Von BVB-Leader bis Madrid-Star: Sechs Spieler würden dem FC Bayern jetzt helfen
Der FC Bayern sucht in der Krise Verstärkungen. Jude Bellingham, Niclas Füllkrug, Randal Kolo Muani - wer in den Fokus der Münchner Kaderplaner rückt.
München - So kann es nicht weitergehen. Und so wird es beim FC Bayern auch nicht weitergehen.
FC Bayern: Münchner arbeiten unter Thomas Tuchel an neuem Kader
Nach nur zwei Siegen aus den letzten sieben Pflichtspielen (Stand 24. April) kritisierte Sky-Experte Dietmar „Didi“ Hamann nun auch den neuen Bayern-Trainer Thomas Tuchel.
Fakt ist: Die Münchner werden unter Tuchel ihren Kader ausmisten. Bleibt die Frage, wer die FCB-Truppe wirklich verstärken könnte. tz.de macht sechs Vorschläge.

Josko Gvardiol: WM-Dritter empfiehlt sich in Leipzig für den FC Bayern
Josko Gvardiol (RB Leipzig) ist neben Bayerns Matthijs de Ligt und Mats Hummels (Borussia Dortmund) aktuell wahrscheinlich formstärkster Innenverteidiger der Bundesliga. Seit Monaten.
Auch, wenn der Kroate mit seiner Zweikampfquote insgesamt (61,56 %, Stand 24. April) laut Spiegel hinter den Topspielern Nico Schlotterbeck (BVB, 66,75 %), dessen Bruder Keven Schlotterbeck (VfL Bochum, 66,67 %) und Konstantinos Mavropanos (VfB Stuttgart, 66,29 %) bleibt.
Der 21-jährige Abwehrmann, der WM-Dritter wurde, hat eine sehr selbstbewusste Präsenz auf dem Platz. Trotz 75 Millionen Euro Marktwert (Quelle transfermarkt.de) wäre er wohl vergleichsweise günstig zu haben.

Antonio Rüdiger: Gehört Deutschlands Weltklasse-Verteidiger zum FC Bayern?
Da der Zeitpunkt für die Rückkehr von Lucas Hernández nach Kreuzbandriss ungewiss ist, bräuchten die Bayern wegen des Leistungseinbruchs von Dayot Upamecano zumindest wohl einen weiteren Innenverteidiger. Bedenklich: Der Franzose gewann beim 1:3 (1:0) der Münchner in Mainz laut Kicker nur schwache 30 Prozent seiner Zweikämpfe.
Beim Champions-League-Aus gegen Manchester City war Upamecano völlig von der Rolle. Einmal mehr rückt Deutschlands einziger Weltklasse-Verteidiger in den Fokus: Antonio Rüdiger von Real Madrid. Der 30-jährige Berliner ist bei den „Königlichen“ Stammspieler. Das war er auch unter Tuchel, der ihn sehr schätzen soll, beim FC Chelsea. Einzig: Rüdiger hat Vertrag bis Sommer 2026. Was den Verhandlungsspielraum der Bayern bei einer Ablöse einschränken würde.

Jude Bellingham: BVB-Superstar brächte neue Impulse für das Mittelfeld
Auch, weil die Transferbilanz von Sportvorstand Hasan Salihamidzic tiefrot ist, sind die Möglichkeiten bei Ablösen im obersten Regal für den deutschen Bundesliga-Rekordmeister limitiert - bei einem Umlaufvermögen von rund 264 Millionen Euro (Stand Oktober 2022). Was die Chancen auf ein Engagement von BVB-Superstar Jude Bellingham dämpft.
Weil Joshua Kimmich in der Schaltzentrale teils verbissen agiert und Leon Goretzka sehr verletzungsanfällig ist, wären Impulse für das defensive Mittelfeld von Nöten. transfermarkt.de beziffert den Marktwert des 19-jährigen Engländers (Vertrag bis 2025), der eine Riesen-Bundesliga-Saison spielt, auf 120 Millionen Euro.
Kaum wahrscheinlich, dass die Bayern mit den finanzstarken Briten mithalten könnten. Dabei wäre Bellingham mit seinem Selbstverständnis wohl genau jener Spieler, den die Münchner bräuchten.

