian Seifert telefoniert. Ich denke, das Bild war nicht vorbildlich. Wir wollen beim nächsten Spiel wieder den notwendigen Abstand halten. Wir haben ein Interesse, dass den gesundheitlichen Vorgaben Rechnung getragen wird, aber wir wollen natürlich auch wieder vor Zuschauern spielen.“

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... über den Triple-Erfolg: „Das CL-Finale war ein super Erlebnis. Wir sind nicht immer gelobt worden für unsere Spielweise. Nach dem Spiel habe ich an die 250 Glückwünsche via Whatsapp bekommen. Danach haben sich alle positiv über das Spiel geäußert. Das Triple zu gewinnen war so verdient wie vielleicht noch nie. Aber als Spieler ist es schöner. Auf dem Platz ist es das Schönste beim Fußball. Aber wir haben oben auf der Tribüne natürlich alle den Abpfiff herbeigesehnt. Am Ende ist es aber ein unglaublicher Erfolg, der auch in die Geschichte eingehen wird. Ich fande es aber unglaublich schade, dass kein Fan mit uns diesen Erfolg feiern konnte. Das war das, was wir alle vermisst haben.“

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... über das Besondere an Joshua Kimmich: „Sein Charakter. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Er ist auf dem Platz speziell, er geht in jedes Spiel mit einer unglaublichen Winner-Qualität. Er ist ein ganz spezieller Bursche und wir sind glücklich, dass wir ihn in unserer Mannschaft haben.“

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... die Verhandlungen mit David Alaba: „Ich bin kein Freund davon, Vertragsverhandlungen in der Öffentlichkeit zu führen. Alle Parteien haben sich in der Öffentlichkeit geäußert. Ich glaube es gibt ein paar Fakten: Im Beratergeschäft gibt es wenig Koi-Karpfen, die da durch die Gegend schwimmen. Man muss die Dinge entspannt, vertrauensvoll und diskret angehen. Alle beim FC Bayern haben ein Interesse: dass David Alaba beim FC Bayern bleibt. Er ist jetzt seit zwölf Jahren bei uns. Er hat sich bei uns zu einem Top-Spieler entwickelt. Er ist auch als Mensch ein guter Charakter.“

... über den Berater von Alaba: „Ich bin da sehr emotionslos. Er ist ja auch der Berater von Robert Lewandowski. Damals sind wir auch ein bisschen von ihm gewarnt worden. Natürlich werden wir im Gespräch bleiben. Dann müssen wir schauen, dass wir eine für beide Seiten passende Lösung finden.“

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... den Abschied von Thiago: „Ich möchte bei Thiago noch hinzufügen. Der Transfer ist ja am Donnerstag final abgewickelt worden. Als ich dann zehn Minuten später in die Garage kam, stand er an dem Platz, wo ich immer parke. Und dann hab ich mir gedacht: ‚Was macht der jetzt hier?‘ Und dann ist er auf mich zugekommen und hat mich fünf Minuten in den Arm genommen und geweint. Er hat nur gesagt: ‚Dankeschön, dass ihr das gestattet habt.‘ Thiago ist ein großartiger Mensch und immer ein erstklassiger Spieler für Bayern München. Gerade in Lissabon hat er bewiesen, welche Qualität er hat. Und dass er uns jetzt verlässt, ist ein großer Verlust. Qualitativ auf dem Platz, aber auch als Mensch. Trotzdem haben wir akzeptiert, dass er was Neues ausprobieren wollte. Aber er hat sich top verhalten.“

.... über das persönliche Verhältnis zu Thiago: „Mir sind auch die Tränen gekommen. Ich hatte immer ein ganz enges Verhältnis. Er wohnte auch in Grünwald und da läuft man sich immer mal wieder über den Weg. Wir hatten ein fast familiäres Verhältnis und dann lernt man einen Spieler nicht nur auf dem Platz sondern auch als Mensch kennen.“

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... einen möglichen Wechsel von Sergiño Dest: „Ich habe gehört, dass alles schon klar wäre. Soweit sind wir noch lange nicht. Es gibt noch keine Einigung. Es ist bekannt, dass Hansi einen Backup auf der rechten Seite haben will. Hasan arbeitet daran, aber Vollzug können wir noch nicht vermelden.“

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern) über ...

... über Oliver Kahn: „Ich bin überzeugt, dass Oliver Kahn ein guter Nachfolger von mir werden wird. Ich spüre, dass man mit ihm harmonisch, loyal und qualitativ gut zusammenarbeiten kann und das wird funktionieren. Man muss eben auch mal loslassen können. Der Job macht mir Spaß und ich werde ihn bis zum letzten Tag auch mit hoher Qualität ausfüllen. Ich glaube auch, jeder macht Fehler. Ich hoffe, dass ich mehr richtig als falsch gemacht habe. Olli wird anders den Job machen, moderner und innovativer.

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern) über ...

... Borussia Dortmund: „Erstmal wird in Dortmund gut gearbeitet. Ich finde, die Mannschaft ist spannend. Das ist sicherlich Konkurrent Nummer eins. Wir hatten mal eine Schwächephase, als wir vierter oder fünfter in der Tabelle waren. Und in der Rückrunde sind wir dann marschiert wie eine S-Bahn. Dann haben wir 30 Spiele am Stück gewonnen.“

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern) über ...

... über das anstehende Supercup-Spiel in Budapest: „Wir versuchen den Vorgaben Rechnung zu tragen. Wir bieten morgen und übermorgen bei uns im Stadion kostenlose Corona-Tests an. Aktuell haben wir rund 2100 Fans, die mit uns zu dem Spiel reisen wollen. Die UEFA hat sich die Entscheidung sehr schwer gemacht. Sie ist gefällt worden in den Tagen des Champions-League-Finals. Grundsätzlich halten wir den Schritt für möglich und nachvollziehbar. Der 1. Spieltag in der Bundesliga hat mir persönlich bewiesen, dass die Fans seriös und diszipliniert mit den Vorgaben umgehen. Mir macht mittlerweile große Sorge, dass wir die Fußball-Kultur verlieren. Der Fußball ohne Fans hat keine Atmosphäre, keine Emotionalität und was ist der Fußball ohne Atmosphäre und Emotionalität. Und je länger die Zeit ohne Zuschauer dauert, desto kritischer wird diese Rückkehr zu dieser Fußball-Kultur.“

... Corona-Tests bei der Rückkehr nach München: „Alle Fans, die mit uns zurückkommen, können sich am Flughafen am Tag nach dem Spiel kostenlos testen lassen. Wir haben kein Interesse daran, dass Personen coronainfiziert nach München zurückkehren und dann nicht erkannt werden.“

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