Bayern-Stars lesen grässliche Hass-Nachrichten vor: „Ich spucke auf euch, ihr M***“
Der FC Bayern kämpft gegen Beleidigungen im Netz. Leroy Sané, Thomas Müller und Leon Goretzka lesen grässliche Hass-Kommentare vor.
München – Hass und Rassismus im Netz werden zu einem immer größeren Problem in unserer Gesellschaft. Auch der FC Bayern hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und eine wichtige Botschaft vermittelt. Die Profis der Münchner sind oft selbst direkt betroffen und Opfer so mancher Hetze.
FC Bayern München |
Gründung: 27. Februar 1900 in München |
Mitglieder: über 300.000 |
Präsident: Herbert Hainer |
Cheftrainer: Julian Nagelsmann |
FC Bayern gegen Hass im Netz: Sané, Müller und Goretzka erschüttern mit Video-Botschaft
„Warnung. Es werden reale Hass-Kommentare vorgetragen“, heißt es zu Beginn eines Videos, das der FC Bayern am „Tag gegen Rassismus“ (21. März) auf Twitter veröffentlicht. Was dann folgt, ist richtig heftig und nur schwer zu ertragen.
„Red deutsch, du N****“, spricht Bayern-Star Leroy Sané in die Kamera und schüttelt ungläubig den Kopf. Das Schimpfwort wird von einem grellen Piepton begleitet. „Früher war es Mia San Mia“, trägt Thomas Müller vor, gefolgt von Leon Goretzka: „Heute nur noch Ausländer“ und „Ihr Schwuchteln“.

Bayern-Stars lesen grässliche Hass-Nachrichten vor: „Ich spucke auf euch, ihr M***“
„Ich spucke auf euch, ihr Missgeburten“, geht es wieder weiter mit Müller. „Fick dein Leben, du egoistischer Bastard“, kontert Sané. „Ich wünsche euch, dass ihr alle bei einem Unfall ums Leben kommt, ihr Wichser“, liest Goretzka vor.
Ob Sané, Müller und Goretzka diese Beschimpfungen persönlich ertragen mussten oder einer ihrer Mitspieler ist nicht bekannt. Die Hass-Kommentare sind jedoch in jeglicher Form zu verurteilen.
Tag gegen Rassismus
Am 21. März 1960 wurde in Süd-Afrika eine friedliche Demonstration in Reaktion auf ein Apartheidsgesetz blutig niedergeschlagen. Sechs Jahre später erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) den 21. März zum internationalen Tag gegen Rassismus.
Bayern-Boss Oliver Kahn wurde früher selbst Opfer von „verbalen Entgleisungen und Aggressionen“
„Hass im Netz betrifft uns alle! Nur zusammen schaffen wir ein besseres Miteinander“, schreibt der FC Bayern zu dem Beitrag. Gemeinsam mit der Deutschen Telekom wolle der deutsche Rekordmeister ein Zeichen für mehr Respekt und gegen Hass im Netz setzen.
„Ich habe in meiner Profi-Zeit in der Bundesliga erlebt, was verbale Entgleisungen und Aggressionen anrichten können. Im Netz bleiben diese Hass-Kommentare der Öffentlichkeit oft verborgen“, sagte Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn: „Wir brauchen hier mehr Transparenz.“ Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic sah sich in der Vergangenheit Hass-Kommentaren im Netz ausgesetzt.
Video mit Müller, Sané und Goretzka gegen Hass-Nachrichten auch im TV zu sehen
Die Initiative „Gemeinsam gegen Hass im Netz“ will nun aufklären und Menschen ermutigen, aktiv gegen Beleidigungen im Netz vorzugehen. „Hasskommentare, Shitstorms und Mobbing vergiften das Miteinander im realen Leben und im digitalen Raum“, sagte Telekom-Markenchef Uli Klenke: „Wir setzen uns dafür ein, Menschen miteinander zu verbinden. Alle sollen sich ohne Ängste im Internet bewegen können.“ Das Video mit Müller, Sané und Goretzka soll neben den Social-Media-Kanälen auch punktuell im TV in Sportumfeldern gezeigt werden. (ck)