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Angefressener Müller beendet TV-Interview mitten im Satz - „Wir haben Aufarbeitungsbedarf“

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Von: Florian Weiß

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Die Laune von Thomas Müller ist ihm im Interview mit ARD-Frau Julia Scharf deutlich anzusehen.
Die Laune von Thomas Müller ist ihm im Interview mit ARD-Frau Julia Scharf deutlich anzusehen. © Screenshot ARD

Thomas Müller war nach dem knappen DFB-Pokal-Erfolg über den SV Rödinghausen sichtlich angefressen. Das wurde besonders im TV-Interview in der ARD deutlich.

Osnabrück - Den vierten Pflichtspiel-Sieg in Folge eingefahren, im DFB-Pokal eine Runde weitergekommen und die eigene Torflaute beendet - eigentlich hätte Thomas Müller zufrieden sein können nach dem 2:1-Erfolg gegen den SV Rödinghausen. Eigentlich. War er aber nicht, und das zeigte sich überraschend deutlich im Interview mit ARD-Reporterin Julia Scharf nach der Partie. Dem Nationalspieler, der normalerweise für seine lockere und unaufgeregte Art bekannt ist, war schon vor der ersten Frage anzusehen, dass er das Gespräch pflichtbewusst wahrnimmt, sich seine Laune aber ganz weit unter der Grasnarbe bewegt. Angesichts der gezeigten Leistung des FC Bayern verständlich.

Scharf fragte Müller, der eben aus der Kabine des Regionalligisten gekommen war, ob er dem wacker kämpfenden Gegner zu dessen Leistung gratuliert habe. Dessen Antwort war kurz und knackig: „Die Spieler haben gefragt, ob wir Trikots tauschen können. Das haben wir gemacht ... ja.“

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Thomas Müller: „Da muss sich jeder Spieler Gedanken machen“

Okay, falsches Thema. Dann erkundigte sich Scharf nach den Gefühlen Müllers, nach 14 Spielen endlich wieder getroffen zu haben - wenn auch per Elfmeter. Der 29-Jährige schüttelte sichtlich genervt den Kopf und antwortet: „Heute geht es nicht um persönliche Befindlichkeiten. Wir sind weitergekommen. Das Wie hat jeder gesehen, da muss sich jeder Spieler Gedanken machen.“ Müller schaut auffällig oft von der Reporterin weg, sein Unmut ist ihm ins Gesicht geschrieben. 

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„Die Leistung war vielleicht in den ersten 25 Minuten ganz gut, aber mit dem verschossenen Elfmeter zum vermeintlichen 3:0 sind wir leistungsmäßig eingebrochen. Das ist nicht der Anspruch, deswegen Mund abputzen, weiter geht‘s. Aber natürlich haben wir aufarbeitungsbedarf.“ Klare Worte vom Bayern-Star.

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Thomas Müller: „... dann werden wir bisschen nervös, machen Fehler“

Den verschossenen Strafstoß von Renato Sanches wollte Thomas Müller nicht als Knackpunkt bezeichnen, „aber danach haben wir nicht mehr die Zielstrebigkeit in unseren Angriffen gefunden, die wir in den ersten 25 Minuten an den Tag gelegt haben. Dann kriegst du auf einmal Probleme, dann werden wir bisschen nervös, machen Fehler, spielen den Ball freistehend fünf Meter neben den eigenen Mann und dann kommt die Zuschauerstimmung.“

Müllers Unlust auf das Interview wird immer deutlicher. „Wir wissen selbst, dass das nicht das ist, was wir zeigen wollen, aber wir brauchen das jetzt auch nicht groß thematisieren, sondern für uns gilt es auf das nächste Spiel zu schauen ...“ Noch bevor er den Satz beendet, bewegt sich Müller von Julia Scharf weg, beendet das Interview selbst und zieht von dannen.

Selten hat man den Ur-Bayern so angefressen und um Contenance bemüht erlebt. Da war anschließend im TV-Studio bei Moderator Alexander Bommes und Experte Thomas Hitzelsperger die Überraschung über Müller groß.

Am Samstag empfängt der FC Bayern dann den SC Freiburg in der Bundesliga.

Bilder und Impressionen zum Spiel gegen Rödinghausen zeigt auch owl24.de.*

fw

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