Costas Flachschuss reicht Bayern gegen zahme Wölfe

München - Ein Tor von Douglas Costa hat dem FC Bayern gereicht, um ins Viertelfinale des DFB-Pokals einzuziehen. Einzig kurz vor Schluss machte es Gegner Wolfsburg spannend.
Krise abgewendet. Zumindest, was das Ergebnis angeht. Eine ordentliche Leistung genügte dem FCB gestern, um eine sehr schwache Wolfsburger Mannschaft mit 1:0 (1:0) zu bezwingen und ins Pokal-Viertelfinale zu ziehen. Die erwartete Leistungsexplosion der Roten blieb aber auch im vierten Spiel des Jahres aus, weshalb die Fragezeichen an der Säbener Straße eine Woche vor dem CL-Achtelfinale größer denn je sein dürften.
Ancelotti hatte es angekündigt. Pünktlich zu den englischen Wochen drehen seine Bayern auf. Und siehe da: Man hatte den Eindruck, der Mann hat recht. Von Minute eins an lief das Bällchen bei rot munter hin und her, was aber größtenteils die Schuld von grünweiß war. Nichts für ungut, aber bei den Wölfen lief von A bis Z gar nichts. Höchstens drei Ballkontakte in Folge, Querpässe der Marke vogelwild, manche davon sogar freistehend ins Seitenaus. Und die Bayern? Klar. Nahmen die Einladung mit Handkuss an.
Ein Drehschuss von Hummels (5.), eine Direktabnahme von Robben (9.) und ein Hackentrick von Thiago (10.) waren die ersten Unglücksboten für die Wolfsburger, bei denen aber immerhin Keeper Casteels auf der Höhe war. Spätestens in Minute 18 konnte aber der auch der VfL-Torhüter nichts mehr ausrichten. Über den für Thomas Müller in die Startelf gerückten Thiago kam die Kugel zu Douglas Costa, der es sich nicht zweimal überlegte. Abzug aus gut zwanzig Metern, das Leder prallt an Ex-Bayer Luiz Gustavo ab und tippelt unhaltbar ins Netz. 1:0.
Und Ancelotti? Machte einen entspannten Eindruck an der Seitenauslinie. Nicht, dass seine Bayern gerade dabei waren, den Fußball neu zu erfinden. Aber sie dominierten die – erschreckend blassen – Wölfe, verlagerten die Partie überwiegend in des Gegners Hälfte und mussten nur auf eines Acht geben: Konter. Zwei-, dreimal stellten Mayoral & Co. etwas Ähnliches auf die Beine, Hummels und Martínez standen jedoch ihren Mann. Kein Feuerwerk an Spielfreude, aber für den Bayernfan doch beruhigend, so weit die Kurzzusammenfassung von Hälfte eins.
Weitaus aufregender war da schon die Meldung, dass Philipp Lahm die Bayern nach Saisonende verlassen will und auch (vorerst) keinen Posten bei den Roten einnehmen wird.
War den Bayern allem Anschein nach auch zu wenig. Kaum hatte der Unparteiische die Partie wieder angepfiffen, ging es auch schon los mit Einbahnstraßenfußball in Richtung Casteels. Costa, der trotz seines Unzufrieden-Interviews in der BamS ziemlich zufrieden daherkickte, servierte Thiago das 2:0 auf dem Tablett, der Spanier köpfte die Kugel jedoch völlig freistehend über den Kasten (55.). Eine Minute später hatte der Brasilianer dann selbst die Chance auf den Doppelpack, Casteels war bei seinem Hammer aus nächster Nähe aber zur Stelle.
Bei den komatösen Wolfsburgern hatte Ismael dann irgendwann einmal genug. Der Coach brachte den Ex-Bayern Gomez für Nteo und Malli für Mayoral, die Grünweißen blieben aber im Tiefschlaf. Und die Bayern? Blieben ideenlos. Kreativität? Mangelware! Und so blieb das Hintertürchen für die Wölfe offen. Und die Chance kam. Malli kam im Sechzehner frei zum Schuss (83.), scheiterte aber an Neuer. Selbiges bei Didavi (85.). Glück gehabt. Einmal mehr. Ob das auch gegen in der Champions League gegen Arsenal reicht, darf zu recht bezweifelt werden.