Zudem merkte er mit einem Schmunzeln an: „Ich bin nicht nur ein Laptop-Coach. Ich mache mir auch Notizen mit einem Stift. Und danach kontrolliere ich meine Gefühle und Beobachtungen, indem ich mir die Daten anschaue.“ In Zukunft werde aus seiner Sicht vor allem die Analyse des Gegners immer wichtiger – und komplizierter.
Nagelsmann: „Als ich vor sechs Jahren als Bundesliga-Trainer angefangen habe, spielte fast jeder Gegner mit der gleichen Formation: 4-2-3-1. Es war nicht so kompliziert, sie zu analysieren. Jetzt spielt fast jeder Gegner einen anderen Stil. Zuverlässige Daten können bei der Analyse helfen und den Prozess einfacher machen.“
Leinwand: Unter Nagelsmann hat Hoffenheim als erster Bundesliga-Verein eine große Videowall in die tägliche Trainingsarbeit auf dem Platz eingebunden. Über diese konnte sein Trainerteam Situationen live korrigieren und den Spielern noch auf dem Rasen Lösungen mithilfe eines iPads anbieten.
In Leipzig hat Nagelsmann u.a. ein Kino für die Videoanalyse installieren lassen. Zudem plante er bei RB die Umgestaltung der Mannschaftskabine im Stadion. Sie wurde rund gemacht. Als Inspiration diente Nagelsmann die Kabine von Pep Guardiola (50) bei Manchester City. Mit dem Katalanen tauscht er sich gerne über Fußball aus.
Beobachtungsturm: Nagelsmann beobachtet die Trainingseinheiten seiner Mannschaft gerne aus der Vogelperspektive. 2019 ließ er dafür auf dem Leipziger Gelände einen sieben Meter hohen Gerüstturm installieren. Von dort hat er eine bessere Übersicht als auf dem Platz – vor allem, um an mannschaftstaktischen Inhalten zu arbeiten.
Übrigens: Von Konexon-Mitgründer Dr. Maximilian Schmidt wurde er auf eine Zukunft mit Reality-Brille mit Live-Daten-Anzeige angesprochen. Nagelsmann augenzwinkernd: „Brillante Idee. Es ist wichtig, die Daten so schnell wie möglich zu bekommen.“