1. tz
  2. Sport
  3. FC Bayern

Kommentar zur Medien-Schelte: Goretzka macht es sich zu leicht

Erstellt:

Von: Manuel Bonke

Kommentare

Mit seiner pauschalen Medienschelte offenbart Leon Goretzka mangelnde Selbstkritik, vor allem da die Hauptlast auf der Führungsetage liegt. Ein Kommentar.

München – Leon Goretzka kritisierte nach dem 2:0 gegen Hertha BSC die öffentliche Berichterstattung über den FC Bayern („Spieler werden komplett kaputtgemacht medial. Helfen tut es mit Sicherheit nicht“) – und offenbart damit das größte Problem des deutschen Rekordmeisters: Viele vermeintliche Führungsspieler sind nicht mehr kritikfähig. Daran ändert auch seine halbherzige Entschuldigung nichts.

Leon Goretzka
Geboren6. Februar 1995 in Bochum
Bisherige VereineVfL Bochum, FC Schalke 04, FC Bayern München\t
A-Länderspiele50 Einsätze

Goretzka überrascht mit pauschaler Kritik, obwohl die Führungsetage die Konsequenzen spürt

Es ehrt den Nationalspieler, dass er sich vor Teamkollegen wie Serge Gnabry, Leroy Sané oder Sadio Mané stellt. Doch der Zeitpunkt und die Art und Weise der pauschalen Medienkritik überraschen. Der formschwache Mittelfeldmann macht es sich zu einfach.

Statt sich an die eigene Nase zu fassen, werden Außenstehende für die Talfahrt im Fußballjahr 2023 verantwortlich gemacht. Dabei
sind es vor allem die Verantwortlichen aus der Führungsetage um Geschäftsführer Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic, die für die schwierigen Zeiten an der Säbener Straße den Kopf hinhalten müssen.

tz-Chefreporter Manuel Bonke hat eine deutliche Meinung zur Medien-Kritik von Bayern-Star Leon Goretzka.
tz-Chefreporter Manuel Bonke hat eine deutliche Meinung zur Medien-Kritik von Bayern-Star Leon Goretzka. © Imago / Eibner / Klaus Haag

Der FC Bayern in der Krise - ist Leon Goretzka selbstkritisch genug?

Die Spieler, die Jahr für Jahr Gehälter in zweistelliger Millionen-Höhe einstreichen, sind bisher verhältnismäßig glimpflich davongekommen. Wenn jemand schlecht spielt oder das Verhalten außerhalb des Platzes Fragen aufwirft, darf das auch klar benannt werden.

Goretzka, der sich und seinen muskulösen Körper gerne öffentlichkeitswirksam inszeniert, sollte seine aktuelle Leistungsform ebenfalls kritisch hinterfragen – und sich die Aussagen von Sportvorstand Hasan Salihamidzic zu Herzen nehmen: „Wir sind alle gut beraten, selbstkritisch zu sein und Kritik auch anzunehmen.“ Im Falle von Goretzka taucht jedoch die Frage auf, welche Rolle sein Umfeld in Sachen Kritikfähigkeit spielt.

Stimmungsmache gegen Kimmich? Goretzkas PR-Berater löscht umstrittenen Post

Raphael Brinkert, der den Spieler in PR- und Marketingfragen berät, postete am Tag nach dem Champions-League Aus gegen Manchester City auf Twitter zwei Aufstellungen und schrieb dazu: „Mit diesen Aufstellungen haben die Bayern die Champions League gewonnen und das Finalturnier dominiert. Fällt euch was auf?“ Die erste Auffälligkeit war, dass Goretzka im Mittelfeldzentrum neben Thiago auflief – und Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger spielte.

Macht der Goretzka-Vertraute im Hintergrund etwa Stimmung gegen Mittelfeldchef Kimmich? Oder was möchte er mit solch einer Aktion bezwecken? Es trägt sicherlich nicht dazu bei, dass es im lärmenden Verein hinter den Kulissen ruhiger zugeht. Mittlerweile hat Brinkert den Post übrigens wieder gelöscht…

Auch interessant

Kommentare