Verpatzte Transfer-Periode? Kovac hat seine ganz eigene Theorie

Der FC Bayern München gibt in Leverkusen eine Führung aus der Hand und gerät im Fernduell mit Dortmund weiter ins Hintertreffen. Die Stimmen zum Spiel.
Leverkusen - Die Bayern haben in Leverkusen eine Führung aus der Hand gegeben und nach sieben Liga-Siegen wieder Punkte gelassen. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Niko Kovac (Trainer FC Bayern München) über
... das Spiel: „Das Ergebnis sagt nicht das aus, was auf dem Platz war. Es war ein intensives Spiel. Die entscheidende Szene war die Abseitssituation gegen uns. Das 3:1 war nicht entscheidend. Es hätte auch Unentschieden ausgehen können. Wir hatten viele Torchancen. Leverkusen schießt viermal aufs Tor und macht drei Tore. Wir wussten, das Leverkusen nach der Pause Gas gibt. Wir wollten vermeiden, dass wir die Kompaktheit verlieren. Da waren einige Fehler bei uns in den Gegentreffern.“
... die Gegentreffer: „Was ich bemängeln muss und ansprechen werde: Kompaktheit. Man muss vorne anfangen und hinten aufhören. Es gibt klare Zuordnungen, jeder muss mitgehen. Einige haben gedacht: Die machen das hinten schon. Wir waren fahrlässig. Die Meisterschaften werden in der Defensive entschieden, mit der Offensive gewinnt man Spiele.“
...die zurückliegende Transfer-Periode: „Je mehr Spieler ich habe, desto schwieriger wird es. Dann ist der unzufrieden, dann ist der unzufrieden, und so hat die Presselandschaft viele Ansprechpartner, die unzufrieden sind - und noch mehr Geschichten. Wir haben sehr gute Spieler, Franck (Ribery, d. Red) und Arjen (Robben) werden wieder zurückkommen, und dann werden wir wieder ein, zwei zu Hause lassen müssen.“
... die unterschiedlichen Halbzeiten: „Wir hätten in der ersten Halbzeit höher führen müssen, und dann ist genau das passiert, was ich nicht wollte. Wir sind in einen offenen Schlagabtausch gekommen, der Bayer 04 entgegengekommen ist. Sie haben uns das Leben schwer gemacht. Die Gegentore hätten so nicht fallen dürfen, von daher müssen wir uns ärgern.“
... die Abseits-Situation von Lewandowski vor der Pause: „Es ist schwierig. Wie lege ich das Lot? Das kann man eigentlich nur mit einer Drohne von oben. Wahrscheinlich ist ein Zentimetermaß rausgeholt worden. Wenn das Tor zählt, gehen wir mit 2:0 in die Halbzeit. Leverkusen hat in der ersten Halbzeit nicht stattgefunden.“
Lesen Sie auch: Der Ticker zum Spiel
... die Abseits-Situation von Brandt vor dem 3:1: „Jetzt legt man dort das Lot an die Schulter an. Ich finde, das ist schon hart. Wenn das dritte Tor nicht fällt, haben wir schon noch eine Chance. Die Schiedsrichterentscheidungen waren gegen uns. Dumm gelaufen.“
... das Fernduell mit Dortmund: „Es ist richtig, dass wir punkten müssen. Das einzig Positive ist, dass Dortmund nicht gewonnen hat. Jetzt müssen wir die Chancen in den letzten Spielen nutzen. Die Chancen sind nur minimal kleiner geworden. Wir geben nie auf. Wir glauben dran und werden weiter daran arbeiten.“
Thomas Müller (Kapitän FC Bayern München) über
... das Spiel: „Das Spiel war von Anfang an intensiv. Wir haben gewusst, was uns erwartet. Wir legen das zweite Tor nach, es war ein Hauch abseits. Die zweite Hälfte war wild und zerfahren - es war nicht so, als hätte uns Leverkusen zerlegt. Durchs Reden bekommen wir keine Punkte, es ist egal, was ich sage.“
Sven Ulreich (Torwart FC Bayern München) über
... das Gegentor von Leon Bailey, bei dem er nicht unbedingt gut aussah: „Ist immer so wenn der Ball ins Torwarteck fällt. Er zirkelt sie normalerweise über die Mauer. Es war eine schwierige Position für den Torhüter. Selbst wenn ich weiter rechts stehe, geht er rein.“
Peter Bosz (Trainer Bayer 04 Leverkusen) über
... das Spiel: "Es war ein schönes Spiel für die Fans. Es waren zwei Mannschaften, die beide gewinnen müssen: Bayern München für die Meisterschaft, und wir wollen gerne nach Europa. Das hat man gesehen. Beide haben nach vorne gespielt, es war nicht einfach für uns. Nach dem Rückstand war es wichtig, dass der Kopf hoch geht und wir es versuchen. Meine Spieler haben die zweite Halbzeit mutig gespielt und das sehr gut gemacht."
... die Einstellung: „Wir mussten die Köpfe oben behalten. Das hat die Mannschaft gemacht, ich bin stolz auf die Spieler.“
Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen) über
... das Spiel: „Es war emotional. Ich bin kaputt. Es war sehr laufintensiv. Bayern hat eine sehr gute Mannschaft. Heute waren wir aber zum Glück auf Augenhöhe. Mit dem Videobeweis haben wir ein bisschen Glück zur Zeit.“
... die Halbzeit: „In der Halbzeitpause war es ganz ruhig. Der Trainer sagte uns, dass wir an uns glauben und mutig sein sollten.“
Kevin Volland (Torschütze Bayer 04 Leverkusen) über
... den Trainer: „Jeder weiß bei uns genau, was er zu tun hat. Wir versuchen, unseren offensiven Fußball umzusetzen, das ist unser Plan.“
Roman Bürki (Torwart Borussia Dortmund, nach deren Spiel in Frankfurt) über
... das Fernduell: „Es ist ein schwacher Trost, dass die Bayern verloren haben. Ich hätte lieber unser Spiel gewonnen.“
Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund) über
... den Sieben-Punkte-Vorsprung: „Es hat sich nichts geändert. Es ist der 20. Spieltag.“
... die Aussage seiner Spieler, dass sie sich nicht beschweren würden, wenn es so weiter ginge: „Darauf würde ich mich auch einlassen.“
Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund) über
... das Bayern-Spiel: „Man sieht, es ist überall schwer zu spielen. Es ist sehr schwer gegen Frankfurt, es ist sehr schwer gegen Leverkusen. Das ist sehr gut für die Bundesliga.“