Rückkehr von James Rodriguez: Warum Real Madrid eine Mitschuld trägt

James Rodriguez wird den FC Bayern angeblich nach dem Saisonende verlassen. Real Madrid passt diese Überraschung gar nicht - dennoch hat der Nobelklub wesentlich dazu beigetragen.
München/Madrid - Servus, pfiade, oder wie man in Kolumbien sagen würde: Adiós, James. Laut der spanischen Sportzeitung Marca wird der Superstar kommende Saison nicht mehr im Dress des FC Bayern auflaufen. So seien die Verantwortlichen an der Säbener Straße nach gründlichen Überlegungen zu dem Entschluss gekommen, die 42 Millionen Euro teure Kaufoption für den Südamerikaner nicht zu ziehen, womit der 27 Jahre alte Feingeist im Sommer wieder ein Spieler von Real Madrid ist.
Die Rückkehr in die spanische Hauptstadt soll allerdings nur eine vorübergehende sein. Wie Marca berichtet, ist Real nämlich alles andere als interessiert daran, den Torschützenkönig der WM 2014 wieder aufzunehmen. Der Grund ist derselbe wie der für seine Leihe zum FC Bayern: Zinedine Zidane. Der französische Cheftrainer der Königlichen ist auch zwei Jahre später nicht überzeugt von James, weshalb die Real-Bosse den Spieler direkt an den meistbietenden Klub weiterverkaufen wollen. Juventus Turin soll ganz oben auf der Liste stehen, an der Premier League soll James Rodriguez dagegen nicht interessiert sein.
Fakt ist: Bei Real hat man nicht damit gerechnet, dass die Münchner die Kaufoption für den Superstar nicht ziehen. Nach Arjen Robben und Xabi Alonso, die ebenfalls vom weißen Ballett an die Isar wechselten, waren sich die Spanier sicher, dass auch James einschlagen und die Bayern ihn nach Ende der zweijährigen Leihe ohne mit der Wimper zu zucken kaufen würden. Dass dem letzten Endes nicht so war, daran tragen auch die Madrilenen eine Mitschuld.
FC Bayern: Was zum Bruch zwischen James Rodriguez und Niko Kovac führte
So soll sich Julen Lopetegui, zu Beginn dieser Saison Trainer im Santiago Bernabéu, darum bemüht haben, James vor Ende der Leihe zurückzuholen. Der Offensivspieler selbst war ebenfalls angetan von dieser Idee und signalisierte dem Klub mehrfach die Absicht zu gehen – ein Wunsch, dem der FC Bayern aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen natürlich nicht nachkam und nachkommen konnte. Der Bruch zwischen James Rodriguez, der sich mit aller Macht für eine vorzeitige Rückkehr nach Madrid eingesetzt hatte, dem Klub und vor allem Niko Kovac war zu diesem Zeitpunkt bereits irreparabel.

Gerade mit dem Cheftrainer des FCB soll es sich James aufgrund seines divenhaften Verhaltens früh verscherzt haben. Seine Auftritte auf dem Feld hauten den Kroaten ebenfalls nicht vom Hocker, auf sieben Tore und sechs Assists bringt es der Kolumbianer dennoch. Alles in allem geht ein Kapitel zu Ende, von dem sich gerade der Rekordmeister viel mehr versprochen hatte. Karl-Heinz Rummenigge soll bis zum Schluss für das Ziehen der Kaufoption gewesen sein, musste sich allerdings den James-Gegnern um Uli Hoeneß geschlagen geben.
José Carlos Menzel López