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Kommentar zu Ribérys Ausraster: Die Wortwahl ist verwerflich

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Von: Manuel Bonke

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tz-Sportredakteur Manuel Bonke © sampics / Stefan Matzke

Wie tief muss man sinken, um an der Säbener Straße wirklich hart bestraft zu werden? Franck Ribéry hat „Die Werte des FC Bayern“ mit Füßen getreten. Ein Kommentar von tz-Sportredakteur Manuel Bonke.

Tradition, Verantwortung, Familie, Selbstvertrauen, Innovation, seröses Wirtschaften, Partnerschaft, Verein, Freude, Respekt und Vorbild. Diese Schlagwörter führt der FC Bayern auf seiner Homepage unter der Kategorie „Die Werte des FC Bayern“ an. Auf dem Symbolbild dort schlägt sich ausgerechnet ein jubelnder Franck Ribéry auf das Wappen des deutschen Rekordmeisters.

Respektlos hat sich Ribéry nicht nur gegenüber seinen „Hatern“ verhalten

Die Werte Respekt und Vorbild stechen besonders hervor, wenn man an den Instagram-Ausraster des Franzosen denkt. Respektlos hat er sich nicht nur gegenüber seinen „Hatern“ verhalten, sondern auch gegenüber seinen Mitspielern. Denn: Seine Teamkollegen sind es, die sich nun zu dieser Thematik äußern müssen, obwohl sie in Doha nur trainieren wollten.

Ribéry spricht nicht über seine Wortwahl, die der FC Bayern „nicht akzeptieren“ kann und bei der einem sofort Karl-Heinz Rummenigge und sein Artikel 1 des Grundgesetzes einfällt. Sein letztes Fünkchen Vorbild-Funktion hat der Monsieur durch seine Instagram-Beschimpfungen endgültig erstickt. Ribéry ist nicht nur kurz die Sicherung durchgebrannt. Ribéry hat seinen Wutanfall in den sozialen Medien zelebriert, ihn mit langem Vorlauf und freudig am Freitagabend zuvor angekündigt.

Dass sich Ribéry gegen Anfeindungen gegenüber seiner Familie wehrt, kann wohl jeder nachvollziehen. Das muss er als Familienvater auch tun. Dass ihn als Vorbild von Millionen Kindern und Jugendlichen aber Anstand und Sitte einen Mist interessieren, wie Uli Hoeneß sagen würde, ist schlichtweg verwerflich. Apropos Hoeneß: Der Bayern-Präsident hat in der Vergangenheit stets schützend die Hand über seinen Liebling gehalten, egal welchen Fehltritt sich Ribéry erlaubte. Hoeneß hat ihm einen dauerhaften Freifahrtschein ausgestellt – und somit hat der FCB-Präsident auch einen Anteil am negativen Verhalten Ribérys. Doch diesen Ausraster hätte wohl nicht einmal der Bayern-Patron verteidigen können. Das musste Hoeneß auch nicht, weil Salihamidzic die unangenehme Aufgabe übernahm, den Ausraster seines Spielers zu erklären und öffentlich zu sanktionieren.

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