Babbel nimmt Nagelsmann nach Bayern-Aus auseinander: „Das ist dumm“
Markus Babbel nimmt seinen früheren Verein in Schutz: Die Schuld an der Entlassung von Julian Nagelsmann sieht der EM-Champion von 1996 nicht beim FC Bayern, sondern beim Trainer.
München – Ex-Nationalspieler und Ex-Bayern-Star (1991-2000) Markus Babbel bezieht klar Stellung im Fall „FC Bayern vs. Julian Nagelsmann“. In einem Video-Statement auf ran.de schlägt sich das frühere Defensiv-Ass auf die Seite seines ehemaligen Arbeitgebers – und kommentiert das Nagelsmann-Verhalten mit deutlichen Worten.
| Markus Babbel |
| Geboren am 8. September 1972 in München |
| Stationen als Profi: FC Bayern, Hamburger SV, FC Liverpool, Blackburn Rovers, VfB Stuttgart |
| 51 Einsätze für die deutsche A-Nationalmannschaft |
| Stationen als Trainer: VfB Stuttgart (Teamchef), Hertha BSC, TSG Hoffenheim, FC Luzern, Western Sydney Wanderers |
Markus Babbel kritisiert Nagelsmann-Verhalten
Insbesondere der Skiurlaub von Julian Nagelsmann nach der Niederlage gegen Leverkusen sorgt bei Babbel für Unverständnis. „Was macht ein Trainer, wenn es gerade nicht so rund läuft und er gerade mit einer Niederlage nach Hause kommt, beim Skifahren? Das hat mich eher verwundert“, erklärt der gebürtige Münchener in dem Clip.
Zugleich kann Markus Babbel nicht mit der teils geäußerten Erwartungshaltung konform gehen, Oliver Kahn oder Hasan Salihamidzic hätten Nagelsmann am Urlaubsort aufsuchen und mit der Kündigung persönlich konfrontieren müssen: „Wo kommen wir dahin? Das ist ein hoch bezahlter Angestellter, der die maximale Leistung für den FC Bayern bringen muss.“
„Erschütternd“, „dumm“ – Babbel hält Nagelsmann-Urlaub für falsch
Der Ex-Bayern-Trainer, sagt Babbel, hätte die Leverkusen-Pleite mit den FCB-Verantwortlichen aufarbeiten müssen: „Dann gehe ich erstmal in den Urlaub, da hat es mich fast von der Couch gehauen, wo ich das gehört habe – das fand ich eher erschütternd.“
Weiterhin macht Babbel seinem Ärger ganz deutlich Luft und kritisiert die aus seiner Sicht gegebene Grundhaltung Nagelsmanns: „Es passt ein Stück weit zu Julian Nagelsmann. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er dazulernen will. Er hat gesagt, er ist so wie er ist und wenn es einem nicht passt, dann muss er Konsequenzen ziehen. Das ist dumm, weil du musst doch als Trainer vom FC Bayern tagtäglich dazuzulernen.“
Babbel: Bayern noch eine Nummer zu groß für Nagelsmann
Abschließend ist sich Markus Babbel sicher, dass Nagelsmann etwas zu abgehoben agiert habe: „Du darfst dich nicht über die Mannschaft stellen oder meinen, du bist wichtiger als die Mannschaft.“ Generell sei der Rekordmeister aus München wohl noch eine „Nummer zu groß“ für den 35-jährigen Coach gewesen.
Die Trennung des FC Bayern von Nagelsmann schlug im Nachgang hohe mediale Wellen. Kritik an den Münchnern kam vor allem von Lothar Matthäus, Uli Hoeneß wiederum bemängelte ebenfalls den Ski-Trip des Tuchel-Vorgängers.