Kehrtwende bei Musiala: Deshalb wartete er so lange mit der Impfung
Jamal Musiala hat sich offenbar impfen lassen. Der Youngster des FC Bayern zögerte lange mit einer Impfung. Die Gründe für seine Bedenken.
München - Beim FC Bayern wird wieder geimpft. Zwei der fünf noch ungeimpften Spieler der Bayern sollen mittlerweile die erste Spritze erhalten haben. Dabei handelt es sich offenbar um Jamal Musiala und Serge Gnabry, wie der Kicker während des Champions-League-Spiels der Münchner in Kiew (2:1) am Dienstagabend vermeldete.
Damit bleiben Joshua Kimmich, Eric-Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance, wobei nach Informationen der Bild Kimmich und Cuisance ernsthaft eine Impfung gegen das Coronavirus in Erwägung ziehen. Musiala hat sich bereits zu diesem Schritt entschieden. Der Bayern-Youngster hatte zunächst Gründe dagegen und zögerte mit einer Impfung. In den letzten Wochen setzte jedoch ein Umdenken ein.
Jamal Musiala: Bayern-Youngster zögerte mit Impfung
Musiala hat sich dem Kicker zufolge zunächst an der offiziellen Empfehlung der Ständigen Impfkomission (STIKO) orientiert. Diese hatte bis zum August bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren eine Impfung für nicht nötig erachtet, weil die Gefahr von schweren Covid-Verläufen als gering erachtet wurde. Musiala wurde erst am 26. Februar volljährig.
Einige Fußballer sind verunsichert, was eine Impfung betrifft. Der eigene Körper ist das Kapital, das weiß jeder Leistungssportler. Auch Musiala musste sich mit der Situation auseinandersetzen und hat sich letztlich laut Kicker für die Impfung entschieden. Dafür holte er offenbar mehrere ärztliche Meinungen ein, unter anderem von Nationalmannschaftsarzt Prof. Dr. Tim Meyer und von Bayerns Mannschaftsarzt Prof. Dr. Roland Schmidt. Dazu kamen weitere Ärzte und Experten für Immunologie und Funktionelle Medizin, die Spitzensportler sowie Patienten mit Long-Covid und Impfschäden betreuen.

Jamal Musiala zieht Impfung vor
Der erst 18-jährige Musiala habe dem Bericht zufolge bereits im Spätsommer über die Impfung nachgedacht, als die Stiko ihre Impfempfehlung auf die Altersgruppe der zwölf- bis 17-Jährigen erweiterte. Das Problem: Die Saison war bereits in vollem Gange, eine Impfung während des Spielbetriebs hätte eine Pause nach sich gezogen.
Dazu soll es von Meyer und Arzt-Kollegen kürzlich ein gemeinsames Empfehlungsschreiben von DFL und DFB an die noch unschlüssigen oder nicht vollständig geimpften Bundesligaspieler gegeben haben. Der brisante Inhalt: Sie mögen ihre individuelle Impfentscheidung bitte in der Winterpause überdenken. Dies kam einer klaren Empfehlung gleich, es in diesem Zeitraum zu tun. Von einer Impfung in Hochleistungsphasen vor der Winterpause rieten Meyer und Kollegen in dem Schreiben klar ab.
Jamal Musiala zum Rückrundenstart voll geimpft - Bayern-Trainer Nagelsmann freut‘s
Nach all den Diskussionen um die ungeimpften Spieler in den letzten Tagen, erhielt Musiala nun doch die erste Impfung von einem der Mannschaftsärzte des FC Bayern. Der zweite Pieks dürfte dann in der Winterpause erfolgen, somit wäre Musiala zum Rückrundenstart am 7. Januar voll geimpft.
FCB-Trainer Julian Nagelsmann freute sich über die mutmaßlich impfwilligen Spieler. „Es wäre ein erster Schritt“, sagte der 34-Jährige nach der Partie in Kiew. „Bei Serge ein sehr guter, weil er auch schon genesen ist und daher auch früher vollständigen Impfschutz erlangt. Bei Jamal würde es ein bisschen dauern, aber man muss den ersten vor dem zweiten Schritt machen.“ Gnabry gilt nach einer Corona-Infektion im Frühjahr als genesen und bräuchte deshalb im Gegensatz zu Musiala nur eine Spritze. Nun wären Kimmich, Cuisance und Choupo-Moting als nächstes an der Reihe. (ck)