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„Schönster Ort der Welt“: Mazraoui pilgert nach Mekka – Bayern-Profi spendet gesamte WM-Prämie

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Von: Antonio José Riether

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Während seine Kollegen im Urlaub verweilen, unternahm FC-Bayern-Profi Noussair Mazraoui die islamische Pilgerfahrt ins saudi-arabische Mekka.

München/Mekka - Am 3. Januar des neuen Jahres startet Julian Nagelsmann mit seinen Bayern in die Vorbereitung auf die Rückrunde. Zuvor haben die Profis des Rekordmeisters eine vergleichsweise lange Urlaubspause, die jeder anders verbringt. Während so mancher ausländische Akteur in seine Heimat zurückkehrte, ließen es sich manche Spieler unter Palmen gut gehen. Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui nutzte die Freizeit für eine spirituelle Reise.

Noussair Mazraoui
Geboren: 14. November 1997 in Leiderdorp (Niederlande)
Beim FC Bayern seit: Juli 2022
Bisherige Profi-Station: Ajax Amsterdam
Länderspiele: 20 (2 Tore)

Noussair Mazraoui: Verteidiger des FC Bayern bereist islamische Pilgerstätte in Mekka

Der Marokkaner, der mit seiner Nationalmannschaft bei der diesjährigen WM völlig überraschend bis ins Halbfinale vorstieß, ist einer der wenigen Spieler des FC Bayern, die mit positiven Erinnerungen aus Katar zurückkehren. Nach dem Wüsten-Turnier wurde die Nationalelf der Nordafrikaner kurz nach der WM noch frenetisch in Marokko empfangen, nun hatte Mazraoui einige Tage, um die Erlebnisse zu verarbeiten.

Dies tat der 25-Jährige wohl auch während einer Reise nach Saudi-Arabien, wo er die islamische Pilgerfahrt nach Mekka antrat. Der im niederländischen Leiderdorp geborene Abwehrspieler teilte zwei Fotos seiner Reise auf Instagram. Auf einem der Bilder steht Mazraoui gemeinsam mit seinem Bekannten Zakariae Bouhkim vor der Kaaba, dem quaderförmigen Gebäude im Innenhof der Moschee in Mekka, das als zentrales Heiligtum des Islams gilt.

FC-Bayern-Profi Noussair Mazraoui pilgert nach Mekka – „Schönster Ort der Welt“

Für Mazraoui war dies als praktizierender Moslem augenscheinlich ein einschneidendes Erlebnis. „Der schönste Ort der Welt“, schrieb er unter den Beitrag, er sei „gesegnet, hier zu sein und diese Umra erleben zu können“. Als Umra (auf Deutsch Omrah, Anm. d. Red.) wird eine kleine islamische Pilgerfahrt nach Mekka bezeichnet. Anders als die große Pilgerfahrt, der Haddsch, kann diese jederzeit im Jahr durchgeführt werden.

Bei der Umra wird es ein rituelles Prozedere befolgt, so umrunden die Gläubigen die Kaaba siebenmal. Im Anschluss daran folgt der sogenannte Sa‘y, ein Lauf zwischen den beiden Hügeln Safa und Marwa. Dies erinnert in der islamischen Überlieferung an die Wassersuche Hagars, der Mutter Ismaels und Magd Abrahams.

Noussair Mazraoui: Marokkaner spendet seine gesamte WM-Prämie

Noch hat Mazraoui ein paar wenige Tage, um die vielen positiven Eindrücke der letzten Wochen und Monate emotional zu verdauen. Dazu gehörte offenbar auch eine großzügige Geste, denn wie die Abendzeitung berichtete, entschied sich Mazraoui dazu, seine gesamte WM-Prämie in Höhe von etwa 280.000 Euro an Wohltätigkeitsorganisationen in seiner Heimat zu spenden.

Nicht nur aus menschlicher, sondern auch aus sportlicher Sicht erwies er sich als Gewinn für den FC Bayern. Der Sommerneuzugang, der ablösefrei von Ajax Amsterdam an die Isar wechselte, hatte sich in der letzten Zeit als absoluter Glücksgriff entpuppt und bestätigte seine gute Form auch während der Weltmeisterschaft.

Nun hoffen Cheftrainer Julian Nagelsmann und die Verantwortlichen, dass der Außenverteidiger, dass Mazraoui den Schwung aus diesem Jahr auch in das kommende mitnimmt. Die Aufgaben in der Bundesliga, im Pokal und ganz besonders in der Champions League werden in der zweiten Saisonhälfte voraussichtlich nur noch schwerer. (ajr)

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