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„Kann machen, was er will“: Lothar Matthäus springt Gucci-Gnabry wegen Paris-Posse zur Seite

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Von: Antonio José Riether

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Serge Gnabry geriet nach seinem Besuch bei der Fashion Week in Paris in die Kritik. Lothar Matthäus verteidigt den Bayern-Spieler für dessen Ausflug.

München – Auch im zweiten Bundesliga-Spiel im neuen Jahr blieb der FC Bayern sieglos. Beim 1:1-Remis am Dienstagabend gegen den 1. FC Köln stand der Münchner Offensivmann Serge Gnabry, der zuletzt einen trainingsfreien Tag bei der Fashion Week in Paris verbracht hatte, besonders im Fokus. Nach seinem unglücklichen Auftritt gegen die Kölner wurde die Kritik am Nationalspieler nur lauter, auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic schaltete sich ein. Sein ehemaliger Mitspieler Lothar Matthäus hingegen verteidigte Gnabry nun.

Serge Gnabry
Geboren: 14. Juli 1995 in Stuttgart
Vertrag beim FC Bayern bis: 30. Juni 2026
Pflichtspiele für den FC Bayern: 196 (74 Tore)
Länderspiele: 39 (21 Tore)

Serge Gnabry: Nagelsmann forderte Reaktion nach Paris-Trip – Salihamidzic übt scharfe Kritik

Bayern-Star Gnabry erlebte am Dienstag einen Abend zum Vergessen. Nach dem frühen Kölner Führungstreffer konnte er sich kaum durchsetzen und wurde bereits zur Halbzeit für seinen Konkurrenten Kingsley Coman ausgewechselt. Bereits bei der Pressekonferenz vor der Partie hatte sich Julian Nagelsman zu den Freizeitaktivitäten seines Spielers geäußert und „die richtige Antwort auf dem Platz“ gefordert.

Nachdem diese ausgeblieben war, musste sich der modeaffine Flügelspieler die Kritik seines Sportvorstandes gefallen lassen. Hasan Salihamidzic wurde nach Abpfiff in der Mixed Zone, angesprochen auf Gnabrys Paris-Abstecher, deutlich. „Das ist amateurhaft. Das ist genau das, was ich nicht mag“, meinte der 46-Jährige. „Ein freier Tag ist da, um sich auszuruhen, um dann im nächsten Spiel wieder Gas geben zu können“ und nicht um „irgendwo herumzuturnen“, ergänzte der Bosnier, der zudem eine Aussprache mit dem Profi ankündigte, die am Mittwoch stattfand.

Lothar Matthäus verteidigt Serge Gnabry für dessen Kurzurlaub

Salihamidzics mahnende Worte in Richtung Gnabry sind als Warnung zu verstehen. Angesichts der ausbaufähigen Ergebnisse und der kürzlichen Entlassung von Torwarttrainer Toni Tapalovic ist der Bayern-Sportvorstand derzeit darum bemüht, die Ruhe und das Selbstverständnis beim Rekordmeister wiederherzustellen. Gerade vor dem wichtigen Spiel am Samstagabend gegen den Tabellenzweiten Eintracht Frankfurt.

Der ehemalige Bayern-Profi Lothar Matthäus kann den Ärger um den Kurzurlaub des 27-Jährigen dennoch nicht nachvollziehen. Der Sky-Experte äußerte sich zuletzt gegenüber seinem Arbeitgeber zur Causa Gnabry und verteidigte den Spieler für dessen Ausflug. Sein Standpunkt: Wenn bezüglich der Freizeitgestaltung keine Regeln im Vertrag verankert sind, kann der Akteur frei über diese entscheiden.

Serge Gnabry verbrachte seinen freien Tag im Ausland, Lothar Matthäus sieht kein Fehlverhalten des Nationalspielers.
Serge Gnabry (l.) verbrachte seinen freien Tag im Ausland. Lothar Matthäus sieht darin kein Fehlverhalten des Nationalspielers. © Eibner/Sven Simon/imago

Serge Gnabry: Lothar Matthäus sieht keine „klaren Richtlinien“ – und somit kein Vergehen

„Wenn das nicht drin steht und ich habe einen freien Tag, dann kann ich machen, was ich will“, wurde Matthäus vom Pay-TV-Sender zitiert. „Da müssen sie klarere Richtlinien setzten, dass sie keinen Spielraum geben. Wenn ich keinen Spielraum gebe, dann habe ich diese Diskussion nicht“, fügte er hinzu.

Erst im Dezember hatte sich Manuel Neuer beim Skitourengehen in seinem Urlaub schwer verletzt, woraufhin eine Diskussion über die Freizeitbeschäftigung von Fußballprofis entfachte. Serge Gnabry, der nicht zum ersten Mal auf einer Modeshow zu Gast war, wird seine Trips in Zukunft wohl im Voraus abklären – auch wenn er Rückendeckung von Rekordnationalspieler bekommt. (ajr)

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