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Wie tief ist der Graben beim FC Bayern? Neuer-Aktion lässt aufhorchen - Nagelsmann mahnt

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Von: Patrick Mayer

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Torwart des FC Bayern: Manuel Neuer.
Torwart des FC Bayern: Manuel Neuer. © IMAGO / Sven Simon

Beim FC Bayern kehrt vor dem Champions-League-Kracher bei Paris Saint-Germain nicht wirklich Ruhe ein. Manuel Neuer bleibt offenbar der Allianz Arena fern. Und Julian Nagelsmann äußert sich kritisch.

München - Der FC Bayern gewinnt gegen den VfL Bochum klar 3:0 (1:0) und dennoch wirkt die Stimmung beim deutschen Bundesliga-Rekordmeister verhalten. Das polarisierende Interview von Kapitän Manuel Neuer hat offensichtlich Spuren hinterlassen.

FC Bayern: Angespannte Lage zwischen Julian Nagelsmann und Manuel Neuer

Der angebliche Zwist zwischen Trainer Julian Nagelsmann und Neuer ist nun um eine Episode reicher. Denn: Als die Bayern die Bochumer weitgehend souverän bezwangen, fehlte einer in der Münchner Allianz Arena: Der 36-jährige Torhüter Neuer. Wie die Bild berichtet, blieb sein Parkplatz leer und der derzeit verletzte Weltmeister (Unterschenkelfraktur) war nicht im Stadion.

Der Grund für sein Fernbleiben ist nicht bekannt. „Was ich mit Spielern intern bespreche, bleibt intern“, hatte Nagelsmann vor dem Bochum-Spiel zu einer Aussprache mit Neuer unter der Woche gesagt und gebeten, die Sache nun „ruhen zu lassen“ und zu „beerdigen“. Was sich so einfach umsetzen lässt?

Im Video: Nagelsmann über Gespräch mit Neuer - „Das Thema beerdigen“

Ausgerechnet vor dem Achtelfinal-Kracher der Champions League bei Paris Saint-Germain (Dienstag, 21 Uhr, bei tz.de im Live-Ticker) wirkt die Atmosphäre bei den Münchnern überschaubar. Nagelsmann war am Samstag in der Pause eigenen Angaben zufolge nur eineinhalb Minuten bei seiner Mannschaft in der Kabine. Was Bayern-Star Leon Goretzka hinterher als „untypisch“ bezeichnete. Leroy Sané machte zudem bei seiner Auswechslung einen gefrusteten Eindruck. Und dann sind da eben die ständigen Diskussionen um das Arbeitsverhältnis zwischen Trainer und Kapitän.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann: „Die Causa Manuel Neuer ist nicht geschlossen“

„Die Causa Manuel Neuer ist nicht geschlossen. Das kann man jetzt zweideutig verstehen. Die Thematik ist geschlossen. Wir müssen nach vorne schauen. Ich erwarte von ihm, dass er das Team und mich unterstützt. Da gilt es jetzt, einen Haken dran zu machen“, sagte Nagelsmann vor der Partie gegen den VfL bei Sky: „Es geht darum, dass er fit wird. Fußball ist ein Teamsport. Die Zukunft ist für Manu sehr wichtig, für mich sehr wichtig und vor allem für den FC Bayern sehr wichtig.“ Deutlich waren diese Worte, die Neuer wohl aus der Ferne zur Kenntnis nahm.

Die Zukunft ist für Manu sehr wichtig, für mich sehr wichtig und vor allem für den FC Bayern sehr wichtig.

Trainer Julian Nagelsmann

Unter der Woche hatte Nagelsmann zur Verpflichtung des neuen Torwarttrainers Michael Rechner gesagt: „Es ist immer gut, wenn man schon mal zusammengearbeitet hat. Es gibt Trainer, die bringen acht, neun Leute mit zu einem Club. Das hat auch einen Sinn. Je größer der Club, um so mehr Haie schwimmen um dich rum. Und da ist es nicht schlecht, wenn du im Schwarm in der Mitte bist und außen sind noch ein paar Pufferfische. Es ist sinnvoll, Leute zu haben, die ähnlich denken.“ Rechner gilt als Vertrauter des Bayern-Trainers, während dieser auf die Entlassung von Vorgänger Toni Tapalovic hingewirkt haben soll - einem engen Freund Neuers, was die öffentlichen Spannungen erst ausgelöst hatte.

FC Bayern reist nach Paris - Thema Manuel Neuer reist mit

Dass der Kapitän ausgerechnet vor dem wichtigsten Spiel des Jahres nicht bei der Mannschaft ist, ist trotz seiner komplizierten Unterschenkelfraktur ungewöhnlich. Es gibt sicherlich Angenehmeres als auf Krücken durch die Allianz Arena zu humpeln.

Während der Bayern-Tross nach Paris aufbricht, wird Neuer wohl an der Säbener Straße in München und in seiner Heimat am Tegernsee weiter am Comeback arbeiten. Was er losgetreten hat beim Rekordmeister, dürfte die Bayern indes mit in die französische Hauptstadt begleiten. (pm)

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