Niclas Füllkrug: Werders „Lücke“ würde Fans des FC Bayern besänftigen
Gebrauchen könnten die Bayern auch einen Knipser. Die Torschützenliste der Bundesliga führte, Stand 24. April, Niclas Füllkrug von Werder Bremen mit 16 Treffern an.
Füllkrug zum FC Bayern? „Ich verstehe mich mit den Jungs sehr gut. Ich kann mich mit der Art und Weise, wie sie Fußball spielen, total identifizieren“, sagte der 30-jährige Norddeutsche jüngst der Bild am Sonntag auf die Frage, ob er sich mit den Bayern-Stars im DFB-Team schon mal über einen möglichen Transfer unterhalten habe.
Ein Wechsel gilt als nicht unwahrscheinlich. Bonus: Eine Verpflichtung von Kult-Kicker „Lücke“, wie er genannt wird, könnte die mit der Klubführung chronisch unzufriedene „Südkurve“ besänftigen.

Randal Kolo Muani: Ein Eintracht-Shootingstar für den FC Bayern?
Ein Stürmer allein dürfte aber nicht genügen, um mit einem Jahr Verspätung den Abgang von Robert Lewandowski (FC Barcelona) abzufangen. Zwei Angreifer von Top-Niveau würden die zuletzt stark leidende Torgefahr deutlich beleben.
Am besten Angreifer, die vom Spielstil unterschiedlich sind und die Gegner so vor größere Aufgaben stellen. Randal Kolo Muani ist kein klassischer Strafraumstürmer wie Füllkrug. Der Goalgetter von Eintracht Frankfurt (13 Saison-Tore) kommt mit seiner Explosivität sowie Schnelligkeit mehr aus der Tiefe und über das Umschaltspiel.
Am 5. August 2022 zeigte der 24-jährige Angreifer bei seiner Bundesliga-Premiere just in der Münchner Allianz Arena, was er drauf hat. Beim 1:6 der Eintracht erzielte der Franzose das einzige Tor der Hessen. Anhand seiner Bewegungsabläufe ließ sich sein Können erahnen. Einzig: Auch bei Kolo Muani dürften englische Klubs und Paris Saint-Germain die Ablösesumme in die Höhe treiben, da aus Frankreich zu vernehmen ist, dass PSG künftig verstärkt auf junge französische Spieler setzen will.

Romelu Lukaku: Kommt ein Weltklasse-Mittelstürmer von Chelsea zum FC Bayern?
Seit Jahren hält sich das Transfergerücht, Romelu Lukaku könnte einer für den FC Bayern sein. Beim jüngsten 3:2 (2:1) der Belgier gegen Deutschland erzielte Lukaku nicht nur das zwischenzeitliche 2:0. Der wuchtige Mittelstürmer war mit seiner bulligen Physis für die deutsche Defensive überhaupt nicht zu halten.
Im Vereinsfußball läuft es für den 29-jährigen Angreifer nicht ganz so überragend. DIE Chance für die Bayern? Beim FC Chelsea fand der Stürmerstar überhaupt nicht zu seiner Rolle, weswegen die kaufwütigen Londoner den belgischen Nationalspieler an Inter Mailand verliehen haben. Mit den Norditalienerin steht er zwar im Champions-League-Halbfinale - im Gegensatz zu den Bayern.
In der Serie A hat er in dieser Saison aber erst fünf Tore erzielt - und er kam in der Königsklasse (drei Tore) zuletzt viermal in Folge nur von der Bank. Lukaku nach München? Ein solches Gedankenspiel wurde aus der Säbener in den vergangenen Jahren nie dementiert. (pm)