Süle-Abschied aus der Allianz Arena: Seine drei letzten Worte zur Südkurve

Niklas Süle kehrt dem FC Bayern nach fünf Jahren den Rücken und wechselt zum Hauptkonkurrenten nach Dortmund. Fans und Verantwortliche verabschiedeten ihn dennoch respektvoll.
München - Etwas verlegen schnappte sich Niklas Süle (26) das Megafon, das ihm von den Ultras des FC Bayern gereicht wurde, nachdem ihn die Südkurve auf den Zaun zitiert hatte. Nach kurzen technischen Problemen mit dem Gerät plärrte der künftige Abwehrspieler des BVB drei letzte Worte über die Ränge hinweg: „Mia san mia“. Die Fans feierten ihn mit Sprechchören.
Dann sangen sie – eher liebevoll neckisch statt von Hass getrieben – in Richtung Süle ein Schmählied auf den in den vergangenen Jahren ärgsten Konkurrenten. Schon zuvor gab es für den künftigen Ex-Münchner viel Applaus bei seiner offiziellen Verabschiedung, bei der er von der Bayern-Führung einen Blumenstrauß und ein Bild erhalten hatte.
Süles Abschied vom FC Bayern: „Niki hat hier fünf Jahre die Knochen hingehalten“
Ein ungewöhnlich respektvolles Verhalten der Fans angesichts seines künftigen Dortmunder Arbeitgebers. „Niki hat hier fünf Jahre die Knochen hingehalten. Er ist bis zum 30.6. auch noch mit Leib und Seele Bayern-Spieler. Er hat die Zeit hier genossen und schlägt halt mit 1.7. ein neues Kapitel auf bei Borussia Dortmund. Das ist sicherlich eine besondere Konstellation“, sagte Golfkumpel Thomas Müller (32) in den Katakomben und schob in den sozialen Medien noch eine persönliche Verabschiedung hinterher: „Nikolaus, es war mir eine Ehre! NS4 halb Mensch, halb Tier!“
Vorstandsboss Oliver Kahn (52) attestierte dem Nationalspieler, er hätte in seinen sechs Jahren Bayern-Trikot „immer alles für den Verein gegeben“. Sportvorstand Hasan Salihamidzic (45) erinnerte sich: „Niklas kam als junger, ambitionierter Verteidiger und hat sich zum Serienmeister entwickelt.“
FC Bayern: Süle gegen Stuttgart nur auf der Bank - „immer noch ein Leistungsprinzip“
Die warmen Worte der Bayern-Verantwortlichen dürften Balsam auf Süles Seele gewesen sein, nachdem Trainer Julian Nagelsmann (34) zuvor mit harten Worten den Bankplatz des Bald-Dortmunders erklärte: „Er hat gegen Mainz die Chance gekriegt, hat kein gutes Spiel gemacht und am Ende ist es immer noch ein Leistungsprinzip.“ (bok, pk)