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Große Brazzo-Transferbilanz der tz: Tops und Flops des FC-Bayern-Sportvorstandes

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Sportvorstand Salihamidzic (li.) und Ehrenpräsident Hoeneß am Rande der Meisterfeier auf dem Münchner Rathausbalkon
Sportvorstand Salihamidzic (li.) und Ehrenpräsident Hoeneß am Rande der Meisterfeier auf dem Münchner Rathausbalkon. © kolbert-press/Imago

Auf dem Nockherberg musste sich Hasan Salihamidzic Fan-Pfiffe anhören, der Sportvorstand des FC Bayern ist nicht unumstritten. Dabei kann sich dessen Statistik sehen lassen.

München – Nach den Fan-Pfiffen vom Nockherberg stellten sich die Granden des FC Bayern hinter Sportvorstand Hasan Salihamidzic (45). Ehrenpräsident Uli Hoeneß (70) sprach im Rahmen der Meisterfeier von einer „Hetzjagd“ und auch Präsident Herbert Hainer (67) verteidigt Salihamidzic. „Dem Sportvorstand sind die Erfolge der vergangenen Jahre genauso anzurechnen wie den Spielern oder Trainern, also alle deutschen Meisterschaften und nicht zuletzt das Triple“, sagte Hainer der SZ. Ist die Fan-Kritik im Hinblick auf die Transferpolitik von Salihamidzic berechtigt? Unsere Zeitung macht den Check!

FC Bayern: Brazzos größter Transfer-Coup heißt Alphonso Davies

Der größte Transfer-Coup von Brazzo ist definitiv Alphonso Davies (21). Damals gab es im Klub erhebliche Zweifel, ob man für einen unbekannten Kanadier zehn Millionen Euro in die Hand nehmen soll. Doch Brazzo setzte sich gegen die Bedenken in der Führungsetage durch. Mittlerweile hat der kanadische Nationalspieler einen Marktwert von 70 Millionen Euro und ist – in Topform – der beste Linksverteidiger der Welt. Jamal Musiala (19) lotste Salihamidzic zusammen mit seinem Technischen Direktor Marco Neppe (35) für rund 250.000 Euro vom FC Chelsea nach München. Mittlerweile ist er Nationalspieler, hat einen Marktwert von 55 Millionen Euro und gilt als designierter Nachfolger von Thomas Müller (32).

Diese Rolle wird intern auch Top-Talent Paul Wanner (16) zugetraut. Der Verbleib des im Winter heftig umworbenen Youngsters ist ebenfalls federführend dem Duo Salihamidzic/Neppe zuzuschreiben. Ein Fleißkärtchen kann man dem Sportvorstand auch für die langfristigen Vertragsverlängerungen der Leistungsträger Joshua Kimmich (27), Kingsley Coman (25) und Leon Goretzka (27) geben. Letzterer wechselte ebenfalls ablösefrei nach München.

Bayern München - VfB Stuttgart
Alphonso Davies vom FCB (hinten) und Tiago Tomas von Stuttgart im Zweikampf um den Ball. © Matthias Balk/dpa/Archivbild

Salihamidzic und Nagelsmann: Wunschkandidaten in München mit Startproblemen

Doch natürlich tauchen in der Brazzo-Bilanz auch einige Transfer-Flops auf. Marc Roca (25) hat es auch aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit nie geschafft, in München Fuß zu fassen. Er kam Herbst 2020 für neun Millionen Euro von Espanyol Barcelona und gilt nun als Verkaufskandidat. Omar Richards (24), der ablösefrei vom FC Reading kam, blieb seiner Bayern-Tauglichkeit im ersten Jahr ebenfalls schuldig. Ebenso wie Afrika-Cup-Sieger Bouna Sarr (30), der auf Wunsch von Ex-Trainer Hansi Flick (56) spontan im Herbst 2020 geholt wurde. Der senegalesische Nationalspieler kann sich nach Informationen unserer Zeitung mittlerweile eine Leihe im Sommer vorstellen. Präferiertes Ziel: Spanien.

Ein Trainer-Wunsch von Julian Nagelsmann (34) war die Verpflichtung von Marcel Sabitzer (28) von RB Leipzig, der enttäuschte. Zu wenig Licht und zu viel Schatten zeigte in der abgelaufenen Saison auch Abwehrkante Tanguy Nianzou (19), der von Nagelsmann häufiger öffentlich kritisiert wurde, den Salihamidzic aber nach wie vor für eines der größten Defensiv-Talente Europas hält – und der für eine Null-Euro-Ablöse an die Säbener Straße wechselte.

Ex-Bayer Philipp Lahm äußert sich derweil zu den gescheiterten Titelambitionen des FC Bayern:

FC Bayern und die Brazzo-Bilanz: Manche Neuzugänge haben Luft nach oben

Mehr Angriffsfläche bieten jedoch drei Transfers, bei denen der deutsche Rekordmeister tief in die Tasche greifen musste: Lucas Hernandez (26/80 Millionen Ablöse), Leroy Sané (26/60 Mio.) und Dayot Upamecano (23/45 Mio.). Flügelflitzer Sané steht kommende Saison intern wieder unter genauer Beobachtung. Das Abwehr-Duo Hernandez/Upamecano muss nach dem Abgang von Niklas Süle (26) zu Borussia Dortmund liefern! Bei Corentin Tolisso (27) droht ebenfalls ein ablösefreier Wechsel, wie auch bei Robert Lewandowski (32) nächsten Sommer.

Derweil basteln Salihamidzic & Co. auch an einem Transfer eines Super-Dribblers. Neben Liverpools Sadio Mané (30/Vertrag bis 2023) baggern die Münchner an Ousmane Dembele (25/ablösefrei) vom FC Barcelona. Die Katalanen würden gerne mit ihm verlängern, doch er zögert. Laut der L’Équipe planen die Bayern dem Franzosen einen Vierjahres-Vertrag mit einem Gehalt von rund 18 Mio. Euro pro Jahr anzubieten.

Beinahe täglich schlägt Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic Hass und Wut der Fans entgegen. Sohn Nick platzte der Kragen.

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