Was macht eigentlich Oliver Kahn? Ex-Bayern-Boss zieht es nach Saudi-Arabien
Oliver Kahn postet Fotos aus Saudi-Arabien. Der frühere Vorstandsboss des FC Bayern hatte früher eine Geschäftsbeziehung mit der arabischen Monarchie.
München – Vereinspatron Uli Hoeneß bewertete seine Arbeit letztlich kritisch. Am 27. Mai trennte sich der FC Bayern unmittelbar nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft vom damaligen Vorstandsboss Oliver Kahn – und das unter großem Getöse. Nachdem Präsident Herbert Hainer anfangs von Zwist und Unverständnis berichtet hatte, sollen die Wogen mittlerweile geglättet sein.
Oliver Kahn | |
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Geboren: | 15. Juni 1969 (Alter 54 Jahre) in Karlsruhe |
Vereine im Profibereich: | Karlsruher SC, FC Bayern München |
Karriereende: | Mai 2008 |
Zuletzt tätig als: | Vorstandsvorsitzender FC Bayern München (bis Mai 2023) |
Oliver Kahn: Ex-Boss des FC Bayern besucht Liga in Saudi-Arabien
Seither zog sich Kahn öffentlich zurück, ehe er sich am 27. August das 2:0 seines Heimatklubs KSC gegen Eintracht Braunschweig in seiner Geburtsstadt Karlsruhe im Stadion anschaute. Jetzt postete der 54-jährige Ex-Nationalspieler bei Instagram Fotos von einer fußballerischen Reise nach Saudi Arabien – was offenbar nicht jedem Fan gefiel.
„Wieder zurück in Riad. Neben dem Fußball nutzte ich die Gelegenheit, anzuhalten und mich umzusehen“, schrieb Kahn zu einem Posting aus der saudischen Hauptstadt: „Ich hatte ein außergewöhnliches Erlebnis.“
Die Kommentare zu diesem Foto fielen noch moderat und teils sehr freundlich aus. „Welcome to Saudi Arabia“, ist etwa mehrmals zu lesen. Das zweite Posting kam bei der Instagram-Gemeinde dagegen weniger gut an. Kahn dokumentierte seinen Besuch bei Al-Hilal SFC.
Ex-Bayern-CEO Oliver Kahn postet Instagram-Foto mit Neymar aus Saudi-Arabien
Der saudische Fußballklub hatte in der jüngsten Transferperiode Hunderte Millionen Euro in die Verpflichtung von Topspielern aus Europa investiert. Superstar Neymar von Paris Saint-Germain ließen sich die Saudis zum Beispiel 90 Millionen Euro Ablöse kosten, Rúben Neves kam für 55 Millionen Euro aus Wolverhampton und für den Mittelfeldspieler Sergej Milinkovic-Savic überwiesen die Araber kolportierte 40 Millionen Euro an Lazio Rom.
Kritiker in Europa sprechen davon, die Saudis würden den Transfermarkt weiter erhitzen, obwohl die Liga auf einem deutlich niedrigeren sportlichen Niveau sei. Kahn zeigte sich nun unter anderem lächelnd mit Neymar, der während seiner Zeit bei PSG als luxuriöser Problem-Profi galt – seine fußballerischen Fähigkeiten mal außen vor. „Im Rahmen meiner Reise besuchte ich die Klubs der Saudi Professional League. Vielen Dank an Al-Hilal SFC, das mich in ihrem legendären Klub beherbergt hat. Toller Moment, um Trainer, Spieler und ihren Superstar Neymar zu treffen“, schrieb Kahn zu dem Foto mit dem polarisierenden Brasilianer. Die Reaktionen folgten prompt.
Oliver Kahn: Ex-Boss des FC Bayern hatte Geschäftsbeziehung mit Saudi-Arabien
Ein Instagram-User schrieb: „Legendary Club also – ist ein Witz, oder?“ Ein anderer Nutzer kommentierte: „Legendary club? Ich bitte dich.“ Und noch ein User sah sich zu einer regelrechten Botschaft in den Kommentaren veranlasst: „Du bist mein absoluter Lieblingsspieler und für mich bester Keeper aller Zeiten, aber so einen Verein als ‚legendary‘ zu bezeichnen, ist ein Schlag ins Gesicht aller Traditionsvereine, die sich über Jahrzehnte etwas ‚Legendäres‘ aufgebaut haben. Von den Rahmenbedingungen und Menschenrechtsverletzungen in dieser Region mal ganz zu schweigen ... Echt enttäuschend, dass jemand wie du, der sich immer für Normen und Werte eingesetzt hat und Vorbild für viele warst/bist, jetzt für solch eine Liga Werbung macht!“
Kahn hält schon länger geschäftliche Kontakte nach Saudi-Arabien, das aus dem Westen angeblicher Menschenrechtsverletzungen beschuldigt wird. Im Oktober 2017 hatte das Unternehmen „Goalplay“ des Vize-Weltmeisters von 2002 einen Vertrag mit dem saudischen Verband zur Torhüterausbildung abgeschlossen. Später folgte sein Engagement in der Isarmetropole. Anfang August hatten Kahn und der FC Bayern seinen Vertrag als CEO an der Säbener Straße aufgelöst. Der frühere Weltklasse-Keeper soll laut Sport Bild vier bis fünf Millionen Euro Abfindung kassiert haben. (pm)