DFB brummt Bellingham Strafe auf: BVB-Star muss Schiri-Vorwurf teuer bezahlen
Im Eifer des Gefechts warf BVB-Star Jude Bellingham dem Schiedsrichter Felix Zwayer indirekt Spielmanipulation vor. Der DFB bestraft ihn nun dafür.
Frankfurt am Main - Das Topspiel und seine Nachwirkungen: Zahlreiche BVB-Protagonisten äußerten nach der Niederlage gegen den FC Bayern ihren Unmut über Schiedsrichter Felix Zwayer. Jude Bellingham brachte die Kritik auf ein neues Niveau. Auf ein unerlaubtes, wie sich jetzt herausstellte.
Bellingham wurde für den Satz „Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?“ zwar nicht gesperrt, muss aber eine Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro zahlen. Er kommt also mit einem blauen Auge davon. Die offizielle Begründung: „Unsportliches Verhalten“.
BVB-Star Jude Bellingham für Zwayer-Aussage bestraft
Im Kern hat der 18-Jährige, der trotz seines jungen Alters bereits als sehr reflektiert gilt, über Tatsachen gesprochen.
Felix Zwayer hatte im Zuge des Hoyzer-Skandals 2004 Schmiergeld angenommen und wurde in der Folge für sechs Monate gesperrt. Er habe zudem „die ihm bekannten Spielmanipulationen des Robert Hoyzer über einen längeren Zeitraum hinweg nicht an den DFB gemeldet“, heißt es im DFB-Urteil. Zwayer legte in der Folge trotzdem eine Traumkarriere hin, wurde Schiedsrichter des Jahres und pfeift seit Jahren international.

Die andere Seite der Medaille: Dem Schiedsrichter indirekt Betrug vorzuwerfen, ist nicht die feine englische Art. Denn so verständlich aller Ärger auf Dortmunder Seite ist - glasklare Fehler sind Zwayer nicht vorzuwerfen, Manipulation schon gar nicht. Denn vor dem vieldiskutierten Zweikampf zwischen Lucas Hernandez und Marco Reus stand Erling Haaland im Abseits, was wiederum vergleichsweise wenig diskutiert wurde. Dadurch erübrigt sich die Elfmeter-Debatte.
BVB - FC Bayern: DFB bestraft Jude Bellingham - Urs Meier kritisiert BVB-Youngster
Darauf wies auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Dienstag nochmal hin. Den Elfmeter für die Münchner nach dem Handspiel von Mats Hummels bewertete er als „Kann-Elfmeter“ und „hätte sich nicht beschwert, wenn der Elfmeter nicht gegeben worden wäre“.
Oliver Kahn rüffelte Bellingham für seine Äußerung. Auch der ehemalige Schweizer Spitzen-Schiedsrichter Urs Meier kritisiert Bellinghams Aussagen in seinem Podcast als „fies“ und „perfide“. „Auch wenn ich kein großer Freund von Felix Zwayer bin - das war ein dickes Brett.“ Er stellt aber auch klar: „Ich habe immer gesagt, dass mit mir als Schiri-Chef ein solcher Schiedsrichter nicht mehr in der Spitze gepfiffen hätte. Aber der DFB hat anders entschieden.“
Zwayer wird auch künftig Topspiele leiten - die Vergangenheit wird er aber wohl nie ganz abschütteln können. (epp)