„Haching muss auf uns zukommen“

München - Wie geht es weiter mit der SpVgg Unterhaching? Die finanzielle Lage des Drittligisten ist prekär. Kann der FC Bayern helfen? Uli Hoeneß wartet auf Signale von Engelbert Kupka.
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gab es am Wochenende einen Rückschlag, in Braunschweig setzte es eine 0:3-Pleite. Weitaus prekärer ist jedoch die wirtschaftliche Lage des Drittligisten. Die Insolvenz droht, 2,3 Millionen Euro fehlen, auf das Geld des (angeblichen) Investors Franco Levis warten die Hachinger weiter vergeblich. Ist der FC Bayern die letzte Rettung für den Vorstadt-Klub?
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Die tz berichtete von einer ersten Kontaktaufnahme zwischen beiden Parteien. Dies bestätigt Uli Hoeneß, der vor eineinhalb Wochen ein erstes Telefonat mit Haching-Präsident Engelbert Kupka hatte. „Er hat mir mitgeteilt, wie dramatisch die Situation ist“, erklärt der Präsident, „sie wollten aber noch ein, zwei Gespräche mit diesem angeblichen Investor führen.“ Bei diesem ersten Telefonat blieb es bis heute. „Herr Kupka wollte sich wieder melden, aber das hat er bisher noch nicht gemacht“, stellt Hoeneß klar. „Außer der reinen Information gibt es noch keine Kontakte, keine Zusagen.“ Weil die Hachinger bis zuletzt noch Hoffnung hatten, irgendwie das Geld selbst aufzutreiben, verzweifelt auf Levis’ Millionen hofften. Doch außer leeren Versprechungen gab es nichts vom 52-jährigen Investor, nicht einen Cent.
Die Hachinger sehen sich nach Alternativen um. Doch die Zeit drängt, bis zum 31. Oktober muss das Geld da sein. Die große Hoffnung, Mäzen Anton Schrobenhauser, scheint nicht gewillt, für die Unterdeckung aufzukommen. Rettet jetzt der große Nachbar die ehemaligen Meistermacher aus Unterhaching?
„Ich weiß nicht, ob wir Unterhaching helfen können. Erst mal müssen sie auf uns zukommen, dann werden wir uns genauer damit beschäftigen“, sagt Hoeneß der tz. „Wenn sie merken, dass sie nicht weiterkommen, werden sie uns schon ein Signal geben.“ Ein Retter-Spiel wie einst gegen St. Pauli ist für den Bayern-Präsidenten aber nicht des Rätsels Lösung – aus einem einfachen Grund: Das Interesse daran wäre wohl nicht groß genug.
„Ich habe Herrn Kupka gesagt, dass ich im Moment auch keine Idee habe, ihnen zu helfen“, betont Hoeneß. Konkret ist also noch nichts, die Grundbereitschaft des FC Bayern ist aber vorhanden. „Sicher gibt es Verbindungen mit Unterhaching“, meint Hoeneß, betont aber auch, dass „wir nicht der ganzen Welt helfen können. Wir sind unseren Mitgliedern verpflichtet“.
Denen stößt wohl eher die finanzielle Unterstützung für den TSV 1860 sauer auf. Wobei Hoeneß klarstellt, dass keine weiteren Hilfen geplant sind – trotz der Schwierigkeiten, die zuletzt einen Punktabzug zur Folge hatten. „Was sollen wir noch machen, als ständig auf Geld und Zinsen zu verzichten? Das ist doch nicht üblich“, sagt Hoeneß. Und schließlich hat der Präsident noch andere Dinge zu tun, als gefährdete Klubs zu retten.
ta