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FC Bayern: Salihamidzic, Kahn, Rummenigge - Wen meint Neuer mit der Maulwurf-Kritik?

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Trainingslager FC Bayern München in Doha
Trainingslager FC Bayern München in Doha © picture alliance/dpa / Peter Kneffel

Manuel Neuer ist verärgert, weil beim FC Bayern München Interna aus Vertragsverhandlungen nach außen dringen. Doch auf wen zielt seine Kritik - Hasan Salihamidzic, Oliver Kahn oder Karl-Heinz Rummenigge? Eine Analyse.

München - „Das ärgert mich. Das kenne ich so nicht beim FC Bayern.“

Mit diesem Satz sorgte Weltmeister Manuel Neuer* für ein mittelschweres Beben im Fußball-Kosmos seines Arbeitgebers an der Säbener Straße in München.

Manuel Neuer ist verärgert über den FC Bayern München

„Wenn jetzt Sachen offenbar gezielt nach außen getragen werden, ist das auch etwas, das den Bereich ‚Wertschätzung‘ angeht“, meinte der 34-jährige Nationaltorwart in einem Interview mit der Bild.

„Es ist schon irritierend, dass Gesprächsinhalte in den Medien auftauchen“, legte sein Berater Thomas Kroth gegen die Bayern nach. 

„Ich bin bei den Gesprächen nicht dabei, das macht ja Thomas. Darum kann und will ich nicht mit dem Finger auf einzelne Personen zeigen“, erklärte Neuer und meinte vielsagend: „Aber der Personenkreis dort ist ja überschaubar“.

FC Bayern München: Gespräch zwischen Kahn, Salihamidzic und Neuer-Berater

Überschaubar klein also. Laut Bild gab es ein 48 Minuten langes Gespräch zwischen Spieleragent Kroth mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic und dem neuen Vorstand Oliver Kahn. 

Medienberichten zufolge soll Neuer 20 Millionen Euro jährlich fordern - und eine Vertragslaufzeit bis 2025. Und das mit mittlerweile 34 Jahren.

Dass dies überhaupt an die Öffentlichkeit kam, stößt dem Weltmeister offensichtlich sauer auf. Doch auf wen zielt Neuers Maulwurf-Kritik? Auf Salihamidzic? Auf Kahn?* Gerade der einstige Weltklasse-Torwart - im Januar in den Vorstand berufen - soll eine solch lange Laufzeit ablehnen, heißt es. 

FC Bayern: Oliver Kahn längst in Transfer- und Kader-Themen eingebunden

„Natürlich, da war er dabei und hat auch einen wichtigen Beitrag dazu geleistet. Er hat sich den Spieler – das ist heutzutage durch die digitale Welt ja möglich – angeschaut und sich mit ihm detailliert auseinandergesetzt. Olli war absolut dafür, dass wir den Spieler verpflichten“, erzählte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge unlängst der tz* und dem Münchner Merkur* über die Rolle Kahns beim Leihgeschäft mit Real Madrid zu Alvaro Odriozola.

Auch rund um die Vertragsverlängerung mit Thomas Müller (bis 2023) und Cheftrainer Hansi Flick (bis 2023) positionierte der Rekordmeister den 50-Jährigen auffallend offensiv bei Social Media - die Botschaft dahinter: Kahn hat schon nach kürzester Zeit viel zu melden.

FC Bayern: Verpflichtung von Alexander Nübel stieß Manuel Neuer sauer auf

Bei seiner „Vorstellung“ Anfang Januar hatte sich Kahn zudem schwer angetan von Schalke-Keeper Alexander Nübel gezeigt, dessen Verpflichtung durch die Münchner (ab Juli) das Verhältnis zwischen Stammtorwart Neuer und dem FC Bayern* überhaupt erst ins Wanken gebracht haben soll.

„Wir alle wissen, was Nübel für ein Talent ist. Es war eine sehr kluge, strategische Entscheidung, so einen großartigen Torwart zu verpflichten, wenn er verfügbar ist", meinte Kahn damals zum öffentlich viel diskutierten Wechsel des früheren U21-Nationaltorwarts nach dieser Saison.

Kaum zu überwinden: Weltmeister Manuel Neuer im Tor des FC Bayern.
Kaum zu überwinden: Weltmeister Manuel Neuer im Tor des FC Bayern. © dpa / Peter Kneffel

Kahn betonte seinerzeit, dass der 23-jährige Nübel „sich als künftige Nummer eins sieht, aber auch vorher von Manuel Neuer lernen will. Seine Entscheidung ist extrem mutig“.  

Und er erklärte damals, dass Transfer-Fragen „erstmal die Verantwortung von Hasan Salihamidzic“ seien.

FC Bayern München: Oliver Kahn steht wohl über Hasan Salihamidzic

Doch erst kürzlich berichtete die Bild davon, dass der frühere Nationaltorwart, der fest als Rummenigge-Nachfolger eingeplant ist, seinem Sportdirektor eine regelrechte Boss-Ansage gemacht habe*. 

Rummenigge* selbst überlässt das operative Geschäft nach dem Rückzug von Uli Hoeneß offenbar seinem Nachfolger und dem künftigen Sportvorstand Salihamidzic - der Bosnier soll bald befördert werden.

In dieser Gemengelage spricht vieles dafür, dass die Causa Neuer die erste ganz große Bewährungsprobe für den künftigen Bayern-Boss wird. Lektion eins: „Wie moderiere ich eine Maulwurf-Diskussion rund um meinen Klub, wenn ich selber mittendrin bin.“

Nun hat sich auch eine Bayern-Legende zu dem Neuer-Zoff geäußert und klar Stellung bezogen. Die Bayern-Verantwortlichen basteln derweil weiter am Kader - und erkundigten sich offenbar bei Real Madrid nach einem Spieler.

Patrick Mayer

*tz.de und merkur.de sind Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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