Reihe „Mia san Mia“
Bayern-Trikot ist europaweit die Nummer Eins - Version von 2030 in Blau-Weiß?
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Der FC Bayern und seine roten Dressen - legendär. Die Jerseys sind europaweit die Nummer eins. Wie kommt es zum Trikot-Boom?
München - Die Fußballwelt im Umbruch. In England und Europas Süden verändern Oligarchen und Schuldenbarone mit Milliardeninvestitionen die Spielregeln. In Europas Spitzenfußball gibt es nur noch eine Konstante, die sich von diesem Geschäftsgebaren distanziert – und trotzdem herausragende Erfolge feiert: den FC Bayern München. In der tz-Serie „Mia san mia – wie der FC Bayern Tradition & Zukunft verbindet“ blicken wir hinter die Kulissen und zeichnen nach, wie die Bayern auch in Zukunft bestehen können. Mit den Fußball-Profis, den Basketballern oder als Eigentümer der Allianz Arena. Heute: Oliver Brüggen, PR Direktor bei Adidas, über den Trikot-Boom beim Rekordmeister und die Pläne des Ausrüsters für die Zukunft.
Trikotverkäufe: Bayern liegt vor Real Madrid und dem FC Liverpool
Der FC Bayern ist im europäischen Wettbewerb auch in Sachen Trikot-Verkäufe spitze: Im abgelaufenen Jahr hat der deutsche Rekordmeister 3,25 Millionen Jerseys verkauft – so viel wie kein anderes Team in Europa. Auf Platz zwei folgen Real Madrid mit 3,05 Millionen und der FC Liverpool mit 2,45 Millionen Exemplaren. Mit Borussia Dortmund ist ein weiterer Bundesligist in den Top-Zehn vertreten: Der BVB kommt auf 1,22 Millionen verkaufte Trikots. Damit liegen die die Schwarz-Gelben unter anderem vor Paris Saint-Germain, die mit Lionel Messi zwar einen echten „Topseller“ vergangenen Sommer verpflichtet, jedoch „nur“ 1,18 Mio. Trikots verkauft haben.
Aber warum ist das Bayern-Dress weltweit so begehrt? „Neben der sportlichen Erfolgsserie und der Internationalisierungsstrategie hilft dabei auch wesentlich, dass mit Ausrüster Adidas einer der Big Player der Sportartikel-Branche an seiner Seite steht und dieser außerdem über ein weltweites Distributionsnetz verfügt“, erklärt der renommierte PR- und Marketing-Experte Dr. Peter Rohlmann. Allerdings würden laut Rohlmann die Wachstumsraten beim Merchandising und beim Trikotabsatz – unterteilt in verschiedene Zeitperioden der letzten 20 Jahre – zeigen, „dass nicht nur aufgrund der aktuellen Pandemie die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Gerade der letzte Fünf-Jahres-Zeitraum zeigt gewisse Anzeichen einer Marktsättigung, die zudem seit Frühjahr 2020 durch Corona verstärkt worden sind.“
PR Direktor Brüggen: „Qualitativ hochwertige Produkte stehen im Vordergrund“
Die Ansprüche an den FC Bayern und Partner Adidas in Sachen Trikot sind in den vergangenen Jahren größer geworden: Man will auf dem Platz nicht nur gut aussehen, sondern auch etwas Gutes tun. Das Thema Nachhaltigkeit spielt und wird auch in den nächsten Jahren eine immer entscheidendere Rolle spielen.
Wie der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach dieses Thema in Zukunft angehen will, erklärt Oliver Brüggen (54) in seiner Funktion als PR Direktor der tz:
Und das kommt an – bei den Stars und Millionen Fans in aller Welt.
FC Bayern: Experte entwirft Trikot der Zukunft
Er ist DER Trikotexperte des FC Bayern: Raimund Simmet sammelte in seinem Buch „Alle Bayern-Trikots“ sämtliche Leiberln des Klubs ab 1900. Für die tz hat der 53-Jährige entworfen, wie mögliche Bayern-Trikots 2030 aussehen könnten (siehe Fotos oben). Der Vereinsschriftzug auf Englisch, den Ärmel ziert das Logo der (fiktiven) European Football League. „In ein paar Jahren wird da kein Weg dran vorbeigehen“, prophezeit Simmet. Und auch wenn der Rückzug des FCB aus der Bundesliga vielen wehtun wird: „Man muss sich irgendwann überlegen, ob man Spitzenfußball oder Provinzkick sehen will.“ Ähnlich viel Konfliktpotenzial also wie der blau-weiße Entwurf zum dann 130. Jubiläum in Anlehnung an das gleichfarbige Trikot des Klubs im Jahr 1900...
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