Rotation gegen Bochum? Tuchel deutet Startelf-Einsatz von de Ligt an
Der FC Bayern befindet sich inmitten einer Englischen Woche, am Samstag kommt der VfL Bochum. Ein Spieler hofft besonders auf seine Chance in der Startelf.
München – Als Thomas Tuchel am Freitag das Podium an der Säbener Straße betrat, hatte Julian Nagelsmann die gut 300 Kilometer Luftlinie entfernte Bühne gerade verlassen. Zeitlich waren die Pressekonferenzen – eine zur Vorstellung des neuen Bundestrainers beim DFB, eine für die Einschätzungen zum kalten Herbstkick am Samstag in München – bestens abgestimmt. Allerdings war das dem Bayern-Trainer: herzlich egal. Ob er den Auftritt seines Vorgängers beim FC Bayern gerade verfolgt hätte? „Nein“, sagte Tuchel, „ich habe Bochum geschaut.“ Und gemerkt, dass die Partie kein Selbstläufer werden wird.
Matthijs de Ligt | |
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Geburtsdatum: | 12. August 1999 (24 Jahre) |
Verein: | FC Bayern München |
Position: | Innenverteidigung |
Martkwert: | 75 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de) |
Bayern gegen Bochum: Startelf-Einsatz für de Ligt?
Zwar kommt der VfL, den die Bayern seit dem Bundesliga-Aufstieg schon zwei Mal mit 7:0 (!) besiegt haben, noch ohne Saisonsieg daher. Dafür hat das Team von Thomas Letsch aber eine Serie im Rücken, die auch Tuchel beeindruckt. Drei Partien ohne Niederlage, zwei davon gegen Dortmund und Frankfurt – das heißt für die Bayern: „Wir brauchen höchsten Respekt.“ Alle Mann in seinem Kader müssen „bereit sein, körperlich mitzugehen, weil es extrem viele Zweikämpfe und Sprints sind“, führte Tuchel aus. Und derjenige, der diese Bereitschaft am meisten signalisiert, wird auf dem Platz stehen.
Eine Rotation ist inmitten der Englischen Wochen nur logisch – auch wenn Tuchel sagte: „Es wird keine Rotation nur um der Rotations willen geben.“ Allerdings stehen durchaus Kandidaten im Kader, von denen der Coach weiß, dass eine weitere Nicht-Berücksichtigung die gute Laune langsam zum Kippen bringen würde. Einer davon ist Matthijs de Ligt, der in den sechs Pflichtspielen der Saison auf gerade mal 81 Minuten kommt und schon seit Wochen mit den Hufen scharrt. Während Tuchel ihn zuletzt mehrfach als Joker auf die Sechs schickte, „um ihm zu zeigen, dass er gebraucht wird“, hat der 24-Jährige – im Vorjahr Stammspieler – sich einen Startelfeinsatz nun „zu 100 Prozent verdient“. Gegen Bochum wird er aller Voraussicht nach in der Innenverteidigung beginnen und versuchen, den Druck auf die derzeitige Stamm-Besetzung Dayot Upamecano und Minjae Kim zu verstärken.
Längeres Gespräch zwischen Tuchel und de Ligt
Tuchel hat den Holländer zuletzt in sein Büro gebeten, für ein längeres Gespräch. Ein Problem habe es zwar nicht gegeben – zudem sei es noch „viel zu früh für grundsätzliche Diskussionen“. Aber de Ligt habe nach seiner Muskelverletzung im Sommer gebraucht, „bis er wieder in Form kam“. Gemeckert hat er nie, im Gegenteil: „Er ist ein Teamplayer.“ Ein Parade-Beispiel für das „Commitment, das man mit der Unterschrift bei diesem Club gibt“.
Am Samstag soll er nun dabei helfen, endlich ohne Gegentor zu bleiben. Zehn sind es schon in der laufenden Spielzeit, „das müssen wir besser machen“. Ohne die starke Offensive sähe die Bayern-Bilanz anders aus. Tuchel forderte „Stabilität“ und „Balance“. Denn was sonst gegen Bochum passiert, hatte er aus seiner TV-Stunde am Mittag genau im Kopf.