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Lothar Matthäus schwärmt von Mathys Tel und erinnert an Haaland-Werdegang

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Von: Hanna Raif, Philipp Kessler

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Mathys Tel kommt beim FC Bayern nicht oft zum Zug. Lothar Matthäus erinnert im Gespräch mit der tz daran, dass auch Erling Haaland erst aufgebaut wurde.

München – Seine Kraft schöpft Mathys Tel aus dem Glauben. Und so postete der Stürmer, der beim FC Bayern derzeit über die Rolle des Edeljokers nicht hinauskommt, im Laufe der Woche einen Bibelvers, den man auf seine eigene Situation beziehen kann.

Mathys Tel
Geboren:Geboren: 27. April 2005 in Sarcelles (Frankreich)
Profi-Stationen:Stade Rennes, FC Bayern
Beim FC Bayern seit:Juli 2022
Pflichtspiele für den FC Bayern:25 (5 Tore, Stand 4. Mai 2023)

Mathys Tel: Unter Tuchel stand der Teenager noch nicht in der Startelf

Jeremia, 29:11, im Wortlaut: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ Der 18-Jährige, seit August jüngster Torschütze der Vereinsgeschichte, blickt lieber nach vorne als zurück. Und vertraut darauf, dass die harte Arbeit, die er täglich an der Säbener Straße verrichtet, irgendwann belohnt wird.

Der Junge will, der Junge schuftet – für einen Startelfeinsatz aber hat es unter Thomas Tuchel noch nicht gereicht. Und während Ryan Gravenberch, der auf ähnlich wenige Bundesliga-Minuten (377) kommt wie Tel (360), von der Sperre von Leon Goretzka profitieren dürfte und am Samstag (18.30 Uhr) im Topspiel bei Werder Bremen wohl von Beginn an ran darf, hat Tel noch die jüngsten Worte von Tuchel im Kopf. Tenor: Der Meisterkampf ist noch eine Nummer zu groß für das französische Juwel.

Mathys Tel beim FC Bayern: Matthäus erinnert an Haaland-Entwicklung

Tel, ein bodenständiger, freundlicher und akribisch schuftender Profi, traut sich mehr zu. Und dass die Bayern es nicht tun, ist für Lothar Matthäus nicht nachvollziehbar. „Fakt ist: Er hat in 360 Bundesliga-Minuten schon vier Tore geschossen und immer wieder gut performt“, sagt der 62-Jährige gegenüber unserer Zeitung – und zieht sogar Parallelen zum derzeit wohl besten Stürmer Europas.

„Man sollte nicht vergessen, dass auch ein Erling Haaland jung aufgebaut wurde“, führt Matthäus aus. Tel hingegen, für dessen Transfer sich „die Bayern zurecht haben feiern lassen“, habe „noch nicht die Chance bekommen, die man sich für so einen jungen Spieler wünscht“. Dabei sei er genauso „hochtalentiert“.

Mathys Tel kommt beim FC Bayern kaum zum Zug, Lothar Matthäus ist ein Fan vom 18-Jährigen.
Mathys Tel kommt beim FC Bayern kaum zum Zug, Lothar Matthäus ist ein Fan vom 18-Jährigen. © Jan Huebner/Langer/imago

Lothar Matthäus: „Verantwortliche müssen Kritik auch ertragen können“

Dessen ist man sich freilich auch intern bewusst. Nur ist der Spagat zwischen Titelpflicht und Talentförderung nicht immer einfach. Für Matthäus ist daher klar: „Sollten im Sommer ein neuer Neuner und neben Konrad Laimer ein neuer Mittelfeldspieler kommen, dann muss man Gravenberch und Teil ausleihen.“ Denn noch eine Saison mit viel zu wenig Spielzeit ist für das Duo ein Entwicklungshemmer, und somit ein Dilemma für alle.

Tel selbst wartet ab, stellt die persönlichen Interessen hinten an. Gedanken wie jene von Matthäus schmeicheln ihn aber. „Wenn sich die Bayern ihrer Meinung nach mit gewissen Spielern verstärken können, ist das wunderbar. Aber wenn diese Spieler eben nicht spielen, dann müssen die Verantwortlichen dementsprechend auch Kritik ertragen können“, sagt er. Man merkt: Da ist einer großer Tel-Fan. (Philipp Kessler, Hanna Raif)

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