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Keine Zukunft unter Tuchel? Acht Kandidaten, die den FC Bayern verlassen könnten

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Der FC Bayern plant nach verpassten Zielen in Champions League und DFB-Pokal die Zukunft. Sadio Mané, Serge Gnabry, Benjamin Pavard - mehrere Spieler kommen für einen Wechsel in Betracht.

München - Verliert der FC Bayern auch die deutsche Meisterschaft? Die Krise in München verschärft den Wettstreit mit Borussia Dortmund um die Schale. Nach dem Champions-League-K.o. gegen Manchester City und dem DFB-Pokal-Aus gegen den SC Freiburg kommt alles auf den Prüfstand.

Thomas Tuchel, der zuletzt „Härtefälle“ angedeutet hatte, soll mit Anthony Barry einen neuen Co-Trainer und damit Unterstützung bei der Aufstellung einer neuen Mannschaft bekommen, während CEO Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic wegen der Kaderplanung unter Druck geraten. tz.de erklärt, wer die Bayern im Sommer verlassen könnte - oder muss.

Bouna Sarr: Teures Missverständnis beim FC Bayern

So hart es klingt: Warum Bouna Sarr überhaupt noch im Kader des FC Bayern steht, kann niemand so richtig beantworten. Der 31-jährige Rechtsverteidiger hat in dieser Saison nicht ein einziges Pflichtspiel absolviert.

Der Vertrag, dem ihm Salihamidzic vorlegte, datiert aber bis Sommer 2024. Und wenn es zum absoluten Schnäppchenpreis ist: Die Bayern wollen Sarr, der im Oktober 2020 (von Olympique Marseille) immerhin acht Millionen Euro Ablöse kostete, unbedingt von der Gehaltsliste streichen.

Daley Blind: Keine Verstärkung für den FC Bayern

Daley Blind kommt seit seiner Verpflichtung Anfang Januar auf gerade mal 131 Bundesliga-Minuten. In der Champions League stand der niederländische Linksverteidiger vier Mal ohne Einsatz im Kader.

Dass Ajax Amsterdam den mittlerweile 33-Jährigen einfach so, ohne Ablöseforderung, ziehen ließ, machte die Bayern offenbar nicht stutzig. Jetzt ist er einer von sieben (!) Außenverteidigern - und über den Sommer hinaus keine Option.

Joao Cancelo: Bislang kaum eine Verstärkung für den FC Bayern.
Joao Cancelo: Bislang kaum eine Verstärkung für den FC Bayern. © IMAGO/Revierfoto

Joao Cancelo: ManCity-Leihspieler kann sich nicht empfehlen

Joao Cancelo wurde als flexible Express-Lösung für die Außenbahnen von Manchester City ausgeliehen. In der Münchner U-Bahn U6 sangen die Fans der Citizens am Mittwoch auf dem Weg ins Stadion: „Joao Cancelo, sell him to Munich!“ Ergo: Verkauft ihn nach München.

Ob es dazu kommt, ist ungewiss. Die Leihe endet im Sommer. Vollumfänglich überzeugen konnte der 28-jähgrige Portugiese nur vereinzelt, etwa beim 5:3 gegen FC Augsburg (ein Tor, eine Vorlage). Im Champions-League-Viertelfinale gegen City, seinen eigentlichen Arbeitgeber, blieb er blass.

Benjamin Pavard: Will der Franzose den FC Bayern verlassen?

Bei Benjamin Pavard ist alles anders geartet. Der französische Vize-Weltmeister ist über die gesamte Saison gesehen einer der besten Münchner. Der 27-Jährige bringt fast immer Leistung, überzeugt auch durch Torgefahr (sechs Treffer in Bundesliga und Königsklasse zusammen).

Aber: Sein Vertrag endet im Sommer 2024. Heißt: Bayern könnte nur noch in der anstehenden Transferperiode eine vernünftige Ablöse erzielen. Verhandlungen über eine Verlängerung stocken. Stattdessen bekräftigte Pavard Ende 2022 in Interviews, dass er eine neue Herausforderung sucht. Es steht ein Poker an.

Nicht beim FC Bayern angekommen: Sadio Mané (li.) und Ryan Gravenberch.
Nicht beim FC Bayern angekommen: Sadio Mané (li.) und Ryan Gravenberch. © IMAGO/Mladen Lackovic

Ryan Gravenberch: Niederländer sorgt für Unruhe beim FC Bayern

Ryan Gravenberch kostete die Bayern stolze 18,5 Millionen Euro Ablöse. In München angekommen, ist er nie wirklich.

„Ich hatte auf jeden Fall gehofft und auch erwartet, dass ich mehr beim FC Bayern spielen würde. Bisher hat es nicht so geklappt wie erwartet“, sagte der 20-jährige Niederländer kürzlich dem Portal Ajax Showtime: „In meiner Karriere hatte ich eigentlich noch nie einen Rückschlag, bis zu dieser Saison.“ Jetzt wollen angeblich Jürgen Klopp und der FC Liverpool Gravenberch verpflichten.

Serge Gnabry: Deutscher Nationalspieler ist völlig außer Form

Serge Gnabry ist völlig außer Form, dabei hatte der Schwabe erst im Juli seinen Vertrag bis Sommer 2026 (!) verlängert. Doch: Der 27-jährige Außenangreifer hat in den vergangenen zwölf Bundesliga-Partien (Stand 21. April) gerade mal ein Tor geschossen und kein einziges vorbereitet.

Im CL-Rückspiel gegen Manchester saß er 90 Minuten lang auf der Bank. Bei Social Media und an Fußball-Stammtischen wird unter Fans diskutiert, ob die Bayern vielleicht zu viele deutsche Nationalspieler haben. Diese haben als Gruppe auch die letzten Turniere mit dem DFB-Team in den Sand gesetzt. Braucht es frischen Wind auf den Außen? Ohne Gnabry?

Ungewisse Zukunft beim FC Bayern? Bouna Sarr (li.), Serge Gnabry (2.v.li.) und Leroy Sané (4.v.li.).
Ungewisse Zukunft beim FC Bayern? Bouna Sarr (li.), Serge Gnabry (2.v.li.) und Leroy Sané (4.v.li.). © IMAGO/Mladen Lackovic

Leroy Sané: Das große Versprechen hat die x-te Chance beim FC Bayern ausgelassen

Er bleibt das nicht eingelöste Versprechen des deutschen Fußballs: Leroy Sané. Nach einer starken Serie vor der WM 2022 hat der 27-Jährige in 16 Bundesliga-Einsätzen seit Anfang November nur zwei Tore erzielt.

Kombiniert mit Gnabry sind es gerade mal drei BL-Treffer in 2023. Das ist viel zu harmlos! Auch, wenn Sané für seine couragierten Auftritte gegen ManCity gelobt wurde: Die vergebene Großchance im Rückspiel (17.) wäre sein Moment gewesen.

Er setzte den Ball aber einen Meter neben den rechten Pfosten. Nach der Partie musste Ex-Coach Pep Guardiola Sané trösten. Mit ihm und Gnabry in die neue Saison zu gehen, wäre angesichts fehlender Kaltschnäuzigkeit riskant.

Sadio Mané: Vom Königstransfer zum Transferflop des FC Bayern

Ausschweifend kündigte Salihamidzic Sadio Mané als Weltstar an. 6:1 gegen Frankfurt, 7:0 gegen Bochum, 4:0 gegen Leverkusen, 5:0 gegen Freiburg, 6:2 gegen Mainz - alle sechs Bundesliga-Tore erzielte der 31-jährige Stürmer bei Kantersiegen. Ein Spielentscheider war der Hochgelobte nicht ein einziges Mal. Auch nicht in der Königsklasse (drei Treffer).

Sein letztes Tor für die Bayern datiert vom 29. Oktober (!). Zuerst setzte ihn eine Entzündung im Wadenbeinköpfchen gefühlt eine halbe Ewigkeit außer Gefecht. Danach ging gar nichts mehr. Stattdessen leistete er sich eine Undiszipliniertheit gegen Sané, für die er suspendiert wurde. Und gegen ManCity machte sich Mané nicht mal die Mühe, den Bayern-Fans in der „Südkurve“ zu danken. Alle Zeichen stehen auf Trennung. (pm)

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