Doch auch die Spielerseite hat Forderungen an die Münchner gestellt. Die tz weiß: Nübel erwartet die volle Unterstützung der Verantwortlichen, sollte er ab Januar wieder bei Bayern zwischen den Pfosten stehen, da der Druck enorm sein wird – auch wenn ihm Patzer wie gegen Leeds unterlaufen. Was in der Theorie verständlich klingt, dürfte in der Praxis schwerer zu vermitteln sein. Ein spielentscheidender Fehler in einem K.o.-Spiel in der Champions League gegen Paris Saint-Germain ist eigentlich unverzeihlich. Und dann gibt es ja noch die Frage nach der Perspektive: Muss Nübel nach dem Neuer-Comeback wieder auf die Bank? Oder darf er sich auf einen fairen Wettbewerb freuen? Aktuell bestehen erhebliche Zweifel, dass sich Bayern auf ein Torwart-Duell einlässt.
Das hat auch mit Torwarttrainer und Neuer-Intimus Toni Tapalovic (42) zu tun. „Tapa“ arbeitet nun schon seit elf Jahren mit dem Nationaltorhüter in München zusammen – und hat ihn mit seinen Trainingsmethoden zum besten Schlussmann der Welt geformt. Die Einheiten sind dementsprechend komplett auf Neuer zugeschnitten. Doch Nübel hat einen anderen Stil. Also müsste in seinen Augen das Training angepasst werden. Zu seinem Torwarttrainer Federic de Boever (42) in Monaco pflegt der Keeper ein äußerst vertrauensvolles Verhältnis.
Für Nübel ist klar: Das beste Torwartalter ist zwischen 26 und 34 Jahren. Die Karriereplanung des Torwarts ist genau auf diese Zeitspanne ausgerichtet. Ziel ist es, zeitnah bei einem Klub zu spielen, der regelmäßig im Achtelfinale der Königsklasse steht. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob das der FC Bayern sein wird. WM-Aus, Verletzungs-Schock, Mittelmaß: Manuel Neuer erlebt im Dezember einen Albtraum. Der Torwart des FC Bayern zählt nicht mehr zu den Top-Keepern in Deutschland.