Trotz Tabellenführung: Darum ist für BVB-Boss Watzke der FC Bayern Meisterfavorit

Wer den Schaden hat, braucht für Spott nicht zu sorgen. Diese These bewahrheitet sich momentan beim FC Bayern. Ungewohnt direkt erfolgt die Häme nun vom Erzrivalen Borussia Dortmund.
Update vom 9. Januar 2019:
Hans-Joachim Watzke sieht Herbstmeister Borussia Dortmund trotz des komfortablen Sechs-Punkte-Vorsprungs nicht als ersten Anwärter auf den Meistertitel. „Favorit ist immer der FC Bayern. Da lasse ich mir nichts anderes einreden“, sagte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten am Mittwoch in Marbella der Deutschen Presse-Agentur. Obwohl der BVB in diversen Umfragen zum Verlauf des Titelrennens vorn liegt, sieht der 59-Jährige die Münchner im Vorteil: „Wer sich wirtschaftlich in solchen Größenordnungen bewegt, der muss auch damit leben, immer die Favoritenrolle zu haben.“
Nach langer Dominanz der Bayern mit sechs Meistertiteln in Serie ist Watzke aber zuversichtlich, dass es an der Tabellenspitze in der am 18. Januar beginnenden Rückrunde nicht mehr so langweilig zugeht. „Für uns ist es viel wichtiger, dass wir Fußball-Deutschland gezeigt haben, dass man wieder mit uns rechnen muss. Dass wir der Liga Spannung zurückgegeben haben“, kommentierte Watzke. „In den vergangenen Jahren war ja im Prinzip Weihnachten schon klar, wer Deutscher Meister wird. Das hat eine gewisse Lähmungserscheinung ausgelöst.“
Erstmeldung: „Brechreiz“: BVB-Boss Watzke spottet über den FC Bayern
Dortmund - Lange herrschte verbaler Waffenstillstand zwischen den Erzrivalen aus München und Dortmund – bis zur Aktionärsversammlung von Borussia Dortmund am Montag. Dort stichelte BVB-Vorstandsboss Hans-Joachim Watzke in Richtung FC Bayern: „Wir haben mit Sebastian Kehl, Michael Zorc und Lars Ricken die BVB-DNA. Über einen Umbruch in der Führung müssen wir uns im Gegenteil zu anderen Vereinen keine Gedanken machen.“ Damit war klar die Münchner Führungsebene gemeint, wo aktuell ebenfalls nach neuem Personal gesucht wird. Jüngst wurde Oliver Kahn dort gehandelt. Sportdirektor Hasan Salihamidzic steht wegen seines öffentlichen Auftretens nach wie vor in der Kritik. Auch nach dem 3:3-Remis gegen Düsseldorf tauchte „Brazzo“ ab.
Doch in Dortmund läuft es im Vergleich zum FCB nicht nur neben, sondern auch auf dem Platz rund. Bester Beweis: Die aktuelle Tabellenführung mit neun Punkten Vorsprung auf den Roten Serienmeister aus dem Süden der Republik. Beim Thema rückläufiger Finanzen meinte Watzke daher trocken: „Ich habe im Geschäftsbericht des Branchenführers – also des ökonomischen Branchenführers gelesen, dass es auch dort gewisse Rückwärts-Entwicklungen gab.“
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Mintgrüne Trikots beim FC Bayern: Watzke pöbelt ungewohnt offen
Und da alle guten Dinge bekanntlich drei sind, machte sich Watzke auch noch über die aktuelle Farbe des Münchner Auswärtstrikots lustig. Bereits am Sonntag sagte er auf der Mitgliederversammlung: Er sei „sehr stolz darauf, dass der BVB auch auswärts immer noch in Schwarz-Gelb spielt“, schwärmte Watzke. Wenn er dagegen die „Horror-Farben“ sehe, mit denen andere Teams auswärts aufliefen, würde es ihn „schütteln“.

Danach machte Hans-Joachim Watzke unmissverständlich klar, wen er meinte „Wenn ich mir vorstelle, Borussia Dortmund würde mal in Mint oder so auflaufen – da kriege ich Brechreiz“, pöbelte der BVB-Boss ungewohnt offen gegen den FC Bayern München. Wie das wohl an der Säbener Straße ankommt?
Video: Der FC Bayern steckt in einer tiefen Krise
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Update vom 30. November 2018: Der Tabellenführer bekommt am Samstag Besuch aus dem Mittelfeld der Bundesliga. Sie können bei der Begegnung Borussia Dortmund gegen SC Freiburg live im TV und im Live-Stream dabei sein, wie tz.de* erklärt.
tz/mm
